Bitcoin - Einfach erklärt, mit Praxisteil (coming soon)
Verfasst: Mittwoch 6. Mai 2015, 18:11
MOD:
Wir haben am 19. Oktober 2015 eine Bitcoin-Anleitung für Anfänger samt ausführlichen Installationsansweisungen ins Forum implementiert:
Bitcoin-Anleitung für Anfänger
Da das Thema - mit Bitcoins zahlen - immer wieder abschreckt, mich vor zwei Monaten auch ein wenig, weil ich keine Ahnung davon hatte und mich erst umfassend einlesen musste, hier mal der Versuch einer einfachen Erklärung, was es rund um Bitcoins zu wissen gibt, um verstehen zu können, wie der Zahlungsverkehr mit Bitcoins funktioniert.
1. Was war die "Geburtsstunde" der Bitcoins - wir haben doch genug Währungen auf der Welt?
Um Wikileaks mundtot zu machen, hat die "freiheitsliebende" amerikanische Regierung den Spendenzahlungsverkehr zu Wikileaks, der über Paypal, verschiedene Bankinstitute und die Kreditkartenunternehmen Visa und Master lief, unterbunden, indem man diesen Unternehmen "freundliche Bitten" zukommen ließ, und die den Weg des geringsten Widerstandes gegangen sind und die Spendenüberweisungen einstellten.
Dieser Vorgang löste in der Netzgemeinde eine Gegenreaktion aus. Um nicht mehr von einer Regierung, Zentralbank oder Bankinstituten abhängig zu sein, wurde ein dezentrales globales und für jeden mit seinem Computer einrichtbares System entwickelt, mit dem sich innerhalb von Sekunden weltweit unaufhaltsam Geld transferieren lässt. Nachdem die theoretischen Grundlagen bereits vorher entwickelt wurden, wurde die quelloffene Bitcoin-Software 2009 vorgestellt.
2. Wie wird die Sicherheit gewährleistet?
Indem man sich der Kryptographie bedient und ein Verfahren wählt, das ähnlich wie das Verschlüsselungsprogramm PGP funktioniert, nämlich mit zwei Schlüsseln, einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Aus dem öffentlichen Schlüssel kann man niemals auf den privaten Schlüssel zurückschließen oder diesen errechnen. Aber dem privaten Schlüssel ist genau ein öffentlicher Schlüssel zugeordnet und aus dem privaten Schlüssel ist dieser öffentliche Schlüssel errechenbar.
a. Der öffentliche Schlüssel
... ist das eigentliche Konto, auf das Bitcoins überwiesen werden können. Die Bitcoins (abgekürzt BTC) werden also von einem öffentlichen Schlüssel auf einen anderen öffentlichen Schlüssel übertragen. Die BTC werden it-technisch mit einer Hashfunktion an den öffentlichen Schlüssel angehängt. Dabei gibt es keine offizielle Stelle, die dies verhindern oder zurückübertragen könnte. Alle Überweisungen werden an alle Computer bekannt gemacht, die die Bitcoinsoftware geladen haben. Damit weiß auch jeder im Bitcoinnetzwerk, welcher öffentliche Schlüssel wieviele BTC anhängen hat, die Höhe der Konten ist also völlig transparent und für jeden jederzeit einsehbar, genauso wie die Konten, von denen überwiesen wurde.
Wieso sind BTC-Überweisungen dann trotzdem anonym?
Da jeder im Geheimen soviele öffentliche Schlüssel erstellen kann, wie er möchte, weiß niemand außer der Betreffende, wem welcher öffentliche Schlüssel gehört, es sei denn, man macht dies einem anderen oder der Öffentlichkeit bekannt. So ist z.B. der öffentliche Schlüssel des menshelp.cc-Forums, auf das man BTC spenden kann, auf der Startseite aufgeführt.
Verschlüsselungstechnisch handelt es sich bei dem öffentlichen Schlüssel um eine über hundert Stellen lange Zahl. Weil sich die niemand merken kann, wird diese Zahl mit einer Hashfunktion zu einem 34-stelligen Buchstaben- und Zahlencode, dem sogenannten Fingerabdruck des Schlüssels. Das ist, wie oben geschrieben, dann der öffentliche Schlüssel oder das Konto, bzw. eins von vielen Konten, die man haben kann.
