Da ist die Abwägung aber einfach: Sofern es um die Verhinderung von sexuell übertragbaren Krankheiten geht, liegen die bisherigen Kosten der GKV bei NULL - billiger wird Truvada vermutlich nicht werden.NeverMind hat geschrieben:Es wird bei dieser Entscheidung nur um Abwägung von Kosten gehen [...]
Und da Truvada auch nicht "besser" ist, als die bisherigen Maßnahmen, wird es dafür auch keine Kostenerstattung geben.
Das Beispiel mit der Rauchentwöhnung wurde ja schon genannt. Da zahlt die GKV auch keinen Cent, obgleich die Kosten im Vergleich zur PrEP geradezu Peanuts sind und die eingesparten Folgekosten im Unterschied zu Truvada nicht mal umstritten wären.
Die Prognosen für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen - und damit für die Beitragsentwicklung - sind ohnehin schon gruselig. Die Macht der Pharmamafia^W...äh...Pharmalobby ist zwar groß, aber hoffentlich nicht so groß, dass dieser Trend ohne Not noch weiter potenziert wird.
Wünschenswert wäre es hingegen, wenn Truvada beispielsweise an Frauen in arabischen und afrikanischen Bürgerkriegsgebieten abgegeben würde, die eine hohe Durchseuchungsrate aufweisen und in denen das Risiko einer Vergewaltigung groß ist. _Das_ wäre mal eine sinnvolle Anwendung! Aber da ist ja nix zu verdienen...
ciao
Flocki