Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

Hat jemand einen EP-Rat für mich?
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anonym94
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#61 Beitrag von anonym94 »

Soviel wie Tramadol mir ein "sorgenfreiheres" Leben ermöglicht, und wie sehr froh ich bin es gefunden zu haben, muss ich auch sagen dass ich mich selber erwischt habe wie mir dieser Rauschzustand gefallen hat und ich auch ab und zu dran gedacht habe mir eine Tablette einzuwerfen mit der Tarnung als "Test". Ich habe schon sehr viele Drogen probiert früher, die ganze Bandbreite und habe für mich selber festgestellt dass mein Suchtpotenzial sehr gering ist, da ich von keiner Droge bis jetzt einen Drang nach mehr verspürt habe. Bei Tramadol sieht das schon leicht anders aus. Nungut, ich bin alt und erwachsen genug, dieses Medikament nicht zu missbrauchen, nur ein kleiner Wachrüttler für alle die mit Tramadol in der Zukunft planen. Ich weiß nicht was ich machen würde wenn ich mit ner Frau zusammen leben würde die jeden Tag Sex will. Würde es vermutlich dann auch täglich nehmen, aus Leichtsinn (andere EP-ler verstehen mich bestimmt), muss mir für den Fall auf jeden Fall noch etwas überlegen..

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Neuhier
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#62 Beitrag von Neuhier »

Bericht über Entzug und Warnung an Daueruser von Tramadol!

Hallo Zusammen,

ich möchte mich nun auch mal wieder nach knapp einem Jahr zu Wort melden. Ich hatte ja Anfang 2017 einen kleinen Entzug vom Trama versucht, dieser war nur kurz von Erfolg. Als meine Freundin wieder auf ihrem 3 Wochen Urlaub kam, war ich wieder voll drin. Fakten:

Tramadol 2012 bei Doktoronline das erste mal bestellt und mit knapp 50mg gestartet. Ich leider weder unter EP noch unter ED, reiner Funuser.
Anfangs unregelmäßig eingenommen, irgendwann immer mehr. Sex war für mich wie eine Sucht, ich wollte immer besser, härter und länger können. Man beachte: Ich bin 1. ein spätzünder, 2012 bin ich erst mit meiner ersten Freundin zusammen gekommen, da war ich 23. Ich war damals auch mal auf Testo E und hatte in der Absetzphase dann Probleme mit der Potenz = Griff zu Silden und Tada, dann kam Trama dazu um einfach mehr Pornofantasie auszuleben. Meine Freundin hat alles mitgemacht, war begeistert (mir aber auch NIE Druck gemacht, das war alles in meinem Kopf!).

Stück für Stück über die Jahre wurde es immer extremer. Vor ca. 2 Monaten jetzt, war ich ganztags auf ca. 300-500mg Trama am Tag, non retard!! Mein Leben hat es total zerfickt, sorry für den Ausdruck! Ich war nicht mehr der Mensch, in den sich meine Freundin 2011 verliebt hat. Ich habe eine soziale Phobie entwickelt, war ständig in den Entzugserscheinungen wenn ich nicht alle 4 Stunden Trama nahm, ging in die Beschaffungskriminalität übers Darknet und per gefakten Rezepten die Apotheken abgeklappert um immer Trama da zu haben! :(

Meine Beziehung hat Tramadol zerstört, ich habe meine Freundin über alles geliebt, war nun 6 Jahre mit ihr zusammen. Sie hat mich die letzten 2 Jahre zu 90% nur als kalt, ignorant und ohne Gefühle erlebt und ausgehalten. Ich habe es nicht gerafft, dass ich mich so verändert habe durch das Zeug. Meine Selbstständigkeit hat extrem drunter gelitten, habe vieles nicht mehr auf die Kette bekommen da ich nur noch müde und unmotiviert war. "Ich hab aber alles im Griff". Typisch suchtkranker.

Vor einigen Wochen dann der große Knall. Ich brach vor einem Kunden von mir zusammen, war nur am heulen (das zerbrechen meiner Beziehung war der Hauptgrund). An diesem Tag wurde mir plötzlich alles bewusst, was ich da eigentlich mache, was passiert. 2 Tage später war ich bei insgesamt 4 Ärzten (Hausarzt, Schmerztherapeuten, Psychiatern), alle waren der Meinung ich habe keine Chance da raus zu kommen, OHNE einen stationären Entzug. Doch mein WARUM, mein Mindset war so stark: Also dosierte ich über 4 Tage bis auf 50mg/d runter und war dann auf 0mg. Begleitend nahm ich einfach DXM und Loperamid (wird gerne offlabel use gegen Entzugserscheinungen genutzt).

