Der BREXIT ist da, wie geht es weiter mit UK-Shops?

[Dieter666]

Flocki und Diavolo haben Recht - die Leute kapieren gar nicht mehr, worum es geht - die Vorteile eines geeinigten Europas von Reisefreiheit über Freihandel bis zum Schutz vor kleinen Kriegen (die hatten wir ja in Europa immer ...) scheinen selbstverständlich.

Um unsere Pillen brauchen wir uns aber wirklich keine Sorgen zu machen - da gibt es immer Wege!

Und Cameron ist politisch erledigt!

Etwas OT:

Sogar Orbán, der Brüssel nicht wohlgestimmte Ministerpräsident von Ungarn, hatte kapiert, dass Brexit auch seinem land schaden könnte und in englischen zeitungen für Remain geworben - hat aber nix genützt ...

[dragonxp]

Hi,
wie sicherlich einige mitbekommen haben, tritt Großbritannien aus der EU aus. So wie ich das verstanden habe, dauert der "Prozess", bis sie endgültig aus der EU draussen sind, noch weitere 2 Jahre.

Aber wenn dann in 2 Jahren, UK nicht mehr Mitglied der EU ist: Werden dann wieder Briefe und Pakete kontrolliert, die von UK in die EU gesendet werden?

[NeverMind]

wenn dann in 2 Jahren, UK nicht mehr Mitglied der EU ist: Werden dann wieder Briefe und Pakete kontrolliert, die von UK in die EU gesendet werden?

UK wird m.E. ungefähr den Status der Schweiz bekommen, insofern muss ggfs. EUST/Zoll gezahlt werden und es wird auch stichprobenweise der Inhalt von Sendungen kontrolliert werden.

[Flocki]

Werden dann wieder Briefe und Pakete kontrolliert, die von UK in die EU gesendet werden?

Vermutlich besitzt niemand hier eine derartig gut funktionierende Glaskugel, um eine Vorhersage treffen zu können, ob und falls ja welche Sonderregeln für den Handel zwischen UK und der EU eingeführt werden. Sofern es _keine_ Sonderregeln geben sollte, ist die Antwort auf Deine Frage ein klares "ja", dann wird also Post aus UK genauso behandelt wie solche aus Fernost.

Aber wozu sich jetzt über ungelegte Eier den Kopf zerbrechen. Im Moment ist die Folge ja nur, dass auf Grund des ins bodenlose stürzenden GBP Einkäufe in UK kurzzeitig deutlich billiger werden; wobei sich auch das schnell wieder einpendelt, weil die ja ihre gestiegenen Einkaufskosten auch wieder umlegen müssen. Aber möglicherweise kann man ja in der nächsten Woche ein paar Schnäppchen machen...

ciao
Flocki

[AuchDuMeinSohnBrutus]

Wie man gestern (24. Juni 2016) den Mainstream-Medien entnehmen konnte, haben beim Brexit-Referendum vor allem Alte (Baby-Boomer, Generation 50+) und Dumme (arbeitende Bevölkerung), zumeist auf dem Land ansässig, für einen Austritt Großbritanniens aus der EU gestimmt. Dies könnte allerdings, vor allem wenn die EU-Kommission ein Exempel statuieren möchte, in mittlerer Zukunft zu dem (unangenehmen) Nebeneffekt führen, daß Bestellungen aus England vom deutschen Zoll besonders intensiv kontrolliert, um nicht zu sagen gefilzt, werden. Z. Zt. werden Bestellungen von Anbietern aus der Insel (z.B. DVDs von amazon.co.uk) zolltechnisch nicht 'behandelt' und sind meist innerhalb von 3 bis 4 Tagen im Briefkasten.

Soll keine Panikmache sein, aber man sollte sich darauf vorbereiten ...

[NeverMind]

......haben beim Brexit-Referendum vor allem Alte..... und Dumme (arbeitende Bevölkerung), für einen Austritt Großbritanniens aus der EU gestimmt. Dies könnte allerdings, vor allem wenn die EU-Kommission ein Exempel statuieren möchte, in mittlerer Zukunft zu dem (unangenehmen) Nebeneffekt führen, daß Bestellungen aus England vom deutschen Zoll besonders intensiv kontrolliert, um nicht zu sagen gefilzt, werden......

1. Arbeiterstatus = Dumm ?
2. warum sollten gerade der soziale Hintergrund und das Alter der meisten Brexit-Befürworter zu einer besonders intensiven, zukünftigen Zollkontrolle führen ?
3. das UK ist am Auseinanderfallen und wird nach Abschluß der anstehenden Austrittsverhandlungen sicher von der EU nicht schlechter als andere Handelspartner behandelt, eher werden sie (wie die Schweizer) zolltechnisch einen Präferenzstatus erhalten.
4. Rachegelüste seitens der EU sind nicht angebracht, eher Mitleid mit der jungen Generation der britischen EU-Befürworter, gerade die müssen den Schlamassel ausbaden und durften zu großen Teilen altersbedingt noch nicht einmal abstimmen.
5. warten wir die weitere Entwicklung gespannt ab, die EU muß sich jetzt neu aufstellen. Das ist/war auch unbedingt erforderlich und wir haben den Anstoß dazu den Briten zu verdanken.

Es kann jetzt nur besser werden.

[Alfredi]

ich kann mir vorstellen dass man den Briten zur Schadensbegrenzung erstmal große Zugeständnisse macht, also Zoll- Reisefreiheit und div. bisherige Regelungen beibehält. Dies würde andere Staaten allerdings ermutigen auch auszutreten, die Nehmerländer werden sich jetzt bedeckt halten.