Mit einem Programm kann man einen oder beliebig viele öffentliche Schlüssel verwalten. Ein solches Programm nennt man Wallet (Geldbörse). Es gibt Wallets, die man sich als Programm auf den PC laden kann, die dann aber auch sämtliche Transaktionen aller öffentlichen Schlüssel, die bisher stattgefunden haben, sich zunächst runterladen müssen, um zu wissen, wieviele BTC an einem öffentlichen Schlüssel in dem Moment hängen. Es gibt aber auch online-Wallets, bei denen man nichts runterladen muss und trotzdem BTC überweisen kann. Dazu im praktischen Teil später mehr.
Wie kann man sich den öffentlichen Schlüssel bildlich vorstellen?
Wie einen aus unzerstörbarem Panzerglas gebauten durchsichtigen Tresor mit einem schmalen Schlitz, in den die anderen Bitcoins werfen können. Der Tresor wandert zu allen Teilnehmern rund, alle können sehen, wer wieviel BTC reingeworfen hat und wieviele BTC im Tresor sind. Jeder kann BTC in den Tresor werfen. Aber niemand kann den Tresor öffnen. Niemand, außer der Inhaber des
b. Privaten Schlüssels
Nur derjenige, der den privaten Schlüssel hat, kann den Tresor öffnen und mit den BTC nach Belieben verfahren. Deshalb ist es extrem wichtig, den privaten Schlüssel streng geheim zu halten! Hat eine weitere Person Kenntnis vom privaten Schlüssel, kann diese jederzeit die BTC an einen eigenen öffentlichen Schlüssel überweisen und der ursprüngliche Inhaber ist sein Geld los!
Aus dem öffentlichen Schlüssel kann niemals der private Schlüssel errechnet werden. Aber aus dem privaten Schlüssel kann der öffentliche errechnet werden. Jedes Wallet funktioniert daher so, dass man zunächst seinen privaten Schlüssel in die Geldbörse eingibt. Die errechnet daraus den öffentlichen Schlüssel. Dann erkennt die Walletsoftware, wieviel BTC aktuell am öffentlichen Schlüssel hängen. Mit dieser Summe ist das Wallet dann aufgeladen, damit kann man dann z.B. Pillen kaufen. Mit einem Wallet kann man beliebig viele private (und damit öffentliche) Schlüssel verwalten.
Jedes Wallet kann auch selbst beliebig viele private und dazugehörige öffentliche Schlüssel erstellen.
3. Wie läuft denn nun eine Überweisung ab?
Beispielt: Herr A hat ein Wallet mit 2.5 BTC (Guthaben) und bei Shop B Pillen bestellt, die er mit BTC zahlen will.
(Achtung, die Nachkommastellen werden bei BTC immer mit einem Punkt angegeben, nie mit einem Komma! Ich habe mal eine Stunde mit Fehlersuche verbracht, weil mein online Wallet die Überweisung nicht ausführen wollte und ich nicht erkennen konnte, wo der Fehler lag. Ich hatte ein Komma gemacht; mit einem Punkt ging es dann direkt!)
Shop B teilt A mit, dass die Pillen vorrätig sind und 1.4 BTC kosten. Damit A überweisen kann, und Shop B diesen Vorgang dem Bestellprozess mit A zuweisen kann (Verwendungszweck o.ä. gibt es bei BTC-Überweisungen nicht), wird Shop B mit seinem Wallet ein neues (leeres) Konto erstellen und den öffentlichen Schlüssel A mitteilen. A kann nun mit seinem Wallet 1.4 BTC an den öffentlichen Schlüssel von Shop B überweisen. Sekunden, nachdem er das gemacht hat, sieht Shop B auf seinem öffentlichen Schlüssel die 1.4 BTC und kann den Versand einleiten.
Bei diesem Überweisungsvorgang fragt die Walletsoftware den A, was mit dem verbleibenden Rest in Höhe von 1.1 BTC passieren soll? Die kann sich A an den öffentlichen Schlüssel anhängen lassen, auf dem zuvor die 2.5 BTC waren. Dies macht man aber üblicherweise nicht.
