Ich war früher stocktreu, da gab's keiner anderen Frau hinterherschauen, kein Interesse zeigen, einfach nichts, weil ich diese Frau geliebt habe und es alles so für mich in Ordnung war. Selbst wenn der Sex mal nicht gut war, mir egal, in einer Beziehung gibt es auch da gute und schlechte Phasen. Tja, und dann wurde ich betrogen bzw. wurde mit mir wegen eines anderen Schluss gemacht. Das nagt ziemlich und verändert einen.

Ich bin von Grund auf immer ehrlich, das bin ich noch und kann Unfairness nicht ab. Ich bin in der nächsten Beziehung nicht fremdgegangen, um es jetzt einer Frau aus Rache zu zeigen, weil mich eine betrogen hat. Nein, es stimmte etwas in der Beziehung grundsätzlich nicht, nichtsdestotrotz reichte es nicht, um mich zu trennen. So bin ich in's Fremdgehen reingerutscht, mehrmals, aber nicht mit verschiedenen, sondern mit einer Frau. Der Sex war leider extrem geil... Moralisch ist es für mich sehr schwer zu verdauen, da ich von Grund auf treu bin und ich es in keiner späteren Beziehung mehr machen werde.

Jedoch hätte ich die Erfahrung nicht gemacht, wüsste ich nicht, dass ich es nie wieder machen will. Ich bin darauf keinesfalls stolz, ich gebe damit nicht an, es ist so passiert. Meine Partnerin so zu täuschen, könnte ich nicht noch einmal über's Herz bringen. Gefühle hatte ich übrigens tatsächlich für die andere Frau nicht und es war auch nur als Sex vereinbart. Wie Walker schon meint, Fremdgehen einer Frau hat meistens etwas tiefergehendes, Fremdgehen eines Mannes ist auf Sex fixiert. Das Fremdgehen ihres Partners macht es damit natürlich für die Frau nicht besser, da sie ihre Gefühlswelt auf ihren Partner überträgt und eben auch seinerseits Gefühle für die andere vermutet. Sie kann dann nicht verstehen, wie es nur Sex gewesen sein soll, wenn es doch bei ihr ganz anders wäre.

Ein moralisches Thema, welcher jeder für sich irgendwie beantworten muss. Ich war stolz darauf, niemals fremdgegangen zu sein, das kann ich jetzt nicht mehr. Ich bin jedoch um eine Erfahrung reicher, die für mich persönlich zeigte, dass es das nicht wert ist. Leider können das nur die nachvollziehen, die schon einmal fremdgegangen sind, von ihrem Charakter her aber eigentlich fair und treu sind.

Zum Abschluss fällt mir noch ein Spruch ein, an den ich mich seit jeher bei so gut wie allem halte (bis auf meine obige Schilderung): Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu. Genauso ist das.

Nein, es stimmte etwas in der Beziehung grundsätzlich nicht,

Danke
Das ist genau mein Reden. Ich habe in meinem Umfeld schon oft mitbekommen, dass der Partner untreu war. Ich habe auch immer gesagt (nicht unbedingt zu den Betroffenen, aber zu anderen), dass ja irgendwas in der Beziehung nicht gestimmt haben kann. Denn wer sich in der Beziehung wohl fühlt, hat keinen Grund dazu, fremdzugehen.

Ich sag immer "Appeit holen ist erlaubt, gegessen wird zuhause!" Daran halten wir uns und fahren damit auch sehr gut!

Seid ihr schon mal in die Situation gekommen, dass ihr verräterische Spuren an euch hattet? Fremdes Parfüm, Lippenstift oder schlimmer, Knutschfleck?

Carioca hat geschrieben:Seid ihr schon mal in die Situation gekommen, dass ihr verräterische Spuren an euch hattet? Fremdes Parfüm, Lippenstift oder schlimmer, Knutschfleck?

Keine Knutschflecken, Parfüm vielleicht, aber auf jeden Fall Muschigeruch im Gesicht vom Lecken und ich hatte vergessen, es danach abzuwaschen Riecht ja auch so gut Konnte das dann gerade noch rechtzeitig zu Hause erledigen...