Zoll- und Reisefreiheit halte ich für die ganze EU als sinnvoll, alle anderen Regelungen, vom einheitlichen Blinkerglas bis zur EU weiten Ausschreibung, Subventionen, Agrarleistungen, sollten abgeschafft werden.
Jeder Staat soll seine eigenen Dinge regeln. Der Bürogratismus ist nicht mehr beherrschbar.

[black]

Über die Pillenversorgung mache ich mir vorerst auch keine Sorgen, da kommen wohl gerade ganz andere Probleme auf uns zu.

Lass Hirn regnen fällt mir zu den aktuellen Entwicklungen nur ein.

Wir gehen jedenfalls spannenden Zeiten entgegen.

[AuchDuMeinSohnBrutus]

Hallo,

mein obiges Posting, das vom Admin in diesen Thread verschoben wurde (ich hatte leider die Suchfunktion ignoriert und dachte ich sei bisher der einzigste der sich zu dem Thema geäußert hat), steht hier jetzt natürlich ohne richtigen Bezug und evtl. mißverständlich auf die vorherigen Beiträge da. Es ist leicht erkennbar überspitzt formuliert, schließlich hat z.B. der klebrige Klaus im letzten heute journal des ZDF diese Aussagen nur indirekt angedeutet (z.B. die Arbeiterklasse hätte im Gegensatz zu den Schülern und Studenten für den Brexit gestimmt, die über 50jährigen hätten den Jungen die Zukunft genommen usw). Sieht man sich die Ergebnisse des Referendums jedoch etwas genauer an (habe den Brexit live auf Sky News verfolgt), so stellt man fest, daß es eher eine Abstimmung der britischen Bevölkerung gegen die Bevormundung der selbsternannten 'Eliten' war. Zudem waren die sog. 'Älteren' als Großbritannien in die damalige EWG eintrat ebenfalls mal jung und hoffnungsvoll, wurden aber enttäuscht. Auch haben von den 18-24jährigen, bezogen auf die altersspezifische Wahlbeteiligung, nur ca. 25% gegen einen Brexit gestimmt ! Sogar die Buchmacher, auf die von den Medien als quasi sicherer Beweis für eine Ablehnung des Brexit (mind. 60% !) ständig hingewiesen wurde, mußten zugeben, daß ihre Quoten im Sinne eines 'Remain' manipuliert wurden.

Um wieder auf das leidige Thema 'intensive Zollkontrolle für Sendungen aus UK' zurückzukommen, so glaube ich, insbesondere nach den Äußerungen von EU-Kommissar Schulz, GB solle spätestens in den nächsten Tagen seinen Austrittsantrag vorlegen, da (Zitat) 'ansonsten zum wiederholten Mal ein gesamter Kontinent in Geiselhaft genommen wird' (?), daß die EU über schnelle Vergeltungsmaßnahmen nachdenkt, und dazu gehören u.a. zolltechnische Schikanen ...

[Flocki]

Zoll- und Reisefreiheit halte ich für die ganze EU als sinnvoll, alle anderen Regelungen, vom einheitlichen Blinkerglas bis zur EU weiten Ausschreibung, Subventionen, Agrarleistungen, sollten abgeschafft werden.

Nein, das Gegenteil ist der Fall! Gerade die einheitlichen Regelungen, wie das von Dir angesprochene "Blinkerglas" sind einer der primären Vorteile für die _Bürger_ der EU! Für die jüngeren mag es selbstverständlich sein, dass man heutzutage sein Auto problemlos in Frankreich oder Tschechien kaufen kann und dieses Auto dann ohne Spießrutenlaufen und teuren Umrüstmaßnahmen in DE zugelassen bekommt oder dass man sich keine Sorgen machen muss, dass griechische Oliven mit gesundheitsschädlichen Spritzmitteln behandelt wurden, usw. - alles das war vor 40 Jahren noch komplett anders. Und speziell eine auf den Export ausgerichtete Volkswirtschaft wie die deutsche profitiert massiv von einheitlichen Regeln innerhalb der EU. Sicher ist da noch Platz für Verbesserungen und Bürokratieabbau - so wie ich mich auch in DE frage, ob wir 16 verschiedene Schulgesetze und Kultusbehörden brauchen. Aber der prinzipielle Weg, einen einheitlichen Markt auch mit einheitlichen Regelungen und Zugangsvoraussetzungen zu versehen, ist für den Bürger neben der einheitlichen Währung einer der großen Gewinne dieser EU.

[...] daß die EU über schnelle Vergeltungsmaßnahmen nachdenkt, und dazu gehören u.a. zolltechnische Schikanen ...

Was für "Vergeltungsmaßnahmen" oder "Schikanen"? Die britische Regierung selbst hat vor der letzten Wahl in vollständiger Verkennung der Folgen geglaubt, die Rechtspopulisten im eigenen Land mit dem Versprechen einer solchen Abstimmung unter der Decke halten zu können. Dass sich dies als politischer Suizid entpuppt hat - wie beinahe immer, wenn Demokraten glauben, man müsse rechtspopulistischen oder neofaschistischen Strömungen entgegenkommen - kann man sicher nicht der Rest-EU vorwerfen! Und wenn die Briten nun aus der EU raus wollen (oder zumindest so abgestimmt haben), dann wollen sie offenbar wieder zurück zu den Regelungen vor dem 1. Januar 1973! Diesem Wunsch ohne überflüssige Verzögerungen nachzukommen, ist nun das genaue Gegenteil von "Schikane"!

ciao
Flocki