HPV Viren könnten Prostatakrebs usw. auslösen

Hilfe die vom Doktor verschrieben wird (Potenzmittel, Medikamente, Testosteron)
Nachricht
Autor
CZ
Beiträge: 95
Registriert: Freitag 1. März 2019, 14:00

HPV Viren könnten Prostatakrebs usw. auslösen

#1 Beitrag von CZ »

Link: https://www.spektrum.de/news/humane-pap ... en/1751428
Humane Papillomviren könnten Prostatakrebs auslösen
Eine neue Metaanalyse erhärtet den Verdacht: Eine Infektion mit humanen Papillomviren kann wahrscheinlich Prostatakrebs verursachen.
Es könnte einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) und Prostatakrebs geben, wie eine systematische Literaturauswertung von 26 Studien nahelegt. Die im Fachblatt »Infectious Agents and Cancer« veröffentlichten Daten zeigen zum einen vermehrt Infektionen mit HPV bei Männern, die an Prostatakrebs erkrankten. Zum anderen ist in Ländern, in denen die Sterblichkeit durch Gebärmutterhalskrebs hoch war, auch die Sterblichkeit durch Prostatakrebs hoch. In Ländern, in denen die Sterblichkeit durch Gebärmutterhalskrebs niedrig ausfällt, ist die Sterblichkeit durch Prostatakrebs ebenfalls niedrig.

Die Forscher schreiben, dass eine HPV-Infektion direkt oder indirekt über das Immunsystem die Krebsentstehung initiieren könnte. Es sei allerdings auch möglich, dass die Viren mit anderen Erregern interagieren und eine Tumorbildung begünstigen. Die Rolle von HPV bei Prostatakrebs sei sehr komplex und unterscheide sich von HPV-assoziiertem Gebärmutterhalskrebs, so die Autoren.

Bereits frühere Publikationen legten einen Einfluss von HPV bei der Entstehung von Prostatakrebs nahe. Doch: »All dies sind Assoziationsstudien, ein wirklich wissenschaftlicher Beweis steht weiterhin aus«, sagt Michael Muders, Direktor des Rudolf-Becker-Labors für Prostatakarzinomforschung und Oberarzt der Pathologie am Zentrum für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn. Zwar seien bei der nun vorgelegten Studie »stringentere Kriterien« als in den früheren Metaanalysen angewandt worden, trotzdem fehle immer noch ein »stichhaltiger wissenschaftlicher Beweis«, sagt er. Den könnten nur Zellkulturstudien und Tierexperimente liefern. Muders betont daher – wie die Autoren auch –, dass noch keine Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden können.

In allen deutschsprachigen Ländern wird eine HPV-Impfung nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen empfohlen. Dies wird aber hauptsächlich damit begründet, dass HPV sexuell übertragbar sind und eine Impfung bei Jungen auch Mädchen schütze. Es gibt allerdings ebenso Hinweise darauf, dass eine HPV-Infektion generell einen Krebs fördernden Effekt hat und beispielsweise zur Tumorentstehung im Mund und Rachenraum beiträgt. »Ich halte es für wichtig, auf den Zusammenhang zwischen Virusinfektion und Krebsrisiko hinzuweisen«, sagt Peter Hammerer, Leiter der Urologischen Klinik des Städtischen Klinikums Braunschweig und Vorstandsmitglied der Europäischen Urologischen Krebsgesellschaft (ESOU). »Es ist wahrscheinlich, dass eine prophylaktische Impfung das Risiko für HPV-induzierte Karzinomerkrankungen senken kann.« Aus diesem Grund erachtet er es als sinnvoll, auf die Impfung auch bei Jungen hinzuweisen.
Zuletzt geändert von CZ am Mittwoch 13. April 2022, 18:54, insgesamt 1-mal geändert.

CZ
Beiträge: 95
Registriert: Freitag 1. März 2019, 14:00

Re: HPV Viren könnten Prostatakrebs auslösen

#2 Beitrag von CZ »

Das österr. Sozial- und Gesundheitsministerium empfiehlt eine HPV Impfung auch für Erwachsene. Da HPV Viren auch im Verdacht stehen Prostatakrebs und auch Krebs in den oberen Atemwegen auszulösen ist man als Mann wohl auch gut beraten sich eine HPV Impfung (3 Dosen) geben zu lassen. Siehe dazu nachstehende Links.
Link: https://broschuerenservice.sozialminist ... tionId=506
Erwachsenenimpfung
Die Impfung wird allen Mädchen und Buben bzw. Frauen und Männern bis zum vollendeten
30. Lebensjahr unbedingt empfohlen, danach optional.