Wie oben erklärt, sind alle Überweisungsvorgänge gläsern und transparent. Alle von einem öffentlichen Schlüssel getätigten und erhaltenen Zahlungen bleiben dauerhaft an diesem Schlüssel nachkontrollierbar hängen. Anonym wird das System dadurch, dass man möglichst viele öffentlichen Schlüssel dazwischen schaltet, von denen niemand weiß, wem der dazugehörige private Schlüssel gehört. Also sollte man möglichst wenige Transaktionen mit einem einzigen öffentlichen Schlüssel durchführen, im Idealfall nur zwei. Nämlich eine Einzahlung und eine Auszahlung mit anschließend 0.0 BTC auf dem Schlüssel.
In unserem Shopbeispiel macht A dies folgendermaßen. Bevor er an Shop B überweist, lässt er sich von seinem Wallet ein neues Schlüsselpaar (privater mit dazugehörigem öffentlichen Schlüssel) erstellen. Dann weist er sein Wallet an, von seinem öffentlichen Schlüssel mit 2.5 BTC Guthaben 1.4 BTC an den öffentlichen Schlüssel von Shop B zu senden und das Restgeld in Höhe von 1.1 BTC an den eigenen neu erstellten öffentlichen Schlüssel. Seinen nun auf 0.0 BTC stehenden ursprünglichen öffentlichen Schlüssel, benutzt A zukünftig nicht mehr.
4. Wie sichere ich den privaten Schlüssel und damit mein Geld?
Der private Schlüssel ist, wie eben gesehen, im wahrsten Sinne der Schlüssel zum Geld, gibt man den privaten Schlüssel aus der Hand, ist das genau so, wie wenn man in der Fußgängerzone jemandem seine volle Geldbörse in die Hand drückt. Also steht und fällt die Sicherheit bei BTC mit der Sicherung des privaten Schlüssels.
Im Idealfall und diesen sollte man sich angewöhnen, erstellt man sich öffentliche Schlüssel, ohne jemals zuvor auf einem Computer, der am Internet hängt, den privaten Schlüssel eingegeben zu haben. Wir haben gelesen, dass jedes Wallet (online oder auf dem PC installiert) Schlüsselpaare erstellen kann. Da ist der private Schlüssel dann aber vom Schutz des online-Wallet Anbieters abhängig und seiner Internetpräsens oder von der Trojanerfreiheit des eigenen PCs.
Es geht aber auch ohne Internet! Und das wäre die "Hausaufgabe" für alle, die diesen Post interessiert bis hierher gelesen haben und auf den praktischen zweiten Teil warten, der in den nächsten Tagen kommt. Nämlich sich 20 Schlüsselpaare eines sogenannten Paperwallets auf einem alten PC oder Laptop zu erstellen, der weder per LAN noch per WLAN am Netz hängt. Ein Paperwallet ist eine Schlüsselpaarsammlung, die man sich (zweimal) ausdruckt.
Auf folgender html-Seite gibt es ein Javaskript, das auch offline ausführbar ist: https://www.bitaddress.org
Mit Strg + S oder Datei -> Seite speichern unter kann man die Seite als Datei bitaddress.org.htm auf der Festplatte speichern. Mit einem USB-Stick überträgt man die Datei auf den internetlosen Laptop und erstellt sich dort ein Paperwallet.
Dazu klickt man nach Aufrufen der Datei (und zahlreichen Mausbewegungen) auf Paperwallet, legt die Anzahl der zu erstellenden Adressen fest, hier 20 und die Anzahl der Adressen je Seite, z.B. 6. Jedesmal wenn man auf "Erstellen" klickt, wird bei jeder Adresse ein neuer öffentlicher und privater Schlüssel erzeugt. Daher beliebig oft auf Erstellen klicken und dann die Blätter zweimal ausdrucken.
Die öffentlichen Schlüssel (Bitcoin Address) kann man sich aus der Grafik rauskopieren und in eine Textdatei speichern. Diese Textdatei kann man auch per USB-Stick an den Internetpc übertragen. Braucht man einen öffentlichen Schlüssel, kann man den aus der Textdatei kopieren.
Die privaten Schlüssel hingegen verlassen den Laptop oder das Papier nicht.
Auf diese Weise hat man sich 20 öffentliche Schlüssel erstellt, ohne dass jemals die dazugehörigen privaten Schlüssel mit dem Internet in Kontakt gekommen sind. Einen dieser öffentlichen Schlüssel kann man nun nutzen, um Euros mit Hilfe einer BTC-Börse in BTC zu tauschen.
Dies, die Erstellung eines anonymen Online-Wallets, sowie das Mixen von BTC dann im zweiten Teil, der deutlich kürzer wird, versprochen.
