Händler hops genommen mit 3,5 Millionen Tabletten

[Vardenix]

Über Kontodaten der Onlineshops fanden die Ermittler schließlich die Adressen der mutmaßlichen Täter in Duisburg und Gelsenkirchen.

Wenn das stimmen sollte, und ich habe ja schon öfter im Forum geäußert, dass mMn nicht nur der Postweg der gefährliche ist, dann sollte man Sepa-Zahlungen überdenken. Für den Kunden ist der Postweg sicher noch am gefährlichsten, für den Shop ist die Zahlart ein gefährlicher Wegpunkt. Über die Kontodaten kommt man dann natürlich auch zu den Kunden, sofern man das möchte und sich nicht nur auf das Strafverfahren gegen die Shopbetreiber beschränkt.

[NeverMind]

Über die Kontodaten kommt man dann natürlich auch zu den Kunden, sofern man das möchte und sich nicht nur auf das Strafverfahren gegen die Shopbetreiber beschränkt.

Den vernünftigen Kunden (Bestellmengen beachten!) erwartet ggfs. aber kein Strafverfahren, sondern maximal ein OWI-Bußgeld in bekannter Größenordnung (35,00 €).

[Joker666]

Trotzdem ein interessanter Hinweis.
Einige berichten hier gerne von Hamsterkäufen von mehreren hundert Stück.
Dies könnte unter Umständen als Handel interpretiert werden, wenn man im Zuge einer solchen Aktion in der Datenbank eines Shops auftaucht.
Und dann ist Sepa wie oben dargelegt mit die ungünstigste gleichzeitig auch am leichtesten vermeidbare Zahlungsweise.
Sicher ist der Postweg ebenfalls kritisch.
Dort müsste die Bestellung aber immer noch nachgewiesen , denn das könnte jeder bestellt haben, um mir eins auszuwischen.
Wenn dann wirkliche Ermittlungen laufen, alles schön per googlemail abgewickelt wurde und vom eigenen Konto überwiesen...
Dann darf sich auch niemand beschweren.

[Leisureman]

Vernichtung durch Einnahme...

[Dieter666]

ich habe mir mal ein par Medien-Berichte angeschaut - es ist erschütternd!

Hier der "Qualitäts-Journalismus" der FAZ:

Die Schmuggel-Tabletten sollen in Indien unsachgemäß hergestellt und in Lastwagen über den Landweg nach Deutschland gebracht worden sein.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 21492.html

Erstaunlich viele, zum Teil wirklich sehr interessante Details finden sich aber hier:
http://www.derwesten.de/region/mutmassl ... 23963.html

Deutschland hat die Auslieferung des geständigen Kopfes der Organisation beantragt, einen 34 Jahre alten indisch-stämmigen Niederländers.

Im Schnitt seien bei der Bande 200 Bestellungen Bande pro Tag eingegangen, sagt Brandl. An Spitzentagen bis zu 400.

Neun Cent höchstens ist der Wert der bunten Pille. Das halbe Dutzend kostet den Internet-Kunden dann 25 bis 30 Euro.

Der letzte Satz sagt eindeutig: Es waren Abzocker-shops, nicht Piet - der war viel billiger!

Interessant auch das hier:

Es gibt weder eine ordentliche Statistik über mögliche Gesundheitsschäden noch überhaupt Kläger, die Schadenersatz für den körperlichen Schaden verlangen würden.

[mic72]

Eine Bande die mehrere ähnliche webshops betreibt/betrieb?
Wer könnte das sein?

KE?

[walker]

Pflichtgemäss liefern die Medien ihre Beiträge zur Volksverblödung und setzen Generika gleich mit "Fälschungen":

Das ist keine beruhigende Nachricht. Es gibt Opfer. Offenbar haben viele Jahre lang mehrere zehntausend Patienten in der ganzen Republik in großen Stückzahlen gefälschte Schmerzmittel und Antibiotika, Potenzmittel und Schlankheitspillen über verlockende und professionell geführte Internetplattformen gekauft und zu sich genommen und damit vielleicht massiv ihre Gesundheit geschädigt.
...
Pillen hießen Kamagra, Cobra oder Slim All

Wie stark Gesundheitsgefahren real sind, auch langfristig? Das ist derzeit noch Gegenstand labortechnischer Untersuchungen. Die Produkte, allesamt Fälschungen oder Kopien von verschreibungspflichtigen Arzneien wie Viagra, wurden in Indien produziert

Wie schon Dieter666 schreibt wurden mit Abzockpreisen hohe Gewinne erzielt:

„Wie hoch die Umsätze waren, steht derzeit noch nicht genau fest“, sagt der Zoll. Die Schätzung für die letzte Zeit belaufe sich auf mehrere hundertausend Euro – pro Monat. Der Weiterverkauf hat teilweise mit tausendprozentigem Aufschlag funktioniert.

