Ich finde das letztendlich alles sowieso recht dünn von der Beweislage. Man hat eine Exceltabelle aus fragwürdiger Quelle durch eine Onlineanzeige. Mit der Datei wurde vorher der Betreiber erpresst und als der nicht gezahlt hat, hat der Hacker seine Whitehat Ethik wieder gefunden und die bösen Kunden angezeigt?

Was mich noch dazu wundert ist, dass man von keiner Hausdurchsuchung liest. Ich hab schon von Bestellungen von >500 Pillen gelesen. Wäre ich Staatsanwalt würde ich zumindest versuchen mir bei diesen „Großbestellern“ mal die Bestände an zu schauen. Bei 500 Stück und mehr wird es einem wahrscheinlich auch schwer fallen das als Eigenbedarf durch zu bekommen. Scheinbar gab es diese Hausdurchsuchungen aber nicht. Verwundert euch das nicht auch?

Stattdessen wirft man jedem pauschal den Handel vor um so ein paar Dumme abzugreifen die zur Polizei gehen und sich bei der Vernehmung verstricken und am Ende alles zugeben?

Dann frag ich mich auch ohnehin noch welche konkrete Straftat nun überhaupt vorliegt, wenn es kein Handel ist. Wenn ich so im Forum mal stöbere liest man öfter von Bußgeldern aus Darmstadt für abgefangene Sendungen. Da werden 50-XXX€ aufgerufen.

Jetzt hat man nur die Bestelldaten und kommt direkt mit dem Strafrecht?

Wenn man irgendwo im Bereich von unter 100 Pillen liegt und bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, ist der Vorwurf des Handels doch auch komplett abwegig. Wieviel „Gewinn“ soll man denn damit gemacht haben? Extrem unwahrscheinlich….

Trotzdem wird es für die Betroffenen sicher teuer werden und man sollte sich überlegen ob man in Zukunft nicht auf die deutsche Apotheke umsteigen sollte.
Von Shopsystemen sollte man sich wohl auch fern halten. Genau so wie vor Versprechen der Datenlöschung. Was man davon hat sieht man ja.

Bei 500 Stück und mehr wird es einem wahrscheinlich auch schwer fallen das als Eigenbedarf durch zu bekommen. Scheinbar gab es diese Hausdurchsuchungen aber nicht. Verwundert euch das nicht auch?

Die Staatsanwaltschaft weiß vermutlich aus dem Forum, dass sie bei einer Durchsuchung nur seit Jahren abgelaufene Pillen finden werden. Wenn sie damit vor Gericht gehen und Handel mit dem alten Zeug vorwerfen, würden sie sich wahrscheinlich lächerlich machen. Also versuchen sie mit den Bestellunterlagen durchzukommen, denn da steht ja nichts vom Haltbarkeitsdatum drin.
Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht: Die Staatsanwaltschaft unterstellt Handel und Weitergabe, aber wie will sie das ohne Hausdurchsuchungen beweisen. Und mit Empfang des Schreibens würde wohl jeder, der tatsächlich damit handelt, etwaige Beweise vernichten. Die Vorgehensweise ist schon sehr seltsam.
Und alleine über die Menge zu Argumentieren ist sowieso ziemlich absurd. Ein Händler dürfte tausende von Pillen in OVP haben, ich habe da schon Bilder im Fernsehen gesehen, wie Kisten mit zig Packungen unserer Helferlein von der Polizei bei einer Razzia der Presse gezeigt wurden. Ich habe z.B.aktuell geschätzt ca 150 Blutdrucktabletten in der Schublade, weil ich Pandemie bedingt beim Hausarzt bei der Booster-Impfung gleich ein neues Rezept für die nächsten 100 Tabletten mir habe geben lassen. Wollen dir mir deshalb auch handel mit Blutdrucktabletten unterstellen? Kann ja schlecht nachweisen, dass ich die tatsächlich selbst alle nehme. Und die Tabletten sind auch noch brandneu.

Jedem sei nur geraten Akteneinsicht vorzunehmen bevor man sich irgendwie zu der Sache äußert. Dafür braucht es erstmal keinen Anwalt.

Muster-Briefvorlagen dafür gibt es im Netz, Stichwort ist hier Paragraph 147 StPO, insbesondere laut Absatz 4 auch ohne Anwalt für jeden möglich.

Eigentlich ist vieles merkwürdig...Ich meine die Problematik besteht seit Mitte April letzten Jahres für alle öffentlich hier ersichtlich. Hausdurchsuchungen hätte es folglich im April oder Mai 2021 geben müssen da sonst sinnlos....das ganze (also die Tat) ist jetzt knapp ein Jahr her..."Vorgewarnt" war doch quasi also eh jeder.

