Gast hat geschrieben:Flocki hat geschrieben:Brenner hat geschrieben:WAS bitte, ist denn sooo schlimm daran, wenn die Partnerin weiss, dass ihr Pillen nehmt?
...dass es dann irgendwann auch ihre "beste Freundin" weiß und bald darauf - aber spätestens nach der Trennung - das halbe Dorf?
Das wäre sicherlich im Bereich des möglichen, vor allem nach einer Trennung [...]
Schön dass wir uns zumindest an dieser Stelle einig sind! Alleine die Schlussfolgerungen, die wir daraus ziehen, scheinen unterschiedlich zu sein.
Gast hat geschrieben:[...] hängt vermutlich auch stark von der Intelligenz und Toleranz der Partnerin ab
Ich habe in meinem fortgeschrittenen Alter schon einige Beziehungen kommen und gehen sehen. Sowohl eigene als auch eine reichliche Anzahl im engeren Freundeskreis. Ob da am Ende alles anständig und friedlich abläuft hat nach meiner Erfahrung sehr wenig mit "Intelligenz" zu tun und ist auch bei einer angemessenen Portion Menschenkenntnis keineswegs immer vorhersagbar.
Gast hat geschrieben: Denn, das eine aufgeschlossene, informierte, intelligente und tolerante Frau vor allem bei einer akuten ED nichts gegen Potenzmittelkonsum hat bzw. das sie sich schnell und unkompliziert über eben diesen Konsum aufklären lässt da sind wir uns doch alle einig oder?
Nein, darüber sind wir uns überhaupt nicht einig! Der "Potenzmittelkonsum" im allgemeinen ist nach wie vor gesellschaftlich stigmatisiert und der illegale Bezug abseits einer zugelassenen Apotheke ist auch im speziellen einer "unkomplizierten Information" nur sehr schwer zugänglich! Versuche Dich doch mal bitte außerhalb dieses Forums darüber "unkompliziert" zu informieren! Spätestens wenn Deine Perle Dir auf's Brot schmiert, was ihr Gynäkologe ihr darüber erzählt hat - und der hat seine "Infos" direkt von der Pharmaindustrie - kannst Du den Punkt "unkompliziert" erst einmal ultimativ abhaken!
Gast hat geschrieben:Naja wie auch immer diese ganze Diskussion ist recht mühselig denn im Grunde liegt es doch an persönlichen Moralvorstellungen und Prinzipien ob man sich nun offenbart oder nicht.
Das hat in der Tat etwas mit "Prinzipien" zu tun! Und da hat vermutlich jeder andere. Ich würde z.B. niemals fremdgehen - und das erwarte ich auch von meiner Partnerin. Ich will aber andererseits auch nicht in einer Beziehung leben, die eher einer Symbiose gleichkommt! Ich muss nicht alles wissen und ich erzähle auch nicht alles!
Gast hat geschrieben:Es ist allerdings schon diskussionswürdig wenn man etwas verheimlicht weil man befürchtet das die Partnerin ansonsten Stress macht und schlimmstenfalls die Beziehung in Frage stellen würde. Das lässt meiner Meinung nach nicht nur die Partnerin, sondern auch einen selbst nicht gerade im besten Licht stehen.
Nein, das ist allenfalls für die Befürworter von symbiotischen Partnerschaften ein Problem!
Gast hat geschrieben:Flocki hat geschrieben:Und jetzt drehen wir mal den Spieß um? Was ist denn sooo schlimm daran, wenn die Partnerin es _nicht_ weiß?
Letztendlich kann nur die entsprechende Partnerin diese Frage beantworten
Aber um mal einen Grund von vielen zu nennen: Nicht schlimm wäre es z.B. wenn du im Gegenzug auch kein Problem damit hast wenn sie dir (genauso wie du es tust) Dinge verschweigt, wohlwissend in der Annahme das du ein Problem damit hättest wenn die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Ein jetzt mal absichtlich überspitztes Beispiel um das ganze besser zu verdeutlichen wäre hier fremdgehen.
Sorry, aber das Beispiel ist nicht "überspitzt", sondern Bullshit! Aber das weißt Du vermutlich selber... Es gibt eine Menge Dinge, die man seiner Partnerin nicht erzählt - und zwar nicht etwa weil man "ein schlechtes Gewissen" hat, sondern aus völlig anderen Gründen. Erzählst Du ihr, was Du ihr zum nächsten Geburtstag gekauft hast und bis zu diesem Termin vor ihr versteckst? Oder ein anderes Beispiel: Ich war mal vor Jahren beim Arzt und der stellte die Diagnose "Tumorverdacht" - bis zur Abklärung, ob das tatsächlich etwas bösartiges ist, vergingen dann noch fast zwei Wochen. (War zum Glück falscher Alarm.) Das habe ich meiner Partnerin auch nicht erzählt - hätte sich herausgestellt, dass ich tatsächlich lebensbedrohlich erkrankt gewesen wäre, hätte ich natürlich darüber gesprochen. Aber so habe ich ihr viele Tage überflüssiger Sorge erspart.
Und vergleichbare Beispiele gibt es jede Menge - und keines davon hat etwas mit einem schlechten Gewissen oder mangelhaften Moralvorstellungen zu tun.
Gast hat geschrieben:[...] ich brauche in einer Beziehung eher Beständigkeit und das Gefühl meinen Partner in- und auswendig zu kennen als "Spannung" oder "Überraschungspotenzial".
Nun, wer tatsächlich ein solches Bild einer idealen Partnerschaft im Kopf hat, für den mag es in der Tat besser sein, seinen Potenzmittelkonsum zu offenbaren. Mit den möglichen Nachteilen dieser Entscheidung muss man dann eben leben.
Gast hat geschrieben:Seit ich nicht mehr heimlich die Tabs nehme ist ein unglaublicher Druck von mir abgefallen und ich benötige durch den verminderten Stress nur noch die halbe Dosis.
Siehe oben! Wer mit Heimlichkeiten der genannten Art nicht klar kommt, sie mit seinen "Moralvorstellungen" nicht unter einen Hut bekommt und dadurch gar Druck verspürt oder stressgeplagt noch mehr Potenzprobleme bekommt, der sollte unbedingt mit seiner Partnerin über den Potenzmittelkonsum sprechen! Und darauf achten, dass seine Vorstellungen von einer "Beziehung" nicht in eine pathologische Richtung abgleiten.
Der große Rest tut aber gut daran, sich diesen Schritt mehr als nur einmal zu überlegen!
ciao
Flocki