Carioca hat geschrieben:...dass ja irgendwas in der Beziehung nicht gestimmt haben kann. Denn wer sich in der Beziehung wohl fühlt, hat keinen Grund dazu, fremdzugehen.

Einspruch! Es ist nicht zwingend Unzufriedenheit, sondern mitunter auch schlicht der Wunsch nach Abwechslung und fremder Haut, der die Menschen (ich schließe die Frauen hier ausdrücklich mit ein) zum Sex außerhalb der Partnerschaft treibt. Als Nebeneffekt wird der Sex mit der Partnerin auch aufregender und interessanter, wenn man nicht ausschließlich mit ihr vögelt.

Ich vergleiche es gerne mit dem Essen: Die Abwechslung macht es! Wer hat schon Lust, immer nur ausschließlich sein Lieblingsessen zu essen? Komisch, dass Treue in der Partnerschaft als Normalität gilt, während sich kaum jemand von einem Gastwirt verbieten lassen würde, auch andere Restaurants aufzusuchen. Es käme auch kein Gastwirt auf die bescheuerte Idee, dem Gast zu unterstellen, er würde nur deshalb in ein fremdes Lokal gehen, weil es bei ihm nicht schmeckt. Oder dem Gast ein Hausverbot anzudrohen für den Fall, dass er doch mal ein anderes Lokal aufsucht.

In der "Liebe" gelten solche perversen Besitz- und Exklusivitätsansprüche seltsamerweise als normal, genau wie die erpresserischen Sanktionen bei Nichteinhaltung der meistens einseitig durch die Frau verlangten Monogamie.

Selbstverständlich muss ich die Freiheit, die ich mir nehme, auch meiner Partnerin einräumen. Das ist für mich auch kein Problem. Leider funktioniert darüber aber keine Kommunikation, denn sie will es lieber nicht wissen und erst gar nicht darüber reden.

käng hat geschrieben:

Carioca hat geschrieben:...dass ja irgendwas in der Beziehung nicht gestimmt haben kann. Denn wer sich in der Beziehung wohl fühlt, hat keinen Grund dazu, fremdzugehen.

Einspruch! Es ist nicht zwingend Unzufriedenheit, sondern mitunter auch schlicht der Wunsch nach Abwechslung und fremder Haut, der die Menschen (ich schließe die Frauen hier ausdrücklich mit ein) zum Sex außerhalb der Partnerschaft treibt. Als Nebeneffekt wird der Sex mit der Partnerin auch aufregender und interessanter, wenn man nicht ausschließlich mit ihr vögelt.

Das sind dann aber moralische und vor allem charakterliche Defizite, sofern dies heimlich geschieht

käng hat geschrieben:Ich vergleiche es gerne mit dem Essen: Die Abwechslung macht es! Wer hat schon Lust, immer nur ausschließlich sein Lieblingsessen zu essen? Komisch, dass Treue in der Partnerschaft als Normalität gilt, während sich kaum jemand von einem Gastwirt verbieten lassen würde, auch andere Restaurants aufzusuchen.

Äpfel und Birnen? Dein Stammrestaurant wird es dir verzeihen, wenn du mal woanders ist. Sei es weil du gerade in einer anderen Stadt bist oder es da anderes Essen gibt. Ob du das vor dem Wirt/Koch deines Stammrestaurants verheimlichst oder nicht, es spielt für ihn keine große Rolle. Er weiß selbstredend das du es tust.

käng hat geschrieben:In der "Liebe" gelten solche perversen Besitz- und Exklusivitätsansprüche seltsamerweise als normal, genau wie die erpresserischen Sanktionen bei Nichteinhaltung der meistens einseitig durch die Frau verlangten Monogamie.

Ich sehe mich nicht als pervers an, nur weil ich treu bin und Treue verlange. Das stelle ich auch immer von Anfang an klar. Das würde ich auch eher als ehrlich bezeichnen und nicht erpresserisch. Nur weil man seine Einstellung kundtut und bei Nicht-Beachtung die für sich notwendigen Konsequenzen zieht hat das doch nichts mit Erpressung zu tun, es herrschen ja von Anfang an klare Fronten. Konsequenz und Erpressung sind zwei paar verschiedene Schuhe, das sollte man sich nicht schön reden. Ich will hier gar nicht mit dem erhobenen Zeigefinger rum laufen, es soll jeder fremd ficken wie er will solange derjenige das mit sich selbst vereinbaren kann, aber Treue schlecht zu reden nur weil man sie selbst nicht einhalten kann oder will finde ich... naja, lassen wir das... Treue ist gut und fair wenn sich beide dran halten. Untreue natürlich genauso.

käng hat geschrieben:Selbstverständlich muss ich die Freiheit, die ich mir nehme, auch meiner Partnerin einräumen.

