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Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 08:29
von Flocki
DerlebendeTod hat geschrieben:Wäre dies nicht auch eine sehr gute Alternative für sicheren Mailverkehr? [...] Self destruct Mails [...]
Ich bitte doch bei der Diskussion den Begriff "Mail" nicht zu verwenden, weil das nur verwirrt. Mit "Mails" hat das nichts zu tun - den Begriff verwendet auch der genannte Anbieter aus gutem Grund nicht. Mit "Sicherheit" hat das übrigens auch nicht besonders viel zu tun. Jedenfalls nicht im Vergleich zu den etablierten und verbreiteten Verfahren zum Versenden von anonymen verschlüsselten Mails.

ciao
Flocki

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 08:50
von DerlebendeTod
Flocki hat geschrieben: Ich bitte doch bei der Diskussion den Begriff "Mail" nicht zu verwenden,
Doch, den verwende ich bewusst, da einige E-Mail Anbieter diese Funktion schon testweise zur Verfügung stellen. In Zusammenhang mit reinem Self-Destruct Service, gebe ich dir allerdings Recht, in diesem Kontext ist der Begriff "Mail" tatsächlich etwas unglücklich von mir gewählt worden.

Es geht auch hier nicht darum zu sagen, dass es sicherer als eine PGP Verschlüsselung ist, aber wir sollten hier auch alternativen aufzeigen.

Im Darknet ist es z.B. die gängiste alternative zu PGP Verschlüsselung, und dort arbeiten alles andere als Anfänger was anynomität angeht, da bei denen etwas mehr auf dem Spiel steht, als bei uns kleinen Pillenbestellern hier ;)

Wie brauchbar und sicher das ganze für unseren Gebrauch hier ist, wollte ich einfach mal andiskutieren.

Habe in diesem Zuge z.B. auch diese APP hier entdeckt:

http://beste-apps.chip.de/ios/app/confi ... 79883419/#

Wenn am Ende des Tages, ein "UNBRAUCHBAR-SCHILD" an die Thematik dran kommt, ist es auch in Ordnung :)

Gruß
Dlt

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 10:28
von Vardenix
Scarface hat geschrieben: http://www.privnote.com
Der dahinter stehende technische Ablauf ist der, dass der eigene Browser mit privnote eine verschlüsselte https-Verbindung aufbaut. Über diesen Kanal wird die Nachricht gesendet und von privnote mit einem symmetrischen Kryptosystem verschlüsselt und nur in dieser Form auf deren Server gespeichert. IP-Adressen oder ähnliches werden nicht gespeichert. Der eigene Brower errechnet einen Link zur Nachricht, die den Geheimschlüssel für die Nachricht enthält. Privnote hat diesen Schlüssel nicht.

Den Link sendet man dem Empfänger der Nachricht. Klickt der den Link an, wird eine https-Verbindung zu privnote aufgebaut, die Nachricht bei privnote mit dem Geheimschlüssel entschlüssel und angezeigt. Der Empfänger kann die Nachricht lesen und auch kopieren. Der Link funktioniert nur einmal. Die Nachricht wird nach einem Klicken auf den Link gelöscht oder nach 30 Tagen auf dem Server.

Sicherheitsproblem ist einmal, dass man unbekannten Dritten seine Nachrichten anvertraut (privnote) und die Übertragung des Links an den Empfänger per Mail erfolgt. Jeder der die Mail lesen kann, und das ist jeder Internetknoten-Betreiber, über den sie gesendet wird, hat die Möglichkeit den Link anzuklicken und die Nachricht zu lesen, zumindest einer von diesen, weil die Nachricht danach ja zerstört ist. Es ist also das klassische Problem der Übertragung des Geheimschlüssels bei symmetrischen Kryptosystemen. Würde man den Link über https Verbindungen austauschen, wäre das Problem umgangen.

Allerdings bleibt das Problem, dass https-Verbindungen für das Gros aller Internetteilnehmer nicht knackbar sind, für Geheimdienste aber leider schon. https ist nicht mehr völlig unlesbar für Dritte. Um NSA sicher zu kommunizieren muss man Mails auf Rechner, die nicht am Internet hängen mit starken Kryptoprogrammen wie PGP oder GnuPG verschlüsseln, den verschlüsselten Text auf den Rechner am Internet mit USB Stick übertragen und kann dann eine normale Mail verwenden.

Da dafür aber leider fast alle zu faul für sind, ist obiger Weg weitaus besser und sicherer, als unverschlüsselte Mails zu senden. Der Link kann zwar abgefangen werden, wenn man ihn per Mail sendet, aber für den Empfänger bleibt dies nicht unbemerkt. Und die NSA & Co haben dann immer noch die Zeit- und Rechenressourcen fressende Aufgabe, die jeweiligen temporären Schlüssel der https-Verbindung knacken zu müssen, wenn der Link über https Verbindung ausgetauscht wird.