Ich hatte alle Entzugserscheinungen die es bei Trama gibt, war nicht einfach. Aber ich wollte einfach nur davon weg. Und: Ich habe es geschafft. Bin seit 1 Monat Clean! Fakten jetzt:

- Ich bin ein neuer Mensch. Das ist kein spaß! Ich bin wieder der alte, lustig, offen, selbstbewusst, unternehmensfreudig! Trainiere endlich wieder (Training war mein Leben und Beruf, die letzten 3 Jahre ging es durch das Trama nicht).
- Meine Beziehung ist dennoch gescheitert, bin aber seit ein paar Tagen in einer neuen. Meine EX und ich stehen in gutem Kontakt, sie merkt glaube ich nun, dass ich wieder der Mensch von früher bin. Leider ist es aber nun zu spät von meiner Seite aus und ich bleibe bei meiner neuen Dame.
- Der Sex mit der neuen ist super, wild, ich habe keine Angst zu versagen oder was leisten zu müssen. Leider bin ich ein Suchttyp, werde sicher auch mal wider zu Trama greifen in niedriger Dosierung. Ich werde aber nie wieder solche Fehler machen wie ich es tat. Das bin ich meiner Ex, meiner jetzigen und vorallem mir schuldig. Auch wenn dieser letzte Absatz sicher einigen aufstoßen wird, mir würde es das auch als Leser. "Der hat so viel scheiß durchgemacht und würde es dennoch wieder nehmen, wie doof muss man sein". Ja, ihr habt Recht. Aber ich habe gesehen und gespürt was passieren kann, so extrem wird das nicht mehr werden. Vorher mache ich eine Psychotherapie!!

Ich hoffe, ich konnte vielleicht jemandem mit dem Bericht irgendwie helfen. Betrachtet eure Verhaltensweisen, betrachtet euch selbst. Merkt ihr Veränderungen? Bemerken andere Menschen Veränderungen an euch? Bitte seid ehrlich und hinterfragt es! Als Suchtkranker legt man sich alles schnell zurecht und macht es passend!

Viele Grüße :beer:

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Alfredi
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#63 Beitrag von Alfredi »



lies das Buch mal, das gibt dir sicher Aufschluss warum du die Sucht hast und erste Erkenntnisse.
viele Männer halten Monogamie für eine exotische Holzart.
Sex ist wie Stuhlgang, erleichternd...
Ü 70, altersbedingte ED...

Fucker007
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#64 Beitrag von Fucker007 »

Ich nehme auch Tramadol seit 2012 und auch angefangen bei Doktoronline zu kaufen, lustig :D ..


Nun kaufe ich die aber woanders, und achte sehr auf mein Konsum...Die Anfangszeit war die Zeit sehr geil und euphorisch und die Wirkung beim Sex war wie erwartet..

Ich nehme aber nie mehr als maximal 200mg mal ein Wochenende, auch nicht jedes Wochenende so wie am Anfang..Meistens sind es 100-150mg..

Kein Bock auf irgendeine Sucht...Ich habe früher viele Drogen genommen und bin froh weg davon zu sein.

walker
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#65 Beitrag von walker »

"Für mich ist Tramadol ein Segen und ein wirklicher Fluch zugleich. Ich fing vor langer Zeit mit Trama an. Ich genoss den längeren Sex damit, in Kombi mit Silden und Tada."

Neuhier, wenn du kein EPler bist und Trama nur genommen hast um noch länger rauszuzögern, wieso nimmst du dann nicht einfach Dapo?! Als nicht EPler müssten 15-30mg schon reichen.

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zztop
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#66 Beitrag von zztop »

Neuhier hat geschrieben: Samstag 16. Dezember 2017, 19:32
Leider bin ich ein Suchttyp, werde sicher auch mal wider zu Trama greifen in niedriger Dosierung.

Ich werde aber nie wieder solche Fehler machen wie ich es tat.

"Der hat so viel scheiß durchgemacht und würde es dennoch wieder nehmen, wie doof muss man sein".

Aber ich habe gesehen und gespürt was passieren kann, so extrem wird das nicht mehr werden.
Meine Erfahrung mit Sucht ist..einmal abhängig immer abhängig. Experimente wie du sie planst sind sehr riskant
aber manchmal muss man ne Extrarunde drehen, um das so richtig zu begreifen.