Link: https://www.spektrum.de/news/hpv-impfun ... en/1656158
HPV-Impfung reduziert Krebsraten
Gebärmutterhalskrebs gehört immer noch zu den häufigeren Tumoren bei Frauen - ausgelöst durch humane Papillomviren. Die Impfung dagegen senkt das Risiko beträchtlich.
Mehr als 100 unterschiedliche Typen an humanen Papillomviren (HPV) sind bislang bekannt und manche davon können Gebärmutterhalskrebs bei Frauen auslösen. Immerhin gegen vier der aggressivsten Viren gibt es seit einigen Jahren einen Impfstoff, der in den letzten Jahren dazu beigetragen hat, dass das Krebsrisiko beträchtlich gesunken ist. Das zeigt eine große Metastudie von Mélanie Drolet von der Université Laval in Quebec und ihrem Team in »The Lancet«. Die Auswertung umfasste 65 Einzelstudien mit insgesamt mehr als 60 Millionen Menschen in 14 hoch entwickelten Staaten.

Den Daten zufolge nahm in den letzten zehn Jahren die Zahl der mit HPV 16 und 18 infizierten Mädchen um mehr als 80 Prozent ab – sie werden in vielen Ländern mittlerweile standardmäßig gegen diese HPV-Typen geimpft, die für einen Großteil der Krebsfälle verantwortlich gemacht werden. Bei jungen Frauen zwischen 20 und 24 Jahren nahm die Infektionsrate im gleichen Zeitraum immerhin noch um zwei Drittel ab: Diese Altersgruppe wurde nur teilweise durchgeimpft. Die von den HPV-Varianten 6 und 11 ausgelösten Genitalwarzen traten ebenfalls deutlich seltener auf: Die Zahl der registrierten Fälle sank um 67 beziehungsweise 54 Prozent. Und schließlich reduzierte sich auch die Anzahl an Mädchen und jungen Frauen, bei denen Krebsvorläuferzellen nachgewiesen wurden um 51 beziehungsweise 31 Prozent. Als Nebeneffekt verbesserte sich im gleichen Zeitraum der Herdenschutz, etwa bei Jungen zwischen 15 und 19 Jahren, die ebenfalls um die Hälfte weniger von Genitalwarzen betroffen waren.

Ein deutlicher Zusammenhang zeigte sich dabei zwischen der Impfrate und den jeweiligen Rückgängen: Diese waren umso höher, je mehr Menschen gegen die vier HPV-Typen geimpft wurden. Die Mediziner sind sich daher sicher, dass Gebärmutterhalskrebs weitgehend eliminiert werden kann, wenn ausreichend viele Menschen gegen die Viren geimpft werden. Völlig verhindern lassen sich diese Tumore nach momentanem Stand dennoch nicht, da Gebärmutterhalskrebs auch noch durch andere HPV-Typen ausgelöst werden kann. Diese spielen aber verglichen mit 16 und 18 nur eine sehr untergeordnete Rolle. Frauen sollten daher weiterhin Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, empfehlen die Mediziner.

CZ
Beiträge: 95
Registriert: Freitag 1. März 2019, 14:00

Re: HPV Viren könnten Prostatakrebs usw. auslösen

#3 Beitrag von CZ »

Viele von uns -- im besonderen wir Männer, d.h. auch ich -- haben wahrscheinlich bei HPV Viren immer gedacht, dass diese nur für Mädchen bzw. Frauen gefährlich sind und wir Männer nicht davon betroffen sind.
Mit diesen HPV Viren kommen aber fast alle Menschen, d.h. auch wir Männer. in Ihrem Leben in Kontakt und sehr oft sind diese auch im Mund und Rachenbereich zu finden.
Ein 50 jähriger männlicher Verwandter von mir lag längere Zeit im Krankenhaus auf der Intensivstation
z.T. im Tiefschlaf und wurde dort mit einem Schlauch beatmet. Dieser Beatmungsschlauch hat im Rachen / Kehlkopfbereich zu Druckstellen geführt und dies führte dort zu Krebs, welcher durch diese HPV Viren verursacht wurde.
In Folge dessen musste man bei ihm den ganzen Kehlkopf, etc. operativ entfernen und er muss jetzt mit einem Luftröhrenschnitt ( Tracheotomie ) leben und kann nur mehr mittels einem Hilfsgerät kommunizieren. Hätte er eine HPV Impfung gehabt wäre ihm dieses wahrscheinlich erspart geblieben.
Die HPV Impfung ( Impfstoff: GARDASIL 9 ) ist zwar nicht billig und wird seit geraumer Zeit erst bei den Kindern und Jugendlichen (m/w) verimpft aber die HPV Impfung ist sehr wohl auch für die Erwachsenen und auch uns Männer empfehlenswert.[/b
Alle verfügbaren HPV-Impfstoffe sind ohne Altersbegrenzung ab einem Alter von 9 Jahren zugelassen.
Derzeit sind drei HPV-Impfstoffe zugelassen: ein Zweifach-Impfstoff, der ausschließlich gegen die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 wirksam ist, ein Vierfach-Impfstoff, der sich gegen die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 richtet, und dessen Nachfolger, ein Neunfach-Impfstoff, welcher vor den HPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, und 58 schützt. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt allen Ländern, die HPV-Impfung in ihre nationalen Immunisierungsprogramme aufzunehmen, der HPV-Impfstoff befindet sich auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Die Impfstoffe wirken nur vorbeugend (prophylaktisch), bereits bestehende Infektionen können durch sie nicht behandelt werden. Die Impfung schützt jedoch noch vor den anderen im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen via Kreuzimmunität.Die Verwendung von Kondomen ist nicht ausreichend für einen Schutz, außerdem erzeugt diese im Gegensatz zur Impfung keine Immunität.

