Studie: Viagra-Konsumenten haben doppelt so oft Hörprobleme - Tinnitus als Nebenwirkung von PDE-5-Hemmern ?

Hilfe die vom Doktor verschrieben wird (Potenzmittel, Medikamente, Testosteron)
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Alfredi
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Re: Tinnitus: Mutmassliche schwere Nebenwirkung auf PDE-5-He

#11 Beitrag von Alfredi »

hier noch eine andere Nebenwirkung die oft außer Acht gelassen wird.
Unter den "Doping" von den Tabs stehende Anwender sehen sich oft zu Anstrengungen hingerissen die sie unter normalen Bedingungen nicht vollbringen würden. Vergleichbar wenn geschrieben wird "...eine Stunde vögeln...." ist das mit einer Bergwanderung mit 500 Höhenmetern pro Stunde. Sodass dann nicht unbedingt die Tabs ursächlich gesundheitsschädlich sein müssen sondern das was der Mensch daraus macht.
Dies soll nicht heißen dass man die Tabs jederzeit unbedenklich anwenden kann ohne die körperliche Konstitution zu kennen.
viele Männer halten Monogamie für eine exotische Holzart.
Sex ist wie Stuhlgang, erleichternd...
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Spiderman
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Re: Tinnitus: Mutmassliche schwere Nebenwirkung auf PDE-5-He

#12 Beitrag von Spiderman »

Gebe Alfredi da vollkommen recht. Gerade die körperliche Konstitution ist hier sehr wichtig, um keine Schäden davon zu tragen. Ich merke das selbst wenn ich viel gegessen und getrunken habe, Varden obendrauf und dann noch Anstrengung, dann ist mein Organismus überlastet. Mein Herz "stolpert" regelrecht und mir ist unwohl.

Übergewicht und mangelnde Fitness in Verbindung mit den Tabs ist auch nicht ohne.

Selbst bei Aspirin wird überlegt, dies nun rezeptpflichtig zu machen weil die Anwender es ohne überlegen in hohen Konzentrationen und lange Zeiträume nehmen. Die Werbung suggeriert: Aspirin ist toll, hilft viel und schadet nichts. Dem ist nicht so, denn z.B. die blutverdünnende Wirkung kann im Notfall (OP) dazu führen das die Blutung nicht zu stoppen ist.

Deshalb: Die Tabs sind keine Smarties, sondern hochwirksame Medikamente. Wenn man das im Hinterkopf hat, ist schon mal gut.

Steffen
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Re: Tinnitus: Mutmassliche schwere Nebenwirkung auf PDE-5-He

#13 Beitrag von Steffen »

Also an meiner körperlichen Konstitution sollte es nun wirklich nicht scheitern als 20 jähriger kerngesunder Sportler ;)
Außerdem habe ich es bis jetzt erst einmal im Selbstversuch genommen und hierbei nur eine sehr kleine Menge (25-35mg Sildenafil). Also ich hoffe ganz ehrlich sowieso, dass der Tinnitus nicht von Sildenafil kommt, da ich eig ziemlich davon begeistert war, nur bringt es genau so wenig, einfach stur die Augen vor etwaigen möglichen Nebenwirkungen zu verschließen.
Der Themen-Ersteller hat sich ja bereits im Burnout befunden, was ja per se schon eine Hauptursache für einen Tinnitus ist. Bei mir fehlten andere Faktoren jedoch gänzlich.

Phallus
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Re: Tinnitus: Mutmassliche schwere Nebenwirkung auf PDE-5-He

#14 Beitrag von Phallus »

In der Cochlea (Hörschnecke) gibt es die Endo und die Perilymphe. Diese sind durch eine Membran getrennt und es hat für das Hören und den Gleichgewichtssinn fatale Auswirkungen wenn sie vermischt werden. Lymphflüssigkeit wird von den Zellen ständig neu gebildet und sie kann im Normalfall auch wieder abfliessen.

