Ja, die pharmazeutischen Unternehmen machen (anscheinend, teilweise, mutmaßlich) kriminelle Dinge, wenn sie wissentlich schreckliche Nebenwirkungen verschweigen etc. Das betrifft allerdings (bisher, soweit man weiß) nicht die PDE5i, über deren Existenz wir uns hier regelmäßig freuen wie die Schneekönige.
Ja, sie versuchen, ihren Gewinn zu maximieren. Da es sich um den Bereich "Gesundheit" handelt, hat das naturgemäß ein Geschmäckle eingebaut. Aber: Die sozialistischen / kommunistischen Länder, in denen der Gewinn nicht maximiert wurde, haben hinwiederum nicht die größten pharmazeutischen Glanzleistungen produziert. Schon also ein kleineres Übel, wenn man gute Medikamente entwickelt und verkauft, dabei gut bis klotzig verdient, als wenn man planwirtschaftlich gar nix zustande bringt. Nur der Anreiz, mit einem Medikament richtig Kohle zu machen, bringt überhaupt die Innovationen hervor.
Ohne den wirtschaftlichen Erfolg des teuren Viagra wäre das Rennen um Wirkstoffe, die noch besser die Bedürfnisse erfüllen, nicht angeheizt worden. Ohne die Aussicht auf dicke Kohle wäre Viagra, wenn überhaupt, viel später erst "erfunden" worden. Und nicht zu vergessen: Die fetten Ertragsbringer müssen die vielen Rohrkrepierer aus der Pipeline mitfinanzieren.
Im konkreten Beispiel des Hepatitis-C-Medikaments meine ich außerdem verstanden zu haben, dass die üblichen alternativen Therapien noch teurer sind. Aber darum geht es eigentlich nicht, sondern eher ums Prinzip. Natürlich lässt sich trefflich diskutieren, ob hier und da an Schräubchen gedreht werden muss. Sollen es lieber 10 Jahre oder 15 für Patentschutz sein? Deckelt man irgendwelche Kosten, gibt es eine Sozialquote mit der Verpflichtung zur billigeren Abgabe gewisser Mengen, etc. etc.
Soll jetzt kein Plädoyer dafür sein, dass jeder nur noch die legalen PDE5i kauft. Mach ich ja auch nicht. Ich gestehe mir aber ein, dass ich moralisch nicht das Richtige tue, sondern denen zu Gewinn verhelfe, die gewerbsmäßig das intellektuelle Eigentum anderer ausnutzen. Weder die Shops noch die indischen Generikahersteller sind von ihrem Robin-Hood-Gen dazu angetrieben, das gute Zeug zu beschaffen / zu produzieren. Ich bestrafe auch nicht die Pharmahersteller für ihre Missetaten, indem ich preiswerte und illegale Generika kaufe; ich spare einfach Geld.
Soll auch kein persönlicher Angriff auf irgendwen sein, aber mich wundert immer das traditionelle, populäre, fast fröhliche Eindreschen auf die "Mafia". Ohne die Jungs da hätten wir keine PDE5i.
Ich fühlte mich gerade nach Das-auch-mal-sagen
Es muss jetzt nicht jeder loslaufen und den nächstgreifbaren Pharmamenschen aka Mafioso ganz lieb streicheln...