Diesen "Tip" sollte man mit höchster Vorsicht genießen. Und du solltest zweierlei tun:Tip: Wechselt eure Bitcoins in die nächst "beste" Währung (ETH, Bancor, NEM, LTC ...)
1. Hier keine Panik aus "profunden" geistig halbverdauten Ahnungen herbeischreiben!
2. Erst einmal selbst klären, welche Währung du willst, bevor du hier schreibst und irgendjemand zu irgendeinem Altcoin wechselt! Am besten lässt du auch das, machst zwei Wochen Pause, bis du den Durchblick hast, dass es mit Bitcoin unverändert weitergeht und lässt die Leute weiter mit Bitcoin zahlen.
___________________________
Bitcoin hat sich gefühlt schon hundert mal gespalten, passiert ist bis zum heutigen Tage nichts!
Weder beim "fantastischen" Bitcoin XT, das sich nicht durchsetzen konnte, noch bei Bitcoin Unlimited, welches trotz Antpoolunterstützung in Verbindung mit dem größten chinesischen Mining-Hardwarehersteller ebenfalls glücklicherweise abgelehnt wurde und praktisch tot ist. Selbst die unzweifelhafte Prognose von Herrn Mike Hearn, der selbstgefühlt beste der besten Entwickler, Bitcoin sei gescheitert ist nicht eingetroffen, ganz im Gegenteil.
Zur differnzierten Einordnung dessen, was gerade passiert:
Die Mehrheit der Miner (Stand jetzt über 88 %) hat SegWit2x auf ihre Rechner aufgespielt. SegWit beinhaltet neue Regeln, die zu den alten Regeln des Bitcoinnetzwerks abwärtskompatibel sind. Die alten Regeln gelten weiter, werden aber um neue, nicht widersprechende ergänzt. Es handelt sich deshalb um eine sog. Softfork, die keine Aufspaltung von Bitcoin ist. D.h., alle Blöcke, die von den Minern errechnet werden, werden auch von den Minern als gültig anerkannt, die nicht oder noch nicht auf SegWit gewechselt sind. Es ändert sich für den Bitcoininhaber genau gar nichts!
Selbst für den derzeit unwahrscheinlichen Fall, dass es SegWit nicht schaffen wird, genug Rechenpower auf seine Seite zu ziehen und nach dem 1. August einzelne BitcoinNotes es ablehnen, nicht mit SegWit erstellte Blocks anzuerkennen, in dem Fall wird sich die Blockkette in zwei Ketten spalten (Hardfork), ändert sich trotzdem für diejenigen, die jetzt Bitcoin haben, nichts, weil deren Bitcoin in einem Block vor der Spaltung stehen und somit eine Überweisung in der Kette mit reinen SegWit-Blöcken, als auch in der Kette mit SegWit und NichtSegWit-Blöcken anerkannt ist. Der Inhaber hat dann die Wahl, mit welchem Coin er weiter handelt.
Aus meiner Sicht wird das Szenario im vorstehenden Absatz nicht passieren. Wie geschrieben, bis jetzt hat sich Bitcoin nicht gespalten und die Bedrohung durch XT und Unlimited waren größer als jetzt. Es wird auch nun nicht passieren, weil die meisten im Netzwerk wissen, dass eine Spaltung von Bitcoin beiden Währungen schaden würde. Wobei eine etwaige Spaltung jetzt sich vermutlich dadurch erledigen würde, dass die Kette, die auf reinen SegWit-Blöcken besteht, irgendwann in naher Zukunft "verhungern" würde.
Fazit: Es besteht Null Grund, sich derzeit Sorgen um seine Bitcoin zu machen. (Dass man Bitcoin nicht in einer der Bitcoinbörsen dauerhaft verwahrt, sondern in einem Wallet, in dem man alleine die Herrschaft über die privaten Schlüssel hat, ist eine Selbstverständlichkeit.) Übereilt in einen Altcoin zu wechseln, den man nicht kennt, in den man sich zuerst einlesen und dessen Kursentwicklung man berücksichtigen sollte, wo man ein neues Wallet benötigt, das alles sollte man sich gut überlegen, zumal wegen eines Shops, dessen Betreiber offenbar wenig Ahnung von der Materie hat (sonst wär dieser Tip nicht entstanden) und selber noch nicht weiß, welchen Altcoin er will.
Die sich in einigen Monaten anschließende Frage, ob die Möglichkeit in SegWit2x, die Blockgröße von derzeit 1 MB auf 2 MB zu erhöhen, eine Mehrheit findet oder nicht, und dieser etwaige Hardfork (die bisherigen alten Regeln sehen 1 MB fest vor) Bitcoin spalten wird oder nicht, ist im Netzwerk weder ausdiskutiert noch derzeit relevant. Auch dann gilt wieder, alle Blöcke vor einer Spaltung gelten in beiden Ketten und der Inhaber hat die Wahl, in welcher Kette er Transaktionen tätigt. Ich sage jetzt schon voraus, dass sich das Netzwerk auch an der Frage nicht spalten wird. Denn letztlich sind die ökonomischen Interessen an einem ungeteilten Bitcoin für alle größer, als das eigene Süppchen gegen die anderen Interessen weiterzukochen.