Ansonsten aber großes Lob für deine Offenheit.. :top:

fpoorte
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#67 Beitrag von fpoorte »

@neuhier

Aus jahrzehntelanger Erfahrung als stark Suchtkranker mit den verschiedensten Substanzen (darunter Medikamente wie Tramadol, aber auch diverse "weiche" sowie "harte" Drogen) kann ich dir sagen, dass es niemals funktionieren wird ein Mittel "kontrolliert" einzunehmen nachdem du davon süchtig warst. Im Gegenteil; selbst wenn man sich anfangs nach einem Rückfall noch vorsichtig an eine Dosis rantastet, der Konsum wird früher oder später noch schlimmer werden als zuvor. Du solltest einsehen, dass du dein Leben lang abhängig vom Tramadol bleibst - genau wie ein trockener Alkoholiker, der auch nicht mal eben ein Schlückchen zum anstossen trinken kann...

Selbst nach vielen Jahren bin ich immer noch nicht "clean", mein einziger Ausweg aus einer von vielen genommenen Drogen war jeweils die sogenannte Suchtverlagerung zu anderen Mitteln. Über die Jahre hinweg habe ich, jedes Mal wenn ich von einer Droge wegkommen wollte einfach eine andere genommen. Nicht bewusst, aber es hat sich so ergeben. Lässt sich für aussenstehende wahrscheinlich nicht nachvollziehen, aber es ist nunmal so. Momentan sind es diverse Cannabis-Produkte, die ich aufgrund einer Krankheit aber teilweise direkt von der Apotheke beziehen kann. Damit kann ich leben, da es mein Leben nicht negativ beeinflusst und es ist ohne Frage besser als Tramadol, aber der Idealfall ist es natürlich auch nicht.

Du bist offensichtlich Leistungssportler(?), also hast du sicherlich einen starken Willen und viel Kampfgeist. Deshalb bin ich fest davon überzeugt dass du es schaffen wirst. Viel Erfolg dabei, und Respekt für deine offenen Worte!

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DerlebendeTod
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#68 Beitrag von DerlebendeTod »

Hallo Neuhier,

ausgiebiger und auch leider erschreckender Bericht, was dir da mit der Einnahme von Tramdol wiederfahren ist! :(

Ich denke bei all den positiven Berichten zu Tramadol ist es wichtig, dass auch die negativen Auswirkungen hier geschildert werden.

Deine Dosierungen waren zum Schluß ja schon jenseits von gut und böse (300-500mg Trama am Tag) :shock: :shock:
Ich nehme es ja nun auch schon über Jahre , musste aber die Dosierung noch nicht einmal erhöhen. Ich freue mich umso mehr, dass du den Teufelskreislauf durchbrechen konntest und nun wieder zu einem normalen Leben zurückkehren konntest und ich schließe mich meinen Vorredner an, dass bei so einem massiven Suchtpotential eine normale Dosierung auf Dauer nicht möglich ist!

Du wirst dich mit dem Gedanken anfreunden müssen, auch ohne Tramadol dein Sexualleben zu gestalten. Aber ich bin mir sicher, dass du einen starken Willen hast, und auch dies auf Dauer kein Problem für dich sein wird :top: Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass du auch wieder eine geeignete Partnerin findest, mit der du glücklich durchs leben schreiten kannst! ;)

Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal alle zu vorsichtigem Umgang mit Tramadol ermahnen! Leute mit einem schon vorhanden Suchtpotiental sollten auf alle Fälle die Finger davon lassen!!!!

Ich selbst werde auch weiterhin nicht auf Tramadol verzichten, es ist und bleibt das Mittel der wahl für meinen vorzeitigen Samenerguß und bringt mir zum Glück, mehr Vor- als Nachteile.

Greez
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Alfredi
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#69 Beitrag von Alfredi »

wie haben sich denn da eure Frauen verhalten, irgendwann sind die doch auch fertig mit dem Sex, auch wenn es schön ist einen ausdauernden Partner zu haben den sich viele wünschen?
viele Männer halten Monogamie für eine exotische Holzart.
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DerlebendeTod
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Re: Tramadol - macht es abhängig / süchtig / Sucht ?

#70 Beitrag von DerlebendeTod »

Alfredi hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2017, 14:24 wie haben sich denn da eure Frauen verhalten, irgendwann sind die doch auch fertig mit dem Sex, auch wenn es schön ist einen ausdauernden Partner zu haben den sich viele wünschen?
Naja du darfst hier nicht vom Standard Abspritzer ausgehen Alfredi. Viele von uns werden ja dadurch nicht automatisch zum Stundenlangen vor potenztropfenden Pressluftvögler :)

Für viele ist es schon ein Segen sich durch Einnahme von Tramadol oder auch Dapo ein paar Minuten Vögeln ohne zu kommen zu "erkaufen" ;)

Greez
Dlt

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