Das relativiert deine vorherrigen Aussagen für mich wieder etwas, ich war zugegebenermassen extrem geschockt und habe mich extra angemeldet und darauf zu antworten...

käng hat geschrieben:...sie will es lieber nicht wissen und erst gar nicht darüber reden

Muss sie nicht, ist ja auch stressfreier für dich und zudem völlig ok solange du ihr gesagt hast das du nicht treu sein kannst/willst und ihr zumindestens 1x angedeutet hast das sie auch poppen kann mit wem sie will.

Das man in einer langjährigen Beziehung immer mehr Gefühle entwickelt und will das man für seine Partnerin der einzige sein will, hat übrigens nichts mit Egoismus zu tun, falls jetzt von jemandem dieses (dann hoffentlich sarkastisch gemeinte) Argument kommt. Das kommt durch die emotionale Bindung, ohne welche es ja auch nur eine lose Affäre wäre - Egoistisch ist es nur wenn man selbst, womöglich heimlich, fremdgeht aber seiner Partnerin nicht offen kommuniziert das sie das selbe tun kann. Treue und "Besitzansprüche", wie das hier negativ dargestellt wird als "pervers" zu bezeichnen finde ich ehrlich gesagt schon recht grenzwertig.

Gruß ickeH.

ickeH. hat geschrieben:Das man in einer langjährigen Beziehung immer mehr Gefühle entwickelt .....

So wie ich das bei fast ALLEN meinen langjährigen Freunden/Bekannten kenne, ist das Resultat dieser Entwicklung ein bemitleidenswertes "Sexleben" der Partner, es wird mehr oder weniger nur nebeneinander hergelebt, weil es alleine nicht oder nur schlechter geht. Zum Glück hat mich das Schicksal davor bewahrt, denn ich hätte eine solche "Laufbahn" auch eingeschlagen, aber wurde durch politische Veränderungen quasi zwangsbeglückt und bin dafür heute unendlich dankbar . Ich freue mich aber für jedes langjährig miteinander wirklich (auch in sexueller Hinsicht) glückliche Paar, schön das es so etwas gibt

jeder ist für sein Glück, Beziehung oder Orgasmus selber verantwortlich, nicht der Partner. Dies vergessen viele und geben dem Partner die Verantwortung. Geht einer fremd so ist in der Beziehung etwas nicht in Ordnung.

Alfredi hat geschrieben:jeder ist für sein Glück, Beziehung oder Orgasmus selber verantwortlich, nicht der Partner. Dies vergessen viele und geben dem Partner die Verantwortung. Geht einer fremd so ist in der Beziehung etwas nicht in Ordnung.

Das würde eben heissen, dass eine Beziehung, die "in Ordnung" ist, eine monogame Beziehung sein muss. Dies Prämisse scheint mir zu mindest diskutabel...

Maxamor hat geschrieben:
Das würde eben heissen, dass eine Beziehung, die "in Ordnung" ist, eine monogame Beziehung sein muss. Dies Prämisse scheint mir zu mindest diskutabel...

wenn beide z.b. eine polyamore Beziehung wünschen dann mag es ok sein, ist aber dann nicht mehr fremdgehen...

Grundsätzlich würde ich sagen wenn die Beziehung stimmt dann teile ich alles mit dem Partner, auch das Vertrauen, ist das Vertrauen nicht mehr vorhanden so ensteht aus einer Beziehung eine WG.

Geht einer fremd so ist in der Beziehung etwas nicht in Ordnung.

Sehe ich auch so. In einer Beziehung, die intakt ist, sollte der Partner nichts vermissen. Vermisst er was, kann die beziehung nicht intakt sein. Meine Meinung und deshalb bin ich meiner Maus auch absolut treu (nicht nur geistig, sondern auch körperlich:) )