Am Ende leistete sich die Bande teure Pkw und goldene Uhren und hortete große Summen Bargeld. 440 000 Euro, versteckt in Bilderrahmen, ein BMW und ein Mercedes wurden sichergestellt.

Einmal mehr frage ich mich wieso 1000e von Männern bei solchen shops bestellen wo doch seit 2008 unser Forum leicht via google auffindbar ist.

[Scarface]

@joker666 Die Kontobewegungen sind wohl Nachweis genug... Allerdings dürfte einen dann kaum mehr als 35€ erwarten wenn man es nicht übertrieben hat. Das muss natürlich nicht sein, ist aber sooo schlimm auch nicht oder?

[groberunfug]

http://www.n-tv.de/panorama/Polizei-fin ... 06351.html

So viele Lügen in so einem kurzen Artikel:

n-tv ist ein reiner Schrottsender, sowas sollte man gar nicht, und wenn überhaupt, nur mit Chips und Bier anschauen. Die haben auch generell kein Interesse an "wahrer" + objektiver Berichterstattung, Hauptsache ist, dass es Sensation und Krawall gibt.

[Flocki]

Dies könnte unter Umständen als Handel interpretiert werden, wenn man im Zuge einer solchen Aktion in der Datenbank eines Shops auftaucht.

Und was hat das mit der Art der Bezahlung zu tun? Wenn ein Shop eine detaillierte Kundenliste mit Bestellmengen etc. führt, aus der hervorgeht, dass Willi Weichwurst jeden zweiten Monat 1.000 Pillchen geordert hat, dann kommt die Staatsmacht ja vielleicht wirklich mal vorbei, um im Rahmen der Ermittlungen noch den einen oder anderen Kleindealer als Beifang einzusammeln. Ob der die Tabs dann mit Bitcoins, Kreditkarte oder polynesischem Muschelgeld bezahlt hat, macht dann keinen Unterschied.

Nun sind wir hier ja kein Forum zur Betreuung von Kleindealern, aber dennoch sei der Hinweis gestattet, dass dem zuvor genannten Herrn Weichwurst natürlich dringend anzuraten ist, seine Bestellungen anonymisiert abzuwickeln - also anonyme Zahlungsmittel und ein anonymes Dropping zu nutzen! Wobei die Betonung im vorherigen Satz auf dem Wörtchen "und" liegt.

Für den gewöhnllichen Besteller von Kleinmengen, der sich nicht im Bereich einer Straftat bewegt, ist dieses Vorgehen aber überflüssig.

Und dann ist Sepa wie oben dargelegt mit die ungünstigste gleichzeitig auch am leichtesten vermeidbare Zahlungsweise.
Sicher ist der Postweg ebenfalls kritisch.

Was heisst denn hier "ebenfalls"? Für den Straftäter gibt es kein "ein bisschen anonym" - wenn ich mit dem eigenen PKW eine Bank überfalle, dann schraube ich nicht das vordere Kennzeichen ab und lasse das hintere dran. Da müssen dann schon beide runter. Wenn ich hingegen mal falsch parke, bleiben die Kennzeichen vermutlich dran.

Und was die OWI angeht, ist der Postweg nicht "ebenfalls" kritisch, sondern er ist als einziges kritisch!

Dort müsste die Bestellung aber immer noch nachgewiesen , denn das könnte jeder bestellt haben, um mir eins auszuwischen.

"Herr Richter, ich habe damit nichts zu tun! Da hat bestimmt mein Nachbar dem Pillenshop die 500 Euro für die tausend Pillchen überwiesen, die in dem an mich adressierten Päckchen gefunden wurden. Der konnte mich noch nie leiden." Falls eine solche Erklärung nicht der Auftakt für die Strategie "Strafmilderung wegen Unzurechnungsfähigkeit auf Grund geistiger Behinderung" sein soll, wird das natürlich keinen Erfolg haben.

@joker666 Die Kontobewegungen sind wohl Nachweis genug...

Kontobewegungen sind erstmal nur ein Nachweis, dass Geld von A zu B geflossen ist. Falls sich dadurch der Verdacht ergibt, dass dies im Rahmen einer Straftat geschehen ist, wird dann ggf. weiter ermittelt. Aber glücklicherweise sind 99% der Pillenbesteller keine Straftäter und damit sind die Kontobewegungen auch unkritisch. Und das restliche Prozent wird vermutlich auf andere Art zahlen...

ciao
Flocki