Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu haben
Re: Razzia! Operation Pangea IV 2011 war vom 20. - 27. Septe
Einer der größten Fälle von illegalem Arzneimittelhandel soll vor das Potsdamer Landgericht
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Gefährliche Liebschaften
POTSDAM - Das Netzwerk umspannte den Globus: In Rumänien, Bulgarien, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien, Russland, in Südamerika und Asien operierten die gefährlichen Pillendreher und machten Millionenumsätze. Geblendet von den vermeintlichen Schnäppchen, von den konkurrenzlos günstigen Potenz- und Schlankheitsmitteln griffen Konsumenten weltweit zu. Seit drei Jahren ermitteln das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und die Potsdamer Staatsanwaltschaft gegen die Arzneimittelmafia, denn eine der Hauptspuren führt nach Brandenburg. Nun stehen die umfangreichen Ermittlungen in dem Fall mit dem Decknamen „Männerapotheke“ vor dem Abschluss. Im November könnte die Staatsanwaltschaft Anklage erheben, heißt es.
„Die Gewinnmargen sind größer als bei jedem kolumbianischen Drogenkartell“, sagt Zollfahnder Andreas Gramigna. 25 bis 30 Millionen Euro Umsatz sollen die Täter mit den Pillenplagiaten erwirtschaftet haben. Der Fall „Männerapotheke“ ist einer der derzeit größten weltweit. Im April dieses Jahres schlugen die Ermittler zu, durchsuchten 20 Wohnungen in Tschechien und 40 in Deutschland. Die Polizei nahm zwei Drahtzieher in Potsdam und Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) fest.
Die gefährlichen Fälschungen wurden offenbar in Heim- und Kellerlaboren in der chinesischen Provinz gefertigt. Sieben Hintermänner und mehrere Dutzend Mittelsmänner organisierten den großen Medikamenten-Coup und agierten dabei offenbar skrupellos. Nicht umsonst spricht Zollfahnder Andreas Gramigna, der sich aus Sicherheitsgründen nicht fotografieren lassen will, von „mafiösen Strukturen“.
Die Mittel wurden in diversen Onlineshops unter einschlägigen Namen wie „Männerapotheke“ oder „Pillendienst“ verkauft. 25 bis 40 Prozent Provision erhielten diese Webmaster, sprich die Handelsvertreter. Das Netzwerk handelte höchst professionell: Es verfügte sogar über ein eigenes Abrechnungssystem für die Mittelsmänner. Die georderten Tabletten wurden per Kurierdienste aus dem Ausland an die deutschen Abnehmer gebracht.
Das Besondere an dem Fall ist, dass die Staatsanwaltschaft nicht nur die Drahtzieher, sondern eben auch die Onlinehändler im Visier hat. Das beschert ihnen eine Unmenge an Ermittlungsarbeit. Allein 75 Terabyte an Daten mussten gesichert und ausgewertet werden. „Wir stoßen bei diesen Dimensionen an unsere Grenzen“, sagt Andreas Gramigna.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht nur wegen des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz, was mit Strafen bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden kann. Da es auch um den Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs geht, drohen den Pillendrehern Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. (Von Torsten Gellner)
Das Geschäft mit Pillenplagiaten boomt:
Die Zahl gefälschter Medikamente in Deutschland hat drastisch zugenommen. Zwischen 2009 und 2010 hat sich laut Zollkriminalamt die Zahl der sichergestellten Tabletten-Plagiate von rund fünf auf zehn Millionen verdoppelt.
Bei Ampullen gab es noch mehr Fälschungen: 14 Millionen wurden vergangenes Jahr beschlagnahmt – vier Jahre zuvor waren es noch 65 000.
Jede zweite Pille, die über das Internet verkauft wird, ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gefälscht.
Potenzpillen wie Viagra, aber auch Appetitzügler stehen besonders hoch im Kurs.
Jährlich werden nach einer Studie des Pharmakonzerns Pfizer („Viagra“) allein in Europa 10,5 Milliarden Euro mit gefälschten Medikamenten umgesetzt. MAZ
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POTSDAM - Das Netzwerk umspannte den Globus: In Rumänien, Bulgarien, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien, Russland, in Südamerika und Asien operierten die gefährlichen Pillendreher und machten Millionenumsätze. Geblendet von den vermeintlichen Schnäppchen, von den konkurrenzlos günstigen Potenz- und Schlankheitsmitteln griffen Konsumenten weltweit zu. Seit drei Jahren ermitteln das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und die Potsdamer Staatsanwaltschaft gegen die Arzneimittelmafia, denn eine der Hauptspuren führt nach Brandenburg. Nun stehen die umfangreichen Ermittlungen in dem Fall mit dem Decknamen „Männerapotheke“ vor dem Abschluss. Im November könnte die Staatsanwaltschaft Anklage erheben, heißt es.