Wir haben am 19. Oktober 2015 eine Bitcoin-Anleitung für Anfänger samt ausführlichen Installationsansweisungen ins Forum implementiert:
Bitcoin-Anleitung für Anfänger
Da das Thema - mit Bitcoins zahlen - immer wieder abschreckt, mich vor zwei Monaten auch ein wenig, weil ich keine Ahnung davon hatte und mich erst umfassend einlesen musste, hier mal der Versuch einer einfachen Erklärung, was es rund um Bitcoins zu wissen gibt, um verstehen zu können, wie der Zahlungsverkehr mit Bitcoins funktioniert.
1. Was war die "Geburtsstunde" der Bitcoins - wir haben doch genug Währungen auf der Welt?
Um Wikileaks mundtot zu machen, hat die "freiheitsliebende" amerikanische Regierung den Spendenzahlungsverkehr zu Wikileaks, der über Paypal, verschiedene Bankinstitute und die Kreditkartenunternehmen Visa und Master lief, unterbunden, indem man diesen Unternehmen "freundliche Bitten" zukommen ließ, und die den Weg des geringsten Widerstandes gegangen sind und die Spendenüberweisungen einstellten.
Dieser Vorgang löste in der Netzgemeinde eine Gegenreaktion aus. Um nicht mehr von einer Regierung, Zentralbank oder Bankinstituten abhängig zu sein, wurde ein dezentrales globales und für jeden mit seinem Computer einrichtbares System entwickelt, mit dem sich innerhalb von Sekunden weltweit unaufhaltsam Geld transferieren lässt. Nachdem die theoretischen Grundlagen bereits vorher entwickelt wurden, wurde die quelloffene Bitcoin-Software 2009 vorgestellt.
2. Wie wird die Sicherheit gewährleistet?
Indem man sich der Kryptographie bedient und ein Verfahren wählt, das ähnlich wie das Verschlüsselungsprogramm PGP funktioniert, nämlich mit zwei Schlüsseln, einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Aus dem öffentlichen Schlüssel kann man niemals auf den privaten Schlüssel zurückschließen oder diesen errechnen. Aber dem privaten Schlüssel ist genau ein öffentlicher Schlüssel zugeordnet und aus dem privaten Schlüssel ist dieser öffentliche Schlüssel errechenbar.
a. Der öffentliche Schlüssel
... ist das eigentliche Konto, auf das Bitcoins überwiesen werden können. Die Bitcoins (abgekürzt BTC) werden also von einem öffentlichen Schlüssel auf einen anderen öffentlichen Schlüssel übertragen. Die BTC werden it-technisch mit einer Hashfunktion an den öffentlichen Schlüssel angehängt. Dabei gibt es keine offizielle Stelle, die dies verhindern oder zurückübertragen könnte. Alle Überweisungen werden an alle Computer bekannt gemacht, die die Bitcoinsoftware geladen haben. Damit weiß auch jeder im Bitcoinnetzwerk, welcher öffentliche Schlüssel wieviele BTC anhängen hat, die Höhe der Konten ist also völlig transparent und für jeden jederzeit einsehbar, genauso wie die Konten, von denen überwiesen wurde.
Wieso sind BTC-Überweisungen dann trotzdem anonym?
Da jeder im Geheimen soviele öffentliche Schlüssel erstellen kann, wie er möchte, weiß niemand außer der Betreffende, wem welcher öffentliche Schlüssel gehört, es sei denn, man macht dies einem anderen oder der Öffentlichkeit bekannt. So ist z.B. der öffentliche Schlüssel des menshelp.cc-Forums, auf das man BTC spenden kann, auf der Startseite aufgeführt.
Verschlüsselungstechnisch handelt es sich bei dem öffentlichen Schlüssel um eine über hundert Stellen lange Zahl. Weil sich die niemand merken kann, wird diese Zahl mit einer Hashfunktion zu einem 34-stelligen Buchstaben- und Zahlencode, dem sogenannten Fingerabdruck des Schlüssels. Das ist, wie oben geschrieben, dann der öffentliche Schlüssel oder das Konto, bzw. eins von vielen Konten, die man haben kann.
