Herzinfarkt --- und jetzt?

[AB112]

Bitte nicht vergessen bzw. beachten ...
Unter anderem und vor allem nie "solo" kann Nitro gegeben werden.
Durch das Nitro werden die Beschwerden manchmal dadurch gelindert,
daß eben 1. der Blutdruck etwas (!) gesenkt wird - der Rest des intakten Herzens
muss sich nicht mehr so plagen, braucht weniger Sauerstoff und tut deswegen
weniger weh
und 2. werden die noch oder gerade noch durchgängigen Herzkranzarterien geweitet,
was wiederum eine Entlastung und leicht höheren Blutstrom bewirkt.

Klar, daß der Arzt in der Klinik die Nitrogabe lobte - hätte ich auch getan.
War ja kein Fehler in dem Sinne ...

Was ich bezweckt haben wollte, war die Korrektur der Aussage,
die sich für mich so las, als wäre das Nitrospray DAS Mittel der Wahl
und diene im Notfall als alleiniger "Lebensretter" bei einem Herzinfarkt.
Man bringt keinen HI-Pat. durch eine Nitrogabe endgültig um,
wenn er keins bekommt, stirbt er aber auch nicht.

Viel wichtiger ist, ihn Oberkörper hoch zu lagern, falls er noch bei Sinnen ist,
seinen Puls zu kontrollieren, um einen Herzstillstand zu bemerken,
um dann ggf. mit der Wiederbelebung beginnen zu können.
Um keine Zeit zu verlieren, sollte aber zeitgleich ein Notruf abgesetzt werden!

@ Alfredi ...
Ich weiß ja nicht, wo Du das kopiert hast, prinzipiell geht die Auflistung in Ordnung.
Entspricht in etwa der gültigen Leitlinie das Vorgehens bei begründetem Verdacht
auf einen Herzinfarkt und bei Anwesendheit eines Notarztes.
Unter Monitoring, am Sauerstoff hängend und einem Defi bei Fuß
sowie dem Doc am Ärmel kann man so einiges machen,
aus Versehen auch mal ein Nitrospray überdosieren ...

... aber wir sind hier nicht auf rippenspreizer.de oder anint.de oder so.
Daher möchte ich medizinische Laien nicht mit weiteren Differenzierungen überfordern.


Aber wo wir schon mal beim Thema wären:
Lange vor einem Notfall, egal ob Angina pectoris oder Herzinfarkt oder oder
wäre aber die Verhütung und Vorsorge auch eine gute Sache.
1. - Einen gesunden Lebenswandel führen, um jegliches Risiko zu mindern.
2. - Einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen, um im Notfall richtig helfen zu können.

Denn die Zeit zwischen Eintritt eines Notfalls bis zum Eintreffen des Rettungsteams
ist sinnvoll zu überbrücken, um den Patienten eine mögliche Überlebenschance zu bieten.
Dabei ist es mit dem Absetzen eines Notrufes lange nicht genug!

Man weiß es aus Millionen von Fällen, daß mit jeder Minute, die tatenlos verstreicht,
die Überlebenschance bei Herzstillstand um 10% sinkt.
Das heißt im Klartext:
Nach 5 min. ist der Pat. halb und nach 10 min. ganz tot.

Wenn man sich dann noch bewußt macht, wie lange es dauert, den Notfall zu erkennen,
einen Notruf abzusetzen und dann der Rettungsdienst auch noch ein Stück fahren muß,
bis er beim Patienten sein kann ... sind zehn Minuten ganz schnell um.

Von daher sollte jeder Mensch in seinem Leben mindestens ein Mal Erste-Hilfe erlernt haben
und die lebensrettenden Maßnahmen ausreichend oft üben, Angehörige von herzkranken Patienten sowieso.
Für solche gibt es sogar spezielle Kurse.

[eis666]

Vorhin gefunden ganz interessant, wobei man das als aufgeklärter Menshelper ja weiß aber dennoch sinnvoll um vielen die Angst zu nehmen: