Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirkung

Hier können Warnungen jeglicher Art ausgesprochen werden, auch zu Webseiten der überteuerten Abzocker-Läden
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DerlebendeTod
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#61 Beitrag von DerlebendeTod »

hunsenflunz hat geschrieben: - ermittelt wurde gegen einen in den Niederlanden sitzenden shop, welcher den innerdeutschen Versand (hauptsächlich) über eine DHL Station in Ortsangabe gelöscht von Mod.! abgewickelt hat

- Eine an mich adressierte Lieferung dieses shops wurde vom Zoll beschlagnahmt (Anm.: die Bestellmenge dieser Lieferung belief sich auf 170 tabs, das habe ich mittlerweile sicher recherchiert!)

- Im Zuge der weiteren Ermittlungen haben die Ermittlungsbehörden über meine Kontodaten festgestellt, dass ich weitere Bestellungen in diesem shop getätigt habe

- Ermittelt wurden lt. Aussage meines Anwalts des weiteren einige private und berufliche Dinge (Arbeitgeber etc.)
Puhhhhh da haben die Burschen aber wirklich viel Energie in die Ermittlungen gesteckt. Äußerst unangenehm wenn die sich Kontodaten ansehen und sich sogar beim Arbeitgeber erkundigen!! :shock:

Bin da ehrlich gesagt etwas schockiert, dass wegen Potenzpillen da so ein riesen Aufwand getrieben wird.

hunsenflunz hat geschrieben: 1. es liegt ein Bannbruch vor, da die Medikamente illegal eingeführt wurden
Denke das ist umunstritten da wird man auch nix dagegen tun können um das zu entkräftigen. Hier wird entscheidend sein, wieveil Pillen sie dir am Ende wirklich gesichert nachweisen können.
hunsenflunz hat geschrieben: es handelt sich um in Deutschland nicht zugelassene Arzneimittel
Da kommt es auf den Wirkstoff und Hersteller des Generikum an
hunsenflunz hat geschrieben: Dass unterschiedliche Wirkstoffe bestellt wurden, unterstützt den Verdacht des Handelns
Diese Aussage würde ich mehr als anzweifeln lassen. Verschiedene Wirkstoffe lassen doch nicht automatisch den Verdacht des handels zu. Allein die Menge sollte und darf hier ausschlaggebend sein, ob einem Handel unterstellt wird.

Sehr weit hergeholt wäre es in meinen Augen, dass man dir damit unterstellt, dass du als "Händler" ein breiteres Sortiment zum Verkauf anbieten kannst. Aber darauf wird es wohl hinauslaufen.

Je nachdem was bei dieser Geschichte am Ende für dich herauskommt, steht die Bezahlung per Bitcoin und anonymes Dropboxverfahren hier wieder unter einem ganze anderen Licht. Es hilft einem ja herzlich wenig, wenn man zwar immer nur kleine Mengen bestellt, aber über Auswertung der Kontodaten, der Kauf in historie nachgewiesen werden kann...

Halte uns bitte weiter auf dem laufenden, und ich drücke alle Daumen, dass es evtl. nicht so wild wird!

Gruß
Dlt

Flocki
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#62 Beitrag von Flocki »

DerlebendeTod hat geschrieben:
hunsenflunz hat geschrieben: 1. es liegt ein Bannbruch vor, da die Medikamente illegal eingeführt wurden
Denke das ist umunstritten da wird man auch nix dagegen tun können um das zu entkräftigen. Hier wird entscheidend sein, wieveil Pillen sie dir am Ende wirklich gesichert nachweisen können.
Das ist eher wurscht, da kein Straftatsbestand. Die Menge wäre allenfalls im OWI-Verfahren für die Höhe eines Bußgeldes von Bedeutung.
DerlebendeTod hat geschrieben:
hunsenflunz hat geschrieben: es handelt sich um in Deutschland nicht zugelassene Arzneimittel
Da kommt es auf den Wirkstoff und Hersteller des Generikum an
Auch das ist egal, da der Tatvorwurf bei zugelassenen rezeptpflichtigen Tabs auch nicht anders wäre.
DerlebendeTod hat geschrieben:
hunsenflunz hat geschrieben: Dass unterschiedliche Wirkstoffe bestellt wurden, unterstützt den Verdacht des Handelns
Diese Aussage würde ich mehr als anzweifeln lassen. Verschiedene Wirkstoffe lassen doch nicht automatisch den Verdacht des handels zu. Allein die Menge sollte und darf hier ausschlaggebend sein, ob einem Handel unterstellt wird.
Das sehe ich ganz ähnlich - wobei es völlig klar ist, dass der Staatsanwalt bei der nachgewiesenen Gesamtmenge aus der Hose springt! Wenn ein Gutachter bestätigt, dass alleine diese nachgewiesene Menge doppelt so lange ausreichen würde, wie die Medikamente überhaupt haltbar sind, muss der ja dem Verdacht des Inverkehrbringens nachgehen! Insbesondere wenn bei der anschließenden Durchsuchung davon nur noch kleine Restbestände gefunden werden. Dass einzelne User zum einen krass überdosieren und zum anderen das MHD komplett ignorieren, dürfte sich kaum bis zur Staatsanwaltschaft herumgesprochen haben.
DerlebendeTod hat geschrieben: Je nachdem was bei dieser Geschichte am Ende für dich herauskommt, steht die Bezahlung per Bitcoin und anonymes Dropboxverfahren hier wieder unter einem ganze anderen Licht. Es hilft einem ja herzlich wenig, wenn man zwar immer nur kleine Mengen bestellt, aber über Auswertung der Kontodaten, der Kauf in historie nachgewiesen werden kann...
Nur um das klarzustellen: Der Rat, nur kleine Mengen zu ordern, dient zunächst einmal dazu, dass beim Abgriff einer Sendung erst gar keine Ermittlungen aufgenommen werden! Eine Sendung mit 50 Pillchen geht nach Darmstadt, die nimmt erst gar kein Staatsanwalt in die Hand. Wenn man dann noch dafür sorgt, dass man seine Bestellungen auf die große Zahl verschiedener Shops und Anbieter streut, ist das für den Normaluser aus meienr Sicht genug "Sicherheit".

Poweruser, Sammelbesteller und Wiederverkäufer sollten sich aber in der Tat nach einem anonymen Dropping incl. anonymer Zahlungsweisen umschauen!

Was den hier vorliegenden Fall angeht: Wenn eine Einstellung gegen eine Geldbuße im dreistelligen Bereich angeboten wird, würde ich die sofort akzeptieren - denn 400 Euro zuzgl. Auslagen dürften auch im sonst anschließenden OWI-Verfahren fällig werden.

ciao
Flocki

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DerlebendeTod
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#63 Beitrag von DerlebendeTod »

hunsenflunz hat geschrieben: - Eine an mich adressierte Lieferung dieses shops wurde vom Zoll beschlagnahmt (Anm.: die Bestellmenge dieser Lieferung belief sich auf 170 tabs, das habe ich mittlerweile sicher recherchiert!)
@ Flocki,

danke erst mal für deine Anmerkungen!

Ich hab mir jetzt nochmal den ganzen Fall durchgelesen. Was sich mir aber immer noch nicht erschließt ist, warum es zu dem ganzen gekommen ist? Es wurde ja schon viel spekuliert im Vorfeld. Aber wenn nun lt. Aussage von Hunsenflunz (siehe oben) gesichert ist, dass nur 170 tabs ursprünglich gefunden wurden, steht doch das ganze in keiner realation?

Gruß
Dlt

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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#64 Beitrag von Flocki »

Klar, dass wegen ursprünglich nur 170 Pillchen so ein Aufriss gemacht wurde, ist sicher eher ungewöhnlich. Die Kombination aus einem gelangweilten Zollinspektor und einem übermotivierten Staatsanwalt ist vermutlich einfach "Pech", aber solche Fälle gab es sogar schon bei noch geringeren Mengen. Und letztlich wurde der Durchsuchungsbeschluss ja erst beantragt, als es um insgesamt 400 Pillchen ging.

ciao
Flocki

Taps
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#65 Beitrag von Taps »

Das mit der Differenz; 170 bestellte zu über 400 beschlagnahmte Potenzpillen in einer Lieferung kapiere ich noch nicht.

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DerlebendeTod
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#66 Beitrag von DerlebendeTod »

Taps hat geschrieben:Das mit der Differenz; 170 bestellte zu über 400 beschlagnahmte Potenzpillen in einer Lieferung kapiere ich noch nicht.
Lässt sich in meinen Augen nur so erklären, dass es tatsächlich nur eine absichtlich erhöhte Angabe der Pillen war (evtl. erschien selbst den Ermittlern die Angabe von nur 170 tatsächlich gefundenen Pillchen als zu gering um hier so nen Zirkus zu veranstalten), um "ins Rennen" zu starten, oder nach den 170 tatsächlich beschlagnahmten Pillen, wurde im laufenden Ermittlungsverfahren (Überprüfung Kontodaten etc) die Stückzahl nach oben korrigiert.

Gruß
Dlt

hunsenflunz
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#67 Beitrag von hunsenflunz »

So war es:

- Beschlagnehme einer Paketsendung mit 208 Tabletten Anfang 2014
- Beginn der Ermittlungen und Feststellung, dass von Konten des Beschuldigten weitere Zahlungen an niederländische Empfänger geleistet wurden, aber keine weiteren Tablettenfunde bis zur Hausdurchsuchung
- ermittelt wurden alle Bankkonten, Kreditkartenkonten, paypal, das ebay-Konto und es gab auch eine Anfrage an Western Union
- Anfragen beim Arbeitgeber des Beschuldigten
- Anfragen bei Meldebehörden
- Recherchen in sozialen Netzwerken

Der Zollbeamte schreibt in einer Aktennotiz, dass die gefundene Menge über einen Halbjahrebedarf deutlich hinausgeht.
Danach wird bei einem willkürlich aus dem Internet gegoogelten Urologen nachgefragt, was seine Einschätzung zu der Menge ist.
Dieser sagt:

"Es ist nicht üblich, ganze Tabletten mit diesem Wirkstoff (Silden 100) einzunehmen, die Hälfte ist durchaus ausreichend. Die Menge, die sich in dem Paket befand, reicht für einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren. Von der täglichen Einnahme der Präparate ist dringend abzuraten, eine tägliche Einnahme ist nicht möglich."