Mit einem Programm kann man einen oder beliebig viele öffentliche Schlüssel verwalten. Ein solches Programm nennt man Wallet (Geldbörse). Es gibt Wallets, die man sich als Programm auf den PC laden kann, die dann aber auch sämtliche Transaktionen aller öffentlichen Schlüssel, die bisher stattgefunden haben, sich zunächst runterladen müssen, um zu wissen, wieviele BTC an einem öffentlichen Schlüssel in dem Moment hängen. Es gibt aber auch online-Wallets, bei denen man nichts runterladen muss und trotzdem BTC überweisen kann. Dazu im praktischen Teil später mehr.
Wie kann man sich den öffentlichen Schlüssel bildlich vorstellen?
Wie einen aus unzerstörbarem Panzerglas gebauten durchsichtigen Tresor mit einem schmalen Schlitz, in den die anderen Bitcoins werfen können. Der Tresor wandert zu allen Teilnehmern rund, alle können sehen, wer wieviel BTC reingeworfen hat und wieviele BTC im Tresor sind. Jeder kann BTC in den Tresor werfen. Aber niemand kann den Tresor öffnen. Niemand, außer der Inhaber des
b. Privaten Schlüssels
Nur derjenige, der den privaten Schlüssel hat, kann den Tresor öffnen und mit den BTC nach Belieben verfahren. Deshalb ist es extrem wichtig, den privaten Schlüssel streng geheim zu halten! Hat eine weitere Person Kenntnis vom privaten Schlüssel, kann diese jederzeit die BTC an einen eigenen öffentlichen Schlüssel überweisen und der ursprüngliche Inhaber ist sein Geld los!
Aus dem öffentlichen Schlüssel kann niemals der private Schlüssel errechnet werden. Aber aus dem privaten Schlüssel kann der öffentliche errechnet werden. Jedes Wallet funktioniert daher so, dass man zunächst seinen privaten Schlüssel in die Geldbörse eingibt. Die errechnet daraus den öffentlichen Schlüssel. Dann erkennt die Walletsoftware, wieviel BTC aktuell am öffentlichen Schlüssel hängen. Mit dieser Summe ist das Wallet dann aufgeladen, damit kann man dann z.B. Pillen kaufen. Mit einem Wallet kann man beliebig viele private (und damit öffentliche) Schlüssel verwalten.
Jedes Wallet kann auch selbst beliebig viele private und dazugehörige öffentliche Schlüssel erstellen.
3. Wie läuft denn nun eine Überweisung ab?
Beispielt: Herr A hat ein Wallet mit 2.5 BTC (Guthaben) und bei Shop B Pillen bestellt, die er mit BTC zahlen will.
(Achtung, die Nachkommastellen werden bei BTC immer mit einem Punkt angegeben, nie mit einem Komma! Ich habe mal eine Stunde mit Fehlersuche verbracht, weil mein online Wallet die Überweisung nicht ausführen wollte und ich nicht erkennen konnte, wo der Fehler lag. Ich hatte ein Komma gemacht; mit einem Punkt ging es dann direkt!)
Shop B teilt A mit, dass die Pillen vorrätig sind und 1.4 BTC kosten. Damit A überweisen kann, und Shop B diesen Vorgang dem Bestellprozess mit A zuweisen kann (Verwendungszweck o.ä. gibt es bei BTC-Überweisungen nicht), wird Shop B mit seinem Wallet ein neues (leeres) Konto erstellen und den öffentlichen Schlüssel A mitteilen. A kann nun mit seinem Wallet 1.4 BTC an den öffentlichen Schlüssel von Shop B überweisen. Sekunden, nachdem er das gemacht hat, sieht Shop B auf seinem öffentlichen Schlüssel die 1.4 BTC und kann den Versand einleiten.
Bei diesem Überweisungsvorgang fragt die Walletsoftware den A, was mit dem verbleibenden Rest in Höhe von 1.1 BTC passieren soll? Die kann sich A an den öffentlichen Schlüssel anhängen lassen, auf dem zuvor die 2.5 BTC waren. Dies macht man aber üblicherweise nicht.
Wie oben erklärt, sind alle Überweisungsvorgänge gläsern und transparent. Alle von einem öffentlichen Schlüssel getätigten und erhaltenen Zahlungen bleiben dauerhaft an diesem Schlüssel nachkontrollierbar hängen. Anonym wird das System dadurch, dass man möglichst viele öffentlichen Schlüssel dazwischen schaltet, von denen niemand weiß, wem der dazugehörige private Schlüssel gehört. Also sollte man möglichst wenige Transaktionen mit einem einzigen öffentlichen Schlüssel durchführen, im Idealfall nur zwei. Nämlich eine Einzahlung und eine Auszahlung mit anschließend 0.0 BTC auf dem Schlüssel.
