Hallo Gemeinde,

bevor hier jetzt irgendwelche Hoffnungen geweckt werden, möchte ich gleich Vorweg nehmen, dass der Betreff dieses Thread`s nur Anwendung findet, sofern euch ein Arzt PAH (Pulmonale arteriellen Hypertonie) diagnostiziert und ein entsprechendes Rezept ausstellt. Und das dürfte sofern ihr nicht wirklich daran erkrankt seit, eher schwierig werden.

Adcirca enthält 20mg Tadalafil , ist also bis auf ein paar kleine Bestandteile wohl Identisch zu einer herkömlichen Cialis (sollte ich mich hier täuschen, bitte um entsprechende Ausführung ). Adcirca wird unter anderem auch vom wohl hier gut bekannten Pharmariesen Lilly Deutschland GmbH vertrieben.

Selbes gilt für Revatio nur dass dieses Medikament Silden enthält.

Auf was ich eigentlich hinaus möchte. Ein und der selbe Wirkstoff wie im Fall von Adcirca mit dem Hauptbestandteil Tadalafil, der unter dem Markennamen CIALIS als Lifestylemedikament gilt und somit voll bezahlbar ist, wird aber unter anderem Namen (Adcirca) und anderem Krankheitsbild durch die Krankenkassen übernommen.

Hier mal ein Beispiel aus einer deutschen Onlineapotheke:

http://www.medpex.de/adcirca-20mg-p5908916

Würde man also mit entsprechendem Rezept und klassischer Zuzahlung von 10,-€ beim Apotheker seines Vertrauens "einkaufen", bekommt man Gegenzug 56 Tabletten à 20mg Tadalafil (Adcirca), dass macht dann knapp 18cent pro Tablette.

Gruß
Dlt

DerlebendeTod hat geschrieben:Selbes gilt für Revatio nur dass dieses Medikament Silden enthält.

Jau - sensationelle 20 mg Silden pro Tab.

Und die 90er Schachtel (die damit 18 Tabs mit 100 mg entspricht) kostet schlappe 830 Euro (in Worten: ACHTHUNDERTDREISSIG!). Klar, den Betrag schiebst Du dem Apotheker nicht über die Theke, zahlt ja die Krankenkasse...

Nur dass die das Geld leider auch nicht selber drucken kann. Daran sieht man übrigens, woran unser Gesundheitssystem zu Grunde geht. Die Pharmamafia gehört verstaatlicht, deren Manager in den Gulag oder besser an den nächsten Baum!

DerlebendeTod hat geschrieben:Würde man also mit entsprechendem Rezept und klassischer Zuzahlung von 10,-€ beim Apotheker seines Vertrauens "einkaufen", bekommt man Gegenzug 56 Tabletten à 20mg Tadalafil (Adcirca), dass macht dann knapp 18cent pro Tablette

Auch ein tolles Schnäppchen! Die 56 Stück kosten nämlich die Versichertengemeinschaft ebenfalls über 800 Euro! Sollte einer der menshelp-Leser ernsthaft darüber nachdenken, sich Tadas auf diesem Wege zu beschaffen, plädiere ich dafür, die o.g. Behandlung der Pharma-Manager analog anzuwenden.

ciao
Flocki

DerlebendeTod hat geschrieben:mit entsprechendem Rezept und klassischer Zuzahlung von 10,-€ beim Apotheker seines Vertrauens "einkaufen", bekommt man Gegenzug 56 Tabletten à 20mg Tadalafil (Adcirca), dass macht dann knapp 18cent pro Tablette

Die dicke Rechnung kriegt dann die KK und somit die Beitragszahler, ich kann das wirklich nicht mehr verstehen, was die Pharmalobby alles durchkriegt und die Kassen müssen zahlen:

@ Flocki,

mir ging es nicht darum jetzt Wege aufzuzeigen wie man NOCH günstiger an Tada etc kommen kann. Die Preise bei unseren Shops sind mehr als Fair, und das sollte jedem sein Sexleben Wert sein.

Klar ist der Preis von 18cent verlockend, aber hier mal was kurzes zur Diagnose zu PAH:

◦Echokardiographie (cave: die Diagnose einer PH/PAH kann echokardiographisch nur vermutet werden; eine Bestätigung mittels Rechtsherzkatheter ist praktisch immer erforderlich)

Und wer sich DASS antut um ein paar Cent pro Tablette zu sparen, der hat die Zuzahlung der Krankenkasse schon fast verdient....