„Die Gewinnmargen sind größer als bei jedem kolumbianischen Drogenkartell“, sagt Zollfahnder Andreas Gramigna. 25 bis 30 Millionen Euro Umsatz sollen die Täter mit den Pillenplagiaten erwirtschaftet haben. Der Fall „Männerapotheke“ ist einer der derzeit größten weltweit. Im April dieses Jahres schlugen die Ermittler zu, durchsuchten 20 Wohnungen in Tschechien und 40 in Deutschland. Die Polizei nahm zwei Drahtzieher in Potsdam und Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) fest.
Die gefährlichen Fälschungen wurden offenbar in Heim- und Kellerlaboren in der chinesischen Provinz gefertigt. Sieben Hintermänner und mehrere Dutzend Mittelsmänner organisierten den großen Medikamenten-Coup und agierten dabei offenbar skrupellos. Nicht umsonst spricht Zollfahnder Andreas Gramigna, der sich aus Sicherheitsgründen nicht fotografieren lassen will, von „mafiösen Strukturen“.
Die Mittel wurden in diversen Onlineshops unter einschlägigen Namen wie „Männerapotheke“ oder „Pillendienst“ verkauft. 25 bis 40 Prozent Provision erhielten diese Webmaster, sprich die Handelsvertreter. Das Netzwerk handelte höchst professionell: Es verfügte sogar über ein eigenes Abrechnungssystem für die Mittelsmänner. Die georderten Tabletten wurden per Kurierdienste aus dem Ausland an die deutschen Abnehmer gebracht.
Das Besondere an dem Fall ist, dass die Staatsanwaltschaft nicht nur die Drahtzieher, sondern eben auch die Onlinehändler im Visier hat. Das beschert ihnen eine Unmenge an Ermittlungsarbeit. Allein 75 Terabyte an Daten mussten gesichert und ausgewertet werden. „Wir stoßen bei diesen Dimensionen an unsere Grenzen“, sagt Andreas Gramigna.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht nur wegen des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz, was mit Strafen bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden kann. Da es auch um den Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs geht, drohen den Pillendrehern Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. (Von Torsten Gellner)
Das Geschäft mit Pillenplagiaten boomt:
Die Zahl gefälschter Medikamente in Deutschland hat drastisch zugenommen. Zwischen 2009 und 2010 hat sich laut Zollkriminalamt die Zahl der sichergestellten Tabletten-Plagiate von rund fünf auf zehn Millionen verdoppelt.
Bei Ampullen gab es noch mehr Fälschungen: 14 Millionen wurden vergangenes Jahr beschlagnahmt – vier Jahre zuvor waren es noch 65 000.
Jede zweite Pille, die über das Internet verkauft wird, ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gefälscht.
Potenzpillen wie Viagra, aber auch Appetitzügler stehen besonders hoch im Kurs.
Jährlich werden nach einer Studie des Pharmakonzerns Pfizer („Viagra“) allein in Europa 10,5 Milliarden Euro mit gefälschten Medikamenten umgesetzt. MAZ
Re: Razzia! Operation Pangea IV 2011 war vom 20. - 27. Septe
Wenn der Autor des Textes die Preise vom Pillendienst als "konkurenzlos günstig" bezeichnet, dann sollte der sich vielleicht mal etwas bei menshelp informieren, da lernt der dann, was wirklich günstig istGeblendet von den vermeintlichen Schnäppchen, von den konkurrenzlos günstigen Potenz- und Schlankheitsmitteln griffen Konsumenten weltweit zu.
Re: Razzia! Operation Pangea IV 2011 war vom 20. - 27. Septe
@Gast meint wohl das hier:Starbuck hat geschrieben:Männerapotheke ist schon beendet und meint den Prozess gg Pillendienst
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... -soll.html
http://www.derwesten.de/leben/gesundhei ... 34038.html
Zitat:
Gerade wurde die Operation „Pangea“ abgeschlossen, bei der riesige Mengen Lifestyle-Präparate auch auf dem Frankfurter Flughafen sichergestellt wurden. Jetzt läuft der bundesweite Einsatz „Männerapotheke“, der sich gegen Kopierer des Potenzmittels Viagra richtet, für das der Hersteller Pfizer die Rechte hat.
Re: Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu ha
Wenn die immer schreiben "gefälschte Tabletten" meinen die tatsächliche Counterfeits oder wird da sensationsgeil auch gleich jedes Generikum (egal ob da Patentrechte verletzt werden oder nicht) mit gezählt?
Re: Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu ha
Wenn die immer schreiben "gefälschte Tabletten" dann werfen sie tatsächliche Counterfeits IMMER in einen Topf mit indischen Generika.
