Das ist besonders dann sinnvoll, wenn man bei der Dosierung nach dem Motto vorgeht "so viel wie nötig aber so wenig wie möglich". Gerade die Leute, die mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben, die ja in der Regel bei höherer Dosierung zunehmen, sollten diesen Gedanken nicht aus den Augen verlieren.walker hat geschrieben:Es macht also, wie von Flocki empfohlen, tatsächlich Sinn die Tägliche Gabe Tada zumindest auf morgens und abends zu splitten bzw eine hochklotzige Dosierung von 60-100mg ebenfalls gesplittet einzuwerfen.
Gerade Tadalafil ist mit Sicherheit der "komplizierteste" der zugelassenen PDE-5-Hemmer - und speziell Anfänger können damit viel falsch machen. (Aber auch von schon erfahrenen Usern liest man viel Unsinn dazu.)
Tadalafil ist nicht zuletzt deswegen schwierig, weil schon die Anflutungsphase individuell sehr unterschiedlich ist. t_max, also die Zeit, die zwischen Einwurf und maximaler Plasmakonzentration (c_max) vergeht, ist zwar im "Mittel" 2 h (das war auch das Ergebnis der o.g. Studie, in anderen wurde mit 2,5 h ein geringfügig höherer Wert ermittelt), schwankt aber individuell sehr stark. So wurde beim "schnellsten" der 30 Probanden c_max bereits nach 0,5 h erreicht, während beim "langsamsten" Proband erst nach 12 h (!) die maximale Plasmakonzentration erreicht wurde. Diese individuellen Schwankungen sind auch häufig die Ursache für das Jammern von Anfängern über die vermeintliche Wirkungslosigkeit von Tadas. Ich habe bei mir z.B. festgestellt, dass ich bei knapper Dosierung nach zwei Stunden noch keine ausreichende Wirkung verspüre, mein persönliches t_max liegt eher bei 4-5 Stunden.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Wirkdauer der Substanz. Speziell dazu liest man viel krudes Zeug. Oft wird von "36 Stunden" Wirkdauer geschrieben, man findet auch häufig die Bezeichnung "Wochenend-Pille". Das beschreibt zwar tendenziell etwas richtiges, nämlich die im Unterschied zu anderen PDE-5-Hemmern sehr lange Eliminationshalbwertszeit von Tadalafil (je nach Studie findet man Mittelwerte im Bereich von 17 h bis 18,7 h), aber daraus kann man natürlich keine "Wirkdauer" ermitteln!
Wie lange Tadalafil wirkt, hängt im wesentlichen davon ab, für welchen Zeitraum die aktuelle Plasmakonzentration oberhalb der individuellen Wirkschwelle liegt. Das wiederum hängt von vier Faktoren ab: Vom Verlauf der Anflutungsphase, von der Eliminationsphase, von der gewählten Dosierung und natürlich von der individuellen Wirkschwelle selbst. Geht man von den o.g. Durchschnittswerten aus und unterstellt, dass eine Wirkung in dem Zeitraum vohanden ist, in dem die Plasmakonzentration noch mindestens 80% von c_max beträgt, liegt die Wirkdauer von Tadalafil im Bereich von 1,5 h bis 6,5 h nach der Einnahme.
Diese Angabe hilft dem konkreten Konsumenten aber erstmal wenig. Denn daraus kann man keine Empfehlung basteln, solange man weder das individuelle Verhalten der Anflutungsphase noch die nötige Wirkschwelle kennt. Da kann man nur raten, sich an die notwendige Dosierung und die sich daraus ergebende Wirkungsdauer im trial and error Verfahren heranzutasten. Speziell auch, um sich mit eventuellen Nebenwirkungen vertraut zu machen. Wenn ich da an meine Muskel- und Rückenschmerzen zurückdenke, die ich anfangs hatte...
Was die Dauereinnahme angeht, ist es auf jeden Fall ratsam, die gewählte Tagesdosis auf mehrere Portionen zu verteilen. Vernünftigerweise beginnt man eher niedrig dosiert und steigert die Tagesdosis, bis die WIrkung das gewünschte Niveau erreicht.
Oder man macht es ganz anders... Da gibt's ja noch den User im Nachbarthread, der sich seine Wochenration von 180 mg in nur drei Portionen über die Woche verteilt einwirft und damit sehr gut klar kommt. Wenn man keine nennenswerten Nebenwirkungen hat und auch sonst kein Problem damit hat, hochwirksame Medikamente unnötig hoch zu dosieren, kann man das Motto "so viel wie nötig aber so wenig wie möglich" auch gegen "viel hilft viel" austauschen.
ciao
Flocki