Ich habe es ja schon durch das Cavernosogramm abklären lassen, der Rückfluss ist zu stark. Vor ca. 6mon. habe ich insgesamt 10 Sitzungen einer Stosswellentherapie machen lassen . Und vor ca.9 Monaten habe ich mit der Testosteron-Ersatztherapie ( Nebido) begonnen. Es hat aber alles nicht das Erwünschte gebracht.
Aha. Sorry, aber ich finde die Therapievorschläge Deines Arztes aber sehr, sehr komisch.
Zur Stoßwellentherapie:die Wirkung ist umstritten und wird zumindest von den gesetzlichen Krankenkasse nicht generell anerkannt (bsp.
hier). Mir erschließt sich nicht, was diese Therapie an einer venösen Leckage ändern soll. Sie soll der Entfernung von Ablagerungen in den Blutgefäßen durch ... naja ... Schallwellenvibration ... dienen. Wird normalerweise bei IPP angewendet ... ? Warum bei Dir?
Zur Testosteron-Therapie: Der Testosteronspiegel lässt sich messen. Testosteron-Mangel ist (zumindest beim jüngeren Mann) sehr selten und hat dann meist vielfältige und schwerwiegende Ursachen. Ist das einzige vorliegende Sympthom die ED, wird allgemein von Testosteron-Gabe abgeraten (bsp.
hier). Du schreibst aber nicht, dass Du einen zu niedrigen Testosteron-Spiegel hast. Welcher Arzt hat Dir dann bitte das Testosteron gegeben? Für mich alles sehr ominös.
Allgemein wird ein Urologe oder Androloge, der einigermaßen bei Verstand ist, Dir bei Deinem "Schadensbild" einen PDE5-Hemmer verschreiben, welchen auch immer (wenn medizinisch nichts dagegen spricht, Du nicht bspw. Betablocker nehmen musst). Und für Dich sollte gelten, durch Versuche das für Dich richtige Medikament und die richtige Dosis zu finden. Ausserdem solltest Du den psychologischen Teil des Problems angehen, indem Du bspw. Deine sexuellen Vorlieben erforscht und auslebst. Wenn Du eine verständnisvolle Partnerin hast ... was ein Glück für Dich ... hol sie in's Boot. Es gibt Leute hier im Board, die kriegen von ihrer besseren Hälfte die Pille verabreicht, weil sie eine Stunde später gebügelt werden wollen ...
... gibt Schlimmeres, oder?
Ich habe selbst ein ähnliches Problem. Allerdings betrifft es bei mir nur die Eichel (Gott sei dank). Ich kann nicht genau erkennen, ob ich ein venöses oder arterielles Problem habe. Jedenfalls habe ich mir einen Termin in einer andrologischen Privatpraxis geben lassen (der ist in 2 Wochen). Ich werde dort den Blutfluss messen lassen und wenn sich das Problem genau lokalisieren lässt, werde mich über die gefäßchirurgischen Möglichkeiten beraten lassen, die derzeit möglich sind. Allerdings bin ich dabei auch nur seeeehr bedingt optimistisch. Wenn gewünscht, kann ich ja gern mal hier berichten, was dann dabei herauskommt. Das wird mich zwar viel Geld kosten, aber mein Urologe hat mir erklärt, dass die von mir gewünschten Untersuchungen und ggf. Behandlungen nicht von den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen abgedeckt werden.
Was ich damit sagen möchte, ist: mach nicht jeden Mist mit. Viele Urologen (meiner bspw.) bewegen sich in ihren Behandlungen ausschließlich in dem Bereich, der durch die gesetzlichen Krankenkassen abgedeckt wird (max. noch IGEL bis 50 €). Das kann doch aber nicht das Limit sein. Wenn Du Erspartes hast (und es dafür einsetzen möchtest), gibt es andrologische Privatpraxen (bspw.
hier), wo Du Dich zumindest erstmal vollständig untersuchen und über das derzeit tatsächlich medizinisch Machbare beraten lassen kannst. Was das dann kostet und ob und wer das dann bezahlt, das sollte IMHO an zweiter und nicht an erster Stelle stehen.
Ausserdem sollte eine gesunde Risikobewertung bei der Entscheidung zu einer Behandlung auch immer eine wichtige Rolle spielen. Das ist übrigens der Hauptgrund FÜR die Gabe von PDE5-Hemmern ... das geringe Risiko im Vergleich zu bspw. einem chirurgischen Eingriff (stell Dir vor, es wird dabei ein Nerv beschädigt und der Penis wird taub. Was dann?)