Diese Aussage des Mediziners war wohl die Initialzündung, weiter zu ermitteln. Und da man sonst nichts fand, musste eine Hausdurchsuchung her. Im Beschluss, der der Richterin untergeschoben wurde, stand, dass in der Paketsendung 406 hochdosierte Potenztabletten gefunden wurden.
Insbesondere die gefundene Menge sowie die durchgeführten Finanzermittlungen rechtfertigen diese Maßnahme.

Das ist die ganze Geschichte - bei den als "verdächtig" in meinen Konten markierten Zahlungen befinden sich auch ganz normale Interneteinkäufe, Zahlungen an ein "self-storage" Unternehmen (ich hatte dort mal Möbel eingelagert), und ein Zahlungseingang auf dem paypal Konto - das war eine Gutschrift für eine unmittelbar zuvor erfolgte Fehlbuchung.

Ich lasse das alles unkommentiert - bin aber ehrlich gesagt sehr erschüttert, über das, was da abgeliefert wurde....

Das einzig gute an der Sache: Die haben die Tabs im Labor testen lassen, und alle Pillen sind als "echt" und unbedenklich eingestuft worden.

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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#68 Beitrag von DerlebendeTod »

Mir würden hier noch tausend Sachen jetzt dazu einfallen, aber die bringen weder dir was, noch haben sie einen Einfluss auf dass was dir da gerade widerfährt

Zwei Sachen jedoch noch:
hunsenflunz hat geschrieben:"Es ist nicht üblich, ganze Tabletten mit diesem Wirkstoff (Silden 100) einzunehmen, die Hälfte ist durchaus ausreichend. Die Menge, die sich in dem Paket befand, reicht für einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren. Von der täglichen Einnahme der Präparate ist dringend abzuraten, eine tägliche Einnahme ist nicht möglich."
Sollte diese Aussage wirklich so von einem Mediziner getroffen worden sein, fehlen mir tatsächlich die Worte!! :wall: :palm: :palm: :palm:
hunsenflunz hat geschrieben: - bin aber ehrlich gesagt sehr erschüttert, über das, was da abgeliefert wurde....
100% ACK!!!!

Was hier für ein Aufwand betrieben wird, dass spotet wirklich jeglicher Beschreibung!!! Mich wundert es, dass für so etwas, in der Lage in der sich Deutschland derzeit befindet wirklich noch Zeit ist!! :x :x

Gruß
Dlt

Taps
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#69 Beitrag von Taps »

hunsenflunz hat geschrieben:
"Es ist nicht üblich, ganze Tabletten mit diesem Wirkstoff (Silden 100) einzunehmen, die Hälfte ist durchaus ausreichend. Die Menge, die sich in dem Paket befand, reicht für einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren. Von der täglichen Einnahme der Präparate ist dringend abzuraten, eine tägliche Einnahme ist nicht möglich."
Dann müssen wir wohl "Walker" zum öffentlich vereidigten Sachverständigen für Potenzgenerika machen lassen.

(Tschuldigung; Galgenhumor)

Da ich in diesem Frühjahr bei 0 gestartet bin und mir möglichst schnell, aber dezent, einen 2-jahres Vorrat anlegen möchte, würde ich auch in Erklärungsnot geraten.

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Diavolo
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Re: Pangea 2014, Hausdurchsuchung 2016 mögliche Spätauswirku

#70 Beitrag von Diavolo »

Sollte diese Aussage wirklich so von einem Mediziner getroffen worden sein, fehlen mir tatsächlich die Worte!!
Da Hunzen uns näher informiert hat (Danke für das Vertrauen), JA, die Aussage stammt von einem Dr. med.

Ob Dr.med. die tägliche Einnahme gut oder schlecht findet, sei noch dahin gestellt. Aber die "halbe Menge" ist eine glatte Lüge!

Ob Dr.med. nun einfach sein Geschäft nicht versteht oder ob er einem Menschen, der sich offensichtlich an seiner Wertschöpfungskette vorbei bewegte, eins auswischen wollte, wird wohl ungeklärt bleiben.

So einen Schwachsinn hält man nicht für möglich!?

Sogenannte Experten, die auch nicht gerade selten eigene oder Lobby-Interessen vertreten, werden oft zur Beratung von Politikern bei der Gesetzgebung herangezogen.
Ich beobachte schon länger einen speziellen Bereich. Dort ist es ähnlich, es wird gedreht, gedehnt und gelogen was das Zeug hält.

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