Für mich war das jetzt so abwegig , dass das hier jemand versuchen könnte, darum hatte ich es oben nicht erwähnt. Aber ich denke jetzt geht es klarer hervor.

@Mods: Ich habe gerade gesehen dass Adcirca bereits in dem Thread "Thema: Jahrelang regelmäßige Einnahme von PDE-5 Hemmern - Risiken? " vorkommt. Sorry hatte ich überlesen und kann gerne dahin verschoben werden.

Gruß
Dlt

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MOD:

Danke für den Hinweis, die Threads lassen wir wegen der verschiedenen Thematiken auseinander.

DerlebendeTod hat geschrieben:mir ging es nicht darum jetzt Wege aufzuzeigen wie man NOCH günstiger an Tada etc kommen kann.

Mein Posting war auch nicht als Vorwurf gegen Dich gemeint. Es geht schlicht darum, dass eine Schachtel mit Tabletten, deren gesamte Wirkstoffmenge nicht einmal einen Euro wert ist, für über 800 Euro an die Versichertengemeinschaft vertickt wird.

_Das_ ist der eigentliche Skandal! Und das ist ja nicht die Ausnahme, sondern bei rezeptpflichtigen Medikamenten eher die Regel. Und die Politiker, die das auf Druck der Pharmamafia abnicken, dürfen gerne an den gleichen Baum...

ciao
Flocki

Flocki hat geschrieben: Es geht schlicht darum, dass eine Schachtel mit Tabletten, deren gesamte Wirkstoffmenge nicht einmal einen Euro wert ist, für über 800 Euro an die Versichertengemeinschaft vertickt wird. i

Richtig! Und das ganze dann noch unter anderen Namen vermarkten obwohl der identische Inhaltsstoff enthalten ist, nur um die Profitgeilheit weiter zu befriedigen grenzt in meinen Augen schon an ein verbrechen.

Es wird zwar immer auf die Entwicklungskosten verwiesen, die ja auch unbestreitbar den Konzernen teilweise viel Geld kosten aber gerade im Fall von Silden und co. waren es ja mehr oder weniger zufällig entdeckte Nebenwirkungen. Da können die "Entwicklungskosten" also nicht so hoch gewesen sein. Und immerhin wurden hier schon mehrere Millarden damit verdient.

Gruß
Dlt

Flocki hat geschrieben:Das_ ist der eigentliche Skandal! Und das ist ja nicht die Ausnahme, sondern bei rezeptpflichtigen Medikamenten eher die Regel. Und die Politiker, die das auf Druck der Pharmamafia abnicken, dürfen gerne an den gleichen Baum...

Dazu ein Artikel, der mir die Galle hochtreibt:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 10640.html

Um zu verhindern, dass Unnützes im Erstattungskatalog der Krankenkassen landet und das Geld der Versicherten kostet, haben Politiker und Mediziner schon einiges versucht. Eine Positivliste, auf der nur die wirklich notwendigen Arzneimittel verzeichnet wurden, wurde 1992 auf Betreiben einflussreicher Pharmalobbyisten geschreddert. Auch einen geplanten Preisabschlag auf innovative Medikamente konnten die Chefs der großen Arzneimittelkonzerne 2004 nach einer illustren Rotweinrunde im Kanzleramt verhindern.

Ohne Worte:

Flocki hat geschrieben: Es geht schlicht darum, dass eine Schachtel mit Tabletten, deren gesamte Wirkstoffmenge nicht einmal einen Euro wert ist, für über 800 Euro an die Versichertengemeinschaft vertickt wird.

_Das_ ist der eigentliche Skandal! Und das ist ja nicht die Ausnahme, sondern bei rezeptpflichtigen Medikamenten eher die Regel.

Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen:
Milliarden werden derart von der Pharmamafia legal "verdient", wir hingegen sind illegale "Gesetzesbrecher" - weil wir uns der Abzocke entziehen und Produkte von der indischen Pharmaindustrie einkaufen.

Willkommen in der sozialen Marktwirtschaft!

Diavolo, Du meinst wohl asoziale Marktwirtschaft!

Dabei können wir uns noch relativ glücklich schätzen - in den USA etwa kosten viele medizinischen Leistungen ein zehnfaches und viele haben gar keine Versicherung, die davon etwas bezahlt - oder nur einen Teil!

Dass viele medikamente (unsere aber nicht ...) rezeptfrei sind und dann 100 Aspirin nur einen Dollar kosten, ist ein schwacher Trost ...