Silden nehme ich schon seit Jahren. Anfangs hatte ich den Blaustich immer. Andere Nebenwirkungen habe ich bei Silden nie festgestellt.
Inzwischen habe ich den Blaustich nur noch selten. Ich kann aber nicht sagen, ob es an den Tabs der verschiedenen Hersteller liegt, die ich wechselweise nehme, oder an sonstigen Begleitumständen oder an der zwischenzeitlichen Gewöhnung ...
Oriinal-Viagra habe ich nie genommen. Dazu kann ich nichts sagen.
Mir ging es primär darum, das „Märchen“, dass das Farbempfinden unter Sildenafil von der Farbe der Tablettenhülle abhängt, aufzuklären. Fakt ist einfach, dass alle PDE-5 Hemmer auch zeitgleich PDE-6 etwas hemmen und damit das Farbempfinden beeinflussen können Dieser Effekt ist bei Silden viel stärker ausgeprägt, als bei Tada oder Varden.
Und diese Farbverschiebung betrifft auch nur helle Lichtquellen mit hohen Unterschieden im Kontrast. Es ist ja nicht so, dass im gedämpften Licht eine weiße Wand plötzlich blau wird und die Brust der Dame den gesunden Hautton verliert und sich in den Hautton eines Blutergusses verwandelt.
Es ist eher so, dass eine rötliche Glühlampe einen bläulichen Schimmer bekommt und in der Nacht normale Autoscheinwerfer plötzlich aussehen wie Xenonlampen. Hinzu kommt eine leichte Steigerung der Blendwirkung heller Lichtquellen. Und diese Nebenwirkung ist auch nicht bei jedem Mann gleich, genauso wie die Wirkung und auch andere Nebenwirkungen von Silden nicht bei jedem Mann gleich sind; gleiche Dosierung und identische Ausgangsvoraussetzungen immer vorausgesetzt.
Ich kann aber sagen, dass bei mir 100mg Silden, bei bisher mindestens 6 unterschiedlichen „Fabrikaten“, immer diesen „bluish“ Effekt bewirkt haben. Bei 50mg bemerke ich diesen Effekt genauso wenig, wie auch bei 100mg mit vollem Magen und/oder nach einigen Flaschen Bier. Aber dann ist auch die Hauptwirkung entsprechend schwach.
Übrigens kommt das "Blausehen", das bei manchen Patienten auftritt daher, dass auch im Verhältnis 1:10 die PDE-6 mitgehemmt wird, die sich in der Retina befindet.
Abstract
Phosphodiesterase 6 (PDE6) is highly concentrated in the retina. It is most abundant in the internal membranes of retinal photoreceptors, where it reduces cytoplasmic levels of cyclic guanosine monophosphate (cGMP) in rod and cone outer segments in response to light. The rod PDE6 holoenzyme comprises alpha and beta catalytic subunits and two identical inhibitory gamma subunits. Each catalytic subunit contains three distinct globular domains corresponding to the catalytic domain and two GAF domains (responsible for allosteric cGMP binding). The PDE6 catalytic subunits resemble PDE5 in amino-acid sequence as well as in three-dimensional structure of the catalytic dimer; preference for cGMP over cyclic adenosine monophosphate (cAMP) as a substrate; and the ability to bind cGMP at the regulatory GAF domains. Most PDE5 inhibitors inhibit PDE6 with similar potency, and electroretinogram studies show modest effects of PDE5 inhibitors on visual function-an observation potentially important in designing PDE5-specific therapeutic agents.