Offensichtlich wird dies bei einigen Usern durch PDE5 Hemmer verhindert und die Lymphflüssigkeit lässt die Cochlea anschwellen weil sie nicht abfliessen kann. Der "Druck auf dem Ohr" hört sich dann an, als ob man unter Wasser hört - es pfeift und es fehlen Höhen oder Tiefen oder beides weil die Schallleitung nicht mehr passt.

Häufiger aber mit wahrscheinlich ähnlicher Mechanik sind die "verstopften Nasen" wo anstelle der Chochlea eben die Nasenschleimhaut als Nebenwirkung anschwillt. Wenn es zu einer Vermischung der Lymphe durch die Vestibular Membran kommt, gibt es auch ein Gleichgewichtsproblem. Der Grund für mangelnden Lymphabfluss (Morbus Meniere) ist wie so vieles in der Medizin unbekannt und ebenso eine wirksame Behandlung dazu. Die Schulbücher wissen nur, daß eine Auslösung durch Streß begünstigt wird (10 Frauen hintereinander) und sich statistisch ab einem Alter von 40 Jahren (wie ED) häufiger vorkommt.

Aufgrund der schon in den Beipackzetteln beschriebenen Nebenwirkungen ist es aber offensichtlich, daß auch PDE5 Hemmer eine Auslösung begünstigen können. Das ist selten, weil es dann eben nur bei sowieso entsprechend veranlagten Streßkandidaten passiert die in vielleicht 30 Jahren auch ohne PDE5 schwerhöriger geworden wären. Ist eine Nebenwirkung selten, kann man deshalb noch lange nicht sagen dass sie einen nix angeht - andere bekommen eben Schlaganfälle oder Herzinfarkte oder sonst was (wenn auch selten). Dazu kommt, daß diese Nebenwirkungen nicht sofort sondern erst viel später auftreten (weil die Lympflüssigkeit ja auch länger braucht bis sie neu gebildet wird und nicht genügend abfliessen kann) - sozusagen als Entzugserscheinungen hinterher deutlich nach dem gewollten Anschwellen.

Da haben sich dann einige lesesfaule Leute bereits Mengen an Tabs reingehauen, welche sowieso jenseits aller Beipackzettel sind um X mal hintereinander Flatrate vögeln zu können bis alles zu spät ist. Eine Unterstützung zum Sortieren der Lymphe kann der Botenstoff Betahistin bieten (Wenns pfeift, beim HNO nach Vasomotal fragen). Die einfachste und wahrscheinlich wirksamste Behandlung ist aber die Tabs über wenigstens 2 - 3 Monate konsequent wegzulassen. Dann mit eher kurzlebigem Silden (anstelle Tada), vorsichtigen Dosierungen und genügend Abständen wieder anzufangen.

Summa Summarum laufe ich jedenfalls lieber mit einem Schlappschwanz als mit einem Hörgerät rum...

Steffen
Gast

Re: Tinnitus: Mutmassliche schwere Nebenwirkung auf PDE-5-He

#15 Beitrag von Steffen »

Liebes Forum,

Ich kann hier (vorerst) mal Entwarnung geben, da mein Ohr und Hörvermögen in keinster Form eingeschränkt respektive geschädigt ist laut HNO und Hörtests etc. Meine wie auch die Vermutung meiner Ärzte lautet, dass ich mir beim Umziehen und dem damit verbundenen Tragen von schweren Koffern & Taschen Verspannungen bzw leichte Wirbelprobleme geholt habe. Zufälligerweise dürfte dies am selben Tag passiert sein, an dem ich auch zum ersten Mal Silden probiert habe.
Leider ist das Geräusch noch nicht weg - jedoch dürfte hiermit eine sehr plausible Erklärung gefunden worden sein, die in keiner Form mit PDE5-Hemmern zusammen hängt.
Sollte sich doch irgendetwas interessantes ergeben, werde ich euch jedoch auf dem laufenden halten.
MfG

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Alfredi
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Re: Tinnitus: Mutmassliche schwere Nebenwirkung auf PDE-5-He