Wenn die Kommunikation mit einem Shop über https Verbindung läuft und der Shop keine Mails danach sendet, dann ist dieser Weg allerdings noch sicherer, weil kein Dritter involviert ist. Der einzige Sicherheitsgewinn von privnote ist das Zerstören der Nachricht, was für das Darknet entscheidend ist. Aber der Empfänger kann sie natürlich kopieren. Also wenn die Shops aufhören würden, Bestellungen per Mail zu bestätigen und Pampermails zu schicken, wäre schon viel für die Datensicherheit gewonnen. Aber dann schreien die Amazon Kandidaten ja wieder auf, dass keine Kommunikation erfolgen würde. Also denken die Shops, bevor wir schlechte Kritik im Forum bekommen, pampern wir weiter. :roll:

Der einzige, der datensicherheitstechnisch wirklich top war, war Piet mit PGP-Verschlüsselung. Das war für mich damals der Grund, warum ich meine erste Bestellung bei Sutrapills gemacht habe. Dafür hätte ich auch höhere Preise in Kauf genommen. Piets Kompetenz in diesen Dingen hat leider kein anderer Shop. Und Piet konnte sich auch leisten, Pampermails wie einen Trackinglink zu schicken, weil der Link PGP-verschlüsselt ankam.

Mein Sicherheits-Ranking:

1. Platz und mit weitem Abstand zum nächsten Platz: PGP, GnuPG verschlüsselte Kommunikation

2. Platz: https-Verbindung mit Shop, Shop speichert Daten verschlüsselt und schickt keine Mails

3. Platz: privnote

Kryptographischer Unsinns Platz: https-Verbindung mit Shop, Shop bestätigt eingegebene Daten per Mail. Dies steht auf der selben Stufe wie http-Verbindung mit Shop.

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 10:44
von DerlebendeTod
Vardenix hat geschrieben: Der einzige, der datensicherheitstechnisch wirklich top war, war Piet mit PGP-Verschlüsselung.
Und genau DA ist mein Ansatz! Was bringt mir die sicherste Verschlüsselung , wenn der Shop sie nicht anbietet???

Im übrigen, schöner Bericht Vardenix! ;)

Gruß
Dlt

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 10:59
von Flocki
DerlebendeTod hat geschrieben:Und genau DA ist mein Ansatz! Was bringt mir die sicherste Verschlüsselung , wenn der Shop sie nicht anbietet???
Naja, wenn Du einen bestimmten Standard für den sicheren Versand von Mails benötigst und die Gegenseite unterstützt diesen nicht, dann ist die Nummer doch durch!

Dann bleibt nur die Überlegung, ob DU auf den gewünschten Standard verzichten kannst (eine Abwägung, die möglicherweise bei der Bestellung von 100 g Koks anders ausfällt als bei 100 Pillchen) oder ob Du Dir einen alternativen Anbieter suchst, der den gewünschten Standard verwendet.

Würdest Du mir einen Link auf eine bei privnote.com hinterlegte Mitteilung schicken und das erste was beim Besuch dieser Seite passiert, ist dass der Anbieter mir mitteilt, dass ich seinen Dienst leider auf Grund der Sicherheitseinstellungen meines Browsers nicht nutzen kann ohne diese aufzuweichen, wäre die Kommunikation ohnehin beendet. ;)

ciao
Flocki

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 11:29
von Diavolo
Allerdings bleibt das Problem, dass https-Verbindungen für das Gros aller Internetteilnehmer nicht knackbar sind, für Geheimdienste aber leider schon.
Hast du eine Quelle dazu?
Seit wann knackt die N** 4096bit RSA-verschlüsselte Kommunikation?

Deren neues Rechenzentrum soll allerdings ein echter Numbercruncher sein.

Bitmessage wäre/ist eine gute Alternative zur Bestellung. Es unterstützt tor als Übertragungsweg und ermöglicht eine verschlüsselte Echtzeitkommunikation.

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 11:38
von Neuhier
Steh ich auf dem Schlauch? Er meint doch HTTPS, nicht PGP. HTTPS hat aber keine 4096 bit RSA.
Bitmassage nutze ich auch in Zusammenhang mit Tor. Läuft recht gut im portable Modus auf verschlüsselter HDD.

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 11:46
von Flocki
Diavolo hat geschrieben:
Allerdings bleibt das Problem, dass https-Verbindungen für das Gros aller Internetteilnehmer nicht knackbar sind, für Geheimdienste aber leider schon.
Hast du eine Quelle dazu?
Gurgel mal nach "Bullrun". Man darf daraus allerdings nicht den Schluss ziehen, dass TLS/SSL beziehungsweise HTTPS damit hinfällig wären. Funktionierende Angriffe erfordern immer noch einen enormen Aufwand, der sich nicht in beliebigen Maßstab nach oben skalieren lässt. Und die NSA interessiert sich im übrigen weder für kleine Drogendealer noch für Pillenverticker.
Diavolo hat geschrieben:Seit wann knackt die N** 4096bit RSA-verschlüsselte Kommunikation?
Das ist eine andere Baustelle!

ciao
Flocki

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 11:54
von Diavolo
Klar meine ich https!

https nutzt auch asymmetrische Verschlüsselung für die Übertragung.

Geh auf https://globalsign.ssllabs.com und gib menshelp.cc ein.

Re: Verschlüsselung von Mails

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 12:23
von NeverMind
Diavolo hat geschrieben:Bitmessage wäre/ist eine gute Alternative zur Bestellung.
Eine Alternative zur Bestellung? Wie ist das zu verstehen?