Link: https://www.arzneimitteltherapie.de/hef ... legen.html
Humane Papillomviren des Hochrisiko-Typs sind an der Entstehung von Plattenepithelkarzinomen im Anogenital- und Oropharynx-Bereich beteiligt. Die bisher zur Verfügung stehenden Impfstoffe richteten sich gegen zwei Hochrisiko-Typen, einer zudem gegen zwei Niedrigrisiko-HPV-Typen – und somit auch gegen Genitalwarzen. Ab sofort steht in Deutschland ein nonavalenter HPV-Impfstoff zur Verfügung. Er soll die Schutzwirkung in Bezug auf Zervixkarzinome auf 90% erhöhen, wie auf einer in Frankfurt von Sanofi Pasteur MSD veranstalteten Fachpressekonferenz bekannt gegeben wurde.

Dass humane Papillomviren maßgeblich an der Entstehung von Zervixkarzinomen beteiligt sind, ist seit Längerem bekannt. Inzwischen weiß man auch, dass Hochrisiko-HPV-Typen Karzinome an Anus, Penis, Vulva und Vagina und im Oropharynx-Bereich begünstigen.
Die bisher verwendeten HPV-Impfstoffe (Cervarix® und Gardasil®) richten sich gegen die zwei häufigsten onkogenen HPV-Typen HPV 16 und 18. Diese werden für etwa 70% der Zervixkarzinom-Erkrankungen verantwortlich gemacht.
Neunfach-HPV-Impfstoff nicht unterlegen
Geht man davon aus, dass durch Verhindern der zugrundeliegenden HPV-Infektionen ein Schutz vor den assoziierten Erkrankungen besteht, ergibt sich mit dem Neunfach-Impfstoff beispielsweise ein Schutz von 90% vor Genitalwarzen, 75–85% vor hochgradigen intraepithelialen Neoplasien der Zervix, 90% vor Zervixkarzinomen, 85–90% der mit HPV assoziierten Vulvakarzinome und 90–95% der HPV-assoziierten Analkarzinome.
Fazit

Der neu verfügbare Neunfach-HPV-Impfstoff zeigte in der Zulassungsstudie eine gute Wirksamkeit gegenüber HPV 31, 33, 45, 52 und 58. Gegenüber HPV 6, 11, 16 und 18 war er dem Vierfach-Impfstoff nicht unterlegen. Das Sicherheitsprofil entsprach dem des Vierfach-Impfstoffs.

Da die HPV-Impfstoffe nur präventiv wirken und keine bestehenden Infektionen heilen können, ist es zu begrüßen, dass das empfohlene Impfalter vorgezogen wurde und nun deutlich vor dem Beginn der sexuellen Aktivität liegt. Im Gegensatz zu den USA oder Australien wird die Impfung in Deutschland (mit Ausnahme von Sachsen) bisher nur für Mädchen empfohlen – zugelassen ist der Neunfach-Impfstoff jedoch auch für Jungen und Männer. Es ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis die STIKO die Impfung geschlechterübergreifend empfiehlt. Bisher sind Jungen ausschließlich über die Herdenimmunität vor HPV-bedingten (Krebs-)Erkrankungen geschützt, was eine ausreichende Durchimpfungsrate der Mädchen voraussetzt.

CZ
Beiträge: 95
Registriert: Freitag 1. März 2019, 14:00

Re: HPV Viren könnten Prostatakrebs usw. auslösen

#4 Beitrag von CZ »

Die Übertragung von HPV Viren in den Mund / Rachenbereich erfolgt auch z.B. durch Zungenküsse, Oralsex und können dort Karzinome verursachen, welche bei Schwachstellen im dortigen Bereich möglicherweise noch begünstigt werden. Siehe dazu obiges Beispiel aus meinem Verwandtenkreis. Einen Schutz bietet nur eine vorbeugende HPV Impfung auch für uns Männer.

Humane Papillom Viren (HPV)

Bei den Humanen Papillom Viren (HPV) handelt es sich um eine große Gruppe von Viren. Die Übertragung von HPV erfolgt vorwiegend durch direkten Schleimhautkontakt, insbesondere durch sexuelle Kontakte. Bestimmte sogenannte „Hochrisiko Typen“ der HPV sind Ursache für die Entwicklung bösartiger Tumoren. Dazu zählen ein Großteil der Gebärmutterhals-Karzinome sowie andere Tumore sowohl im Genitalbereich als auch im Mund/Rachen Bereich bei Männern und Frauen. Gebärmutterhalskrebs stellt weltweit die zweithäufigste Krebsform und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Frauen dar. Andere HPV-Typen können zu infektiösen, stark wachsenden Hautveränderungen im Genitalbereich (Kondylome/Feigwarzen) führen. Die Behandlung der Feigwarzen ist meist langwierig und unangenehm.

Antworten