Unsere Mittel haben alle original eine Haltbarkeit von 5 Jahren, im Verhältnis zu anderen Medikamenten sehr lang. Entsprechend ist selbst ein Vorrat von (5x365) 1825! Tabs nicht zu beanstanden und Handel aussen vor. Unsere Mädels bekommen die Pille auch für 6 Monate verschrieben, gehen zum nächsten Arzt, usw.

Die Staatsanwaltschaft muss vom Gesetz her ein Ermittlungsverfahren einleiten, Legalitätsprinzip genannt, und hat nun ein Problem. Sie werden dem Anwalt Einstellung des Verfahrens anbieten, die meisten werden akzeptieren. Wenn aber alle auf Freispruch plädieren, der mehr als im Raum steht, wird es teuer für die Staatskasse. Sie müssten unsere Rechtsanwaltkosten tragen. Ein Dilemma. Vorschlag zur Güte: Ich akzeptiere die Einstellung, bin dann aber für den Rest meines Lebens straffrei in dieser Causa.

https://impotenz-selbsthilfe.org/cialis ... eitsdatum/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Legalit%C3%A4tsprinzip

Samuel hat geschrieben: ↑Montag 17. Januar 2022, 07:46 Unsere Mittel haben alle original eine Haltbarkeit von 5 Jahren, im Verhältnis zu anderen Medikamenten sehr lang. Entsprechend ist selbst ein Vorrat von (5x365) 1825! Tabs nicht zu beanstanden und Handel aussen vor.

Das ist leider nicht so, auch dieses Thema wurde bereits früher und mehrfach im Forum diskutiert und es sieht ungefähr so aus (wenn ich mich richtig erinnere):

Maximalmenge, bei der kein Handel unterstellt wird, ist ein Bedarf von drei Monaten je Arzneimittel, unter Berücksichtigung der Dosierungsempfehlungen (d.h. zB. 100mg Silden täglich). Die Tatsache, dass manche User weit mehr vertragen/brauchen, spielt dabei keine Rolle.

Hier die Erklärung für die großen Bestellmengen, von der ED-Ikone Prof. Porst. Ich war übrigens schon bei ihm im kalten Norden. Sollte die Staatsanwaltschaft zum wohlüberlegten Nachdenken anregen. Stichwort Dauermedikation, bzw. tägliche Gabe.
Zitat: „Fasst man all diese Daten zusammen, so wird die tägliche Gabe eines PDE 5 Hemmers für viele Patienten eine neue Therapieoption darstellen, wobei hiervon insbesondere die Patienten mit organischer, vaskulärer ED, also mit Durchblutungsstörungen in den Penisarterien, (Ergebnisse der Farbdoppler- bzw. der Duplex Untersuchung der Penisarterien sind hier wegweisend!) profitieren dürften. Man muss hierbei aber ganz klar sagen, dass sowohl die umfangreichen Erfahrungen aus der eigenen Praxis als auch große Studien mit einjähriger Dauer gezeigt haben, dass die Patienten mit dieser Therapie nicht geheilt werden können, wie von anderen Autoren anhand unkontrollierter Studien behauptet, sondern diese Therapie in 90% als Dauertherapie benötigen, bzw, ein Teil dann wieder zur bedarfsabhängigen Therapie übergehen kann“.

Samuel hat geschrieben: ↑Montag 17. Januar 2022, 08:41 Sollte die Staatsanwaltschaft zum wohlüberlegten Nachdenken anregen. Stichwort Dauermedikation, bzw. tägliche Gabe.

Meine persönliche Erfahrung dazu: Nope, interessiert die kein Stück
Wichtig ist nur, was unser Staat uns armen Bürgern erlaubt, nicht jedoch was aus Sicht der Wissenschaft und/oder Medizin sinnvoll ist

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Quelle: https://www.bundesgesundheitsministeriu ... sland.html

Als "üblicher persönlicher Bedarf", der bei der Einreise mitgeführt werden darf, ist in der Regel ein Bedarf von maximal drei Monaten, unter Berücksichtigung der Dosierungsempfehlung für das jeweilige Arzneimittel, anzusehen.

/OT Ende

Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Bei Reisen gilt ein Dreimonatsbedarf als Limit. Außerdem hat sich in 2020 die Gesetzeslage geändert, bezüglich Dauerrezept. Deshalb ist auch die Annahme von 100 Tabletten als gefährliche Grenze überholt. Ein Jahresbedarf ist heute die max. Grenze und ein Gebot der Stunde. Es läuft…
https://www.centro-apotheke.de/pflegend ... uerrezept/

hier geht es doch um den illegalen Erwerb und nicht um den Bedarf