Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

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The Shocker
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Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#11 Beitrag von The Shocker »

teklanika hat geschrieben: Temperatur messen?? Da bin ich gespannt wozu.
Dazu kommen wir gleich.
Die Schilddrüse produziert zwei Hormone, T4(Thyroxin) und T3(Trijodthyronin). Ohne die können wir nicht leben, weil sie unseren Stoffwechsel, unsere Verbrennung - also auch unsere Körpertemperatur steuern. In fast allen Bereichen.
Da natürlich der Bedarf individuell unterschiedlich ist, kann man aus der Körpertemperatur am einfachsten Rückschlüsse ziehen, wie es mit der Versorgung aussieht.
Am Rande interessiert evtl., dass T4 kaum direkt aktiv ist, sondern vor Allem in der Schilddrüse, aber auch in anderen Bereichen, in T3 umgewandelt wird, welches die eigentliche Wirkung tut(das ist natürlich nicht ganz korrekt, wirksam sind die freien Formen fT4 und fT3).
Mehr zur Drüse bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Schilddr%C3%BCse
Mehr zu den SD-Hormonen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schilddr%C3%BCsenhormone
Gesteuert wird die SD vom Gehirn/Hypothalamus über die Hirnanhangsdrüse mittels TSH, einem Steuerungshormon. Zumindest wenn alles funktioniert, übrigens in einem komplexen Rhythmus über den Tag und Nachtverlauf. ist ja auch naheliegend, im Schlaf braucht man weniger Energie -> weniger Schilddrüsenhormone -> niedrigere Körpertemperatur.
Produziert die Schilddrüse zuwenig Hormone, wird sie über einen rückgekoppelten Regelkreis letztlich von der Hirnanhangsdrüse mittels TSH aufgefordert, mehr zu produzieren.
Der hohe TSH-Level führt in Folge zu einer Vergrößerung der SD. Oft bilden sich dann Zellbereiche, die ganz ohne TSH-Steuerung Hormone produzieren(Knoten...). Die TSH-Ausschüttung geht dann immer weiter zurück, bis final gar kein Spiegel mehr vorhanden ist, dafür die SD-Hormonwerte durch die nun 'wild' produzierende SD zu hoch sind. Das wäre dann die klassische Überfunktion.
Was gibt es für Ursachen? Neben erblichen, Unfall- oder krankheitsfolgebedingten vor Allem eine: Jodmangel. Jedes SDHormonmolekül hat in seiner Struktur ein paar Jodatome, ohne ist eine Produktion also nicht möglich. Deshalb speichert unser Körper, wenn er kann, ein gutes Gramm davon, vor Allem in der SD(Frauen speichern etwas mehr, nämlich auch im Brustgewebe). Und wir leben in einem Jodmangelgebiet...unsere älteren Forumsmitglieder werden sich evtl. noch aus Kindheitstagen an drastische Schilddrüsenvergrößerungen("Kröpfe") erinnern können.
Jodsalz war einer der Versuche, das Mangelproblem anzugehen, es scheint aber nur noch in wenigen Lebensmitteln Verwendung zu finden. Ein echter Mangel läßt sich damit nicht behandeln, die enthaltenen Jodmengen bewegen sich im Mikrogrammbereich.

Konkret in Deinem Fall:
- Dein TSH-Laborwert ist auffällig in Verbindung mit den eher niedrigen T4/T3-Werten. Darum wäre es keine schlechte Idee, jetzt mal eine Zeitlang Körpertemperaturen zu messen. Auch eine Abtastung der SD kann nicht schaden.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre zu klaren, ob nicht ein Joddefizit vorliegt, das mit einem hochdosierten Präparat schnell zu bessern sein sollte(eines der 50mg Kaliumjodidpräparate wie z.B. Katarakton/Ursapharm). Achtung: Nicht einfach auf Verdacht nehmen!!!
-zur T4-Substitution: wenn es notwendig sein sollte, wird man diese Wurmdose aufmachen müssen. Hormonersatztherapie ist aber immer so eine Sache, da jedes Hormon zig Aufgaben erfüllt und dann auch eine engmaschige Überwachung nötig wird. Hier muss dann auch beobachtet werden, ob der Körper das Verhältnis T4:T3 selbst hinbekommt oder ob eben auch T3 substituiert werden muss.

Wie schnell würde eine Besserung eintreten? Sowohl bei Behandlung eines Joddefizits als auch bei Hormonsubstitution sollte sich kurzfristig innerhalb 1-2 Tagen Dein Befinden spürbar bessern.
allforall hat geschrieben:Was hältst Du (so neben bei) von Cabergoline - Dostinex ?
Wäre das was ? Im diesen Kontext ?
Noch fehlen Teile eben dieses 'Kontext'. Im Moment haben wir ein paar Laborwerte, die uns Hinweise geben, dass möglicherweise die Schilddrüse mittels TSH zur Arbeit gepeitscht wird und kaum hinterher kommt. WENN dem so ist, was mittels Temperaturmessung und Abtastung durch den Arzt geklärt werden soll, würde eine Beeinflussung des Prolaktinspiegels am Befinden nichts ändern, weil der Mangel an Schilddrüsenhormonen und die TSH-Übersteuerung der Schilddrüse weiterhin bestünden.
Ich bin absolut nicht Deiner Meinung, aber ich werde notfalls unter Einsatz meines Lebens dafür kämpfen, dass Du sie äußern darfst.

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