#16 Beitrag von Alfredi »

Steffen hat geschrieben: ...beim Umziehen und dem damit verbundenen Tragen von schweren Koffern & Taschen Verspannungen bzw leichte Wirbelprobleme geholt habe.
da hilft am Besten ein Chiropraktiker der dir dein Kreuz wieder einrichtet.
Ein Bekannter von mir macht das und es ist unglaublich welche Beschwerden alle von verschobenen Wirbeln kommen.
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ExcitingV
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Studie: Viagra-Konsumenten haben doppelt so oft Hörprobleme wie Nicht-Konsumenten

#17 Beitrag von ExcitingV »

http://www.n-tv.de/wissen/Potenzmittel- ... 47631.html
Forscher um Gerald McGwin untersuchten für die Studie rund 11.500 Männer über 40 Jahren. Teilnehmer, die sogenannte Phosphodiesterase-5-Hemmer, kurz PDE-5-Hemmer, einnahmen, hätten doppelt so häufig von Hörproblemen berichtet wie Männer, die auf solche Mittel verzichteten, teilt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Neumünster mit. Insbesondere der Wirkstoff Sildenafil fiel in der Untersuchung dabei negativ auf. Die Gefahr von Hörproblemen sei deutlich höher als bei den Wirkstoffen Tadalafil und Vardenafil.
Ook.. ich habe glaube ich noch nie so besonders gut gehört..
Ok, ich glaube ich bestelle ab jetzt nur mehr Varden. (Leider, weil Silden macht schon noch härter.. Tada vertrage ich sowieso nicht gut)

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Dieter666
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Re: Studie: Viagra-Konsumenten haben doppelt so oft Hörprobleme wie Nicht-Konsumenten

#18 Beitrag von Dieter666 »

Das war vor etwa 10 jahren, als eine Studie durch die Presseging, welche die Leute verunsicherte - die tatsächliche Zahl der Betroffenen ist recht gering:
The estimated yearly incidence of sudden hearing loss is 5 to 20 cases per 100,000 persons. (5) There are some reports as high as 160 per 100,000. If this number is doubled due to the use of PDE-5 inhibitors, it would then account for a maximum of 320 cases per 100,000 or about 1/3 of 1%. This is not a big number unless you are one of them.
https://www.tinnitusformula.com/library ... -tinnitus/
Generell sind Hörprobleme (Schwerhörigkeit und Tinnitus etwa) bei älteren Menschen weit verbreitet - über 70 hat jeder zweite so was, ich auch, aber ich brauche (noch ...) kein Hörgerät.
Mit jetzt 79 Jahren war Ende mit dem Sex - aber wir lieben uns immer noch!

ExcitingV
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Re: Studie: Viagra-Konsumenten haben doppelt so oft Hörprobleme wie Nicht-Konsumenten

#19 Beitrag von ExcitingV »

Wow, Danke!
Ja das relativiert die ganze Sache schon stark.

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Dieter666
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Re: Studie: Viagra-Konsumenten haben doppelt so oft Hörprobleme wie Nicht-Konsumenten

#20 Beitrag von Dieter666 »

Aus dem Beipackzettel (laut Rentner-Bravo):
Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten treffen): Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Ohnmacht, Schlaganfälle, Herzinfarkte, unregelmäßiger Herzschlag, Nasenbluten, und plötzliche Schwerhörigkeit oder Taubheit
http://www.apotheken-umschau.de/Medikam ... 06817.html
Und zum Vergleich die NW von ASS/Aspirin:
Diese Nebenwirkungen treten gelegentlich auf (bei 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

Geschwüre im Magen-Darmtrakt
Blutung im Magen-Darm-Trakt
Erbrechen von Blut
Teerstuhl (durch Abbauprodukte von Blut schwarz gefärbter Stuhl)
Schwindel
Benommenheit
Verwirrtheit
Störung des Gehörs
Das ist um einiges schlimmer!
Mit jetzt 79 Jahren war Ende mit dem Sex - aber wir lieben uns immer noch!

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