Bei all den volksverblödenden Artikeln hatte ich noch keinen gelesen wo hingewiesen wurde auf die besondere Stellung der indischen Generika.
Bei all den volksverblödenden Artikeln hatte ich noch keinen gelesen wo hingewiesen wurde auf die besondere Stellung der indischen Generika.
Re: Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu ha
Mit "gefälschte Tabletten" meinen die immer auch Generika. Zwischen echten Fälschungen und Generika wird beim Zoll oder in der Presse nicht differenziert. Sonst müsste ja erklärt werden, dass z. B. die Generika aus Indien den Original-Tabletten in der Zusammensetzung und in der Wirkung entsprechen oder sogar besser sind. Das würde die Sache kompliziert machen ...snm1234 hat geschrieben:Wenn die immer schreiben "gefälschte Tabletten" meinen die tatsächliche Counterfeits oder wird da sensationsgeil auch gleich jedes Generikum (egal ob da Patentrechte verletzt werden oder nicht) mit gezählt?
Re: Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu ha
Das würde aber langfristig mehr Arbeitsplätze für Zollbeamte schaffen, denn die hätten dann vermutlich noch mehr zu tuntomtom hat geschrieben:hte Tabletten" meinen die immer auch Generika. Zwischen echten Fälschungen und Generika wird beim Zoll oder in der Presse nicht differenziert. Sonst müsste ja erklärt werden, dass z. B. die Generika aus Indien den Original-Tabletten in der Zusammensetzung und in der Wirkung entsprechen oder sogar besser sind. Das würde die Sache kompliziert machen ...
Re: Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu ha
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... mafia.html
hier noch ein kleines "Update". Schön dass solchen Abzockern endlich das Handwerk gelegt wird.
hier noch ein kleines "Update". Schön dass solchen Abzockern endlich das Handwerk gelegt wird.
walker hat geschrieben: Volle 100er Ladung Silden und endlich wohnt Gott in deinem Schwanz, gnadenlos hart zermalmt er lochängstliche Stresserscheinungen.
Re: Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu ha
Stefan, dankeschön für diesen link!
Und die Pharma-Mafia - die verkauft doch noch teurer, oder ?
Beispiel: 20 mg Tada für 10 €, also 500 € das Gramm, also 500.000 € das Kilo ...
Herstellkosten: max 1000 €, eher 500 € ...
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände fand heraus, dass mit gefälschten Medikamenten mittlerweile mehr Geld zu verdienen ist als mit Drogenhandel: Ein Kilogramm Ecstasy bringt 1300, ein Kilo Marihuana 8000, ein Kilo Kokain 65 000 Euro.
An gefälschten Viagra-Potenz-Pillen verdienen die Schmuggler 90 000 Euro pro Kilogramm.
Und die Pharma-Mafia - die verkauft doch noch teurer, oder ?
Beispiel: 20 mg Tada für 10 €, also 500 € das Gramm, also 500.000 € das Kilo ...
Herstellkosten: max 1000 €, eher 500 € ...
Mit jetzt 79 Jahren war Ende mit dem Sex - aber wir lieben uns immer noch!
Re: Pillendienst: es scheint die Herrschaften erwischt zu ha
Genauso kann es aber auch unseren (guten) Shops ergehen ...
In dem Zeitungsartikel wieder die üblichen Falschdarstellungen:
"Die in asiatischen Heimlaboren zusammengebrauten Pillenfälschungen wurden per Kurier aus dem Ausland an die deutschen Abnehmer geliefert – ohne mit ihrer minderwertigen Zusammensetzung die erwartete Wirkung erzielen zu können".
Die Tabs waren natürlich erheblich überteuert, dürften überwiegend aber die erwartet Wirkung erzielt haben und stammten sehr wahrscheinlich aus indischer Produktion, nicht aus asiatischen Heimlaboren (?). Ansonsten hätten die keine Zweit-Bestellung bekommen. So blöd waren die bei PD - im Unterschied zum Zeitungsschreiber - bestimmt nicht.
In dem Zeitungsartikel wieder die üblichen Falschdarstellungen:
"Die in asiatischen Heimlaboren zusammengebrauten Pillenfälschungen wurden per Kurier aus dem Ausland an die deutschen Abnehmer geliefert – ohne mit ihrer minderwertigen Zusammensetzung die erwartete Wirkung erzielen zu können".
Die Tabs waren natürlich erheblich überteuert, dürften überwiegend aber die erwartet Wirkung erzielt haben und stammten sehr wahrscheinlich aus indischer Produktion, nicht aus asiatischen Heimlaboren (?). Ansonsten hätten die keine Zweit-Bestellung bekommen. So blöd waren die bei PD - im Unterschied zum Zeitungsschreiber - bestimmt nicht.