In unserem Shopbeispiel macht A dies folgendermaßen. Bevor er an Shop B überweist, lässt er sich von seinem Wallet ein neues Schlüsselpaar (privater mit dazugehörigem öffentlichen Schlüssel) erstellen. Dann weist er sein Wallet an, von seinem öffentlichen Schlüssel mit 2.5 BTC Guthaben 1.4 BTC an den öffentlichen Schlüssel von Shop B zu senden und das Restgeld in Höhe von 1.1 BTC an den eigenen neu erstellten öffentlichen Schlüssel. Seinen nun auf 0.0 BTC stehenden ursprünglichen öffentlichen Schlüssel, benutzt A zukünftig nicht mehr.
4. Wie sichere ich den privaten Schlüssel und damit mein Geld?
Der private Schlüssel ist, wie eben gesehen, im wahrsten Sinne der Schlüssel zum Geld, gibt man den privaten Schlüssel aus der Hand, ist das genau so, wie wenn man in der Fußgängerzone jemandem seine volle Geldbörse in die Hand drückt. Also steht und fällt die Sicherheit bei BTC mit der Sicherung des privaten Schlüssels.
Im Idealfall und diesen sollte man sich angewöhnen, erstellt man sich öffentliche Schlüssel, ohne jemals zuvor auf einem Computer, der am Internet hängt, den privaten Schlüssel eingegeben zu haben. Wir haben gelesen, dass jedes Wallet (online oder auf dem PC installiert) Schlüsselpaare erstellen kann. Da ist der private Schlüssel dann aber vom Schutz des online-Wallet Anbieters abhängig und seiner Internetpräsens oder von der Trojanerfreiheit des eigenen PCs.
Es geht aber auch ohne Internet! Und das wäre die "Hausaufgabe" für alle, die diesen Post interessiert bis hierher gelesen haben und auf den praktischen zweiten Teil warten, der in den nächsten Tagen kommt. Nämlich sich 20 Schlüsselpaare eines sogenannten Paperwallets auf einem alten PC oder Laptop zu erstellen, der weder per LAN noch per WLAN am Netz hängt. Ein Paperwallet ist eine Schlüsselpaarsammlung, die man sich (zweimal) ausdruckt.
Auf folgender html-Seite gibt es ein Javaskript, das auch offline ausführbar ist: https://www.bitaddress.org
Mit Strg + S oder Datei -> Seite speichern unter kann man die Seite als Datei bitaddress.org.htm auf der Festplatte speichern. Mit einem USB-Stick überträgt man die Datei auf den internetlosen Laptop und erstellt sich dort ein Paperwallet.
Dazu klickt man nach Aufrufen der Datei (und zahlreichen Mausbewegungen) auf Paperwallet, legt die Anzahl der zu erstellenden Adressen fest, hier 20 und die Anzahl der Adressen je Seite, z.B. 6. Jedesmal wenn man auf "Erstellen" klickt, wird bei jeder Adresse ein neuer öffentlicher und privater Schlüssel erzeugt. Daher beliebig oft auf Erstellen klicken und dann die Blätter zweimal ausdrucken.
Die öffentlichen Schlüssel (Bitcoin Address) kann man sich aus der Grafik rauskopieren und in eine Textdatei speichern. Diese Textdatei kann man auch per USB-Stick an den Internetpc übertragen. Braucht man einen öffentlichen Schlüssel, kann man den aus der Textdatei kopieren.
Die privaten Schlüssel hingegen verlassen den Laptop oder das Papier nicht.
Auf diese Weise hat man sich 20 öffentliche Schlüssel erstellt, ohne dass jemals die dazugehörigen privaten Schlüssel mit dem Internet in Kontakt gekommen sind. Einen dieser öffentlichen Schlüssel kann man nun nutzen, um Euros mit Hilfe einer BTC-Börse in BTC zu tauschen.
Dies, die Erstellung eines anonymen Online-Wallets, sowie das Mixen von BTC dann im zweiten Teil, der deutlich kürzer wird, versprochen.