Venlafaxin macht es schwer zum Orgasmus zu kommen, was tun ?

Nachricht
Autor
Sven
Beiträge: 340
Registriert: Samstag 21. Mai 2011, 20:50

Re: Venlafaxin macht es schwer zum Orgasmus zu kommen, was t

#11 Beitrag von Sven »

Ich kann hier nur, zum wiederholten Mal, davor warnen, anderen Usern ihre Psychopharmaka auszureden. Es gibt in den meisten Fällen gute Gründe, dass diese verschrieben werden.
Etwas bei Verwandten, Freunden o.ä. beobachtet zu haben, ist keine persönliche und eigene Erfahrung. Daraus Rückschlüsse auf andere zu ziehen, erlauben sich nichtmal gute Psychiater oder Psychologen.
Ich selbst mache Psychotherapie, nehme Psychopharmaka (in Absprache mit dem Arzt, auf Grundlage meines Befindens und meiner jahrelangen Selbsterfahrung), ich lebe weitestgehend gesund, treibe Sport vornehmlich an der frischen Luft und befinde mich in einer stabilen Partnerschaft. Trotzdem bin ich voll erwerbsgemindert und kein Außenstehender merkt was. Selbst gute Freunde meinen, ich kann immer und zu jeder Zeit Berge versetzen (soviel mal zur Außenbeobachtung).
Ich bin für medikamentöse Behandlung soweit wie unbedingt nötig. Also weder Hardliner Gegner noch Hardliner Beführworter.

Was haben Medikamente in den letzten Jahrzehnten gebracht?
Geringere Rate an Suiziden. Keine Hospitalisierung mehr, Betroffene sind weitestgehend in der Lage, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Nicht immer ist die tiefwühlende analytische Therapie sinnvoll. Sie kann, je nach Krankheitsursache, zu weiteren schweren Krisen führen und damit zu nicht mehr rückgängig zu machenden neuen Schäden. Auch das eine sehr wichtige Erfahrung aus der geschichtlichen Psychotherapie. Manchmal ist es sinnvoller, Prägungen neu auszurichten und dabei lediglich vorsichtig Rückschlüsse auf Ursachen zu ziehen.

Mancheiner könnte vielleicht, statt nach 6 Monaten langsam aus dem Tief zu kommen, mit der richtigen Medikamentierung schon nach einigen Wochen eine sinnvolle PT beginnen und wieder ins "normale" Leben zurück finden.
Ein anderer wird vielleicht in der Tat von einem übereifrigen Psychiater oder Dank kassenärztlicher Fließbandarbeit, mit dem falschen oder mit zu vielen Medikamenten behandelt. Das ist individuell verschieden und nicht nur bei psychischen Erkrankungen eine "Glaubensfrage".

Es gibt auch einmalige Krisen, ausgelöst durch einmalige Lebensereignisse wie Scheidung, Tod eines Nahestehenden, Unfall etc, die auch entsprechend eine andere Behandlungsdauer haben und nicht unbedingt Langzeitfolgen nach sich ziehen.

Es geht also bei Psychopharmaka nicht darum, sich irgendwas krasses reinzupfeifen.
Da gabs hier im Forum schon andere chemische Keulen, die diskutiert wurden und auf die diese Attribute eher zutreffen.

Klugscheißerisch könnte man dann ja auch sagen, wenn alle gesund leben würden und auch für ihre psychische Gesundheit sorgen würden, bräuchten niemand PDE5 Hemmer. Schließlich hatten schon vor über 50 Jahren alternde Playboys noch immer geilen Sex, ganz ohne Helferlein. Nehmt euch doch daran ein Beispiel.
;)

So einfach ists dann aber eben nicht immer im Leben. Viagra gegen Fett, Maca gegen ED, Lapacho gegen Krebs usw.
:D
Wer mit kleinen Dingen keine Geduld hat, wird große Dinge nie erreichen!

Sven
Beiträge: 340
Registriert: Samstag 21. Mai 2011, 20:50

Re: Venlafaxin macht es schwer zum Orgasmus zu kommen, was t

#12 Beitrag von Sven »

Eventuell gibts für AD Geschädigte (also in Form von sexuellen Fehlfunktionen), unter Umständen eine medikamentöse Alternative.

Aufgrund des Wirkspektrums auf verschiedene Rezeptoren könnte sich Trazodon nicht nur neutral, sondern sogar förderlich auf die Sexualität auswirken. Und zwar im Bezug auf ED und Libido. Ich werde meine Ärztin bezüglich einer Umstellung mal ansprechen. Gibt ja letztlich für alles Indikationen und Kontraindikationen.

http://neurologie-psychiatrie.universim ... cB1IOdWPbg
Wer mit kleinen Dingen keine Geduld hat, wird große Dinge nie erreichen!

Antworten