Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

Hilfe die vom Doktor verschrieben wird (Potenzmittel, Medikamente, Testosteron)
Nachricht
Autor
teklanika
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 3. August 2011, 23:40

Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#1 Beitrag von teklanika »

Hallo Gemeinde!
Hat hier jemand Erfahrungen mit Laborwerten von Prolaktin?
Der Referenzbereich wird für Männer mit 2,6-18ng/ml angegeben.
Sind durch mehrfach gemessene Werte von 25-28ng/ml Orgsmusprobleme und Libidoverlust zu erklären?
Vielleicht hat ja schon mal jemand Prolaktin bestimmen lassen und kann seinen Wert posten.
Interessieren würden mich auch Langzeiterfahrungen mit Cabergolin zur Prolaktinspiegelsenkung.

Benutzeravatar
The Shocker
Beiträge: 23
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 10:12

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#2 Beitrag von The Shocker »

Hallo teklanika,
wie immer wäre hier etwas mehr Information wünschenswert:
- Dein Alter
- weitere Laborwerte...? (Testosteron, LH/FSH...)
- Tageszeit der Probennahmen
- regelmässiger Alkohol(Bier-)konsum?
- regelmässige Drogeneinnahme(Cannabis, Kokain...)?
- regelmässige Einnahme anderer Medikamente?
Die von Dir geposteten Werte sind erhöht, wenn auch nicht drastisch. Sehr häufig ist das allerdings SYMPTOM und nicht URSACHE, weswegen hier zunächst etwas näher hingesehen werden sollte, bevor direkt auf den Prolaktinspiegel eingewirkt wird.
Ich bin absolut nicht Deiner Meinung, aber ich werde notfalls unter Einsatz meines Lebens dafür kämpfen, dass Du sie äußern darfst.

teklanika
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 3. August 2011, 23:40

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#3 Beitrag von teklanika »

Alter: 45
weitere Laborwerte...? (Testosteron, LH/FSH...): Testo, LH, FSH, SHBG alles innerhalb Normbereichen
Tageszeit der Probennahmen: morgens 9:00
regelmässiger Alkohol(Bier-)konsum?: nein
regelmässige Drogeneinnahme(Cannabis, Kokain...)?: nein
regelmässige Einnahme anderer Medikamente?: nein

Was käme denn als Ursache in Betracht? Für ein Prolaktinom sind die Werte zu niedrig.

Benutzeravatar
The Shocker
Beiträge: 23
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 10:12

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#4 Beitrag von The Shocker »

Zunächst:
Wie bei allen hormonellen Umständen können die Ursachen vielfältig sein, da unser Hormonsystem ein komplexes Alles-hängt-mit-allem-zusammen darstellt.
Das kann direkt mit der Hypophyse zu tun haben - wie beispielsweise das von Dir erwähnte Prolaktinom, oder auch eine mechanische Schädigung selbiger durch einen Unfall, starken Schlag auf den Kopf etc.
Oder indirekt, deshalb meine Frage nach Medikamenten, Drogen etc.
Indirekt kann aber auch wesentlich komplizierter aussehen - beispielsweise hat die Schilddrüse hier starken Einfluss.

Das nutzt Dir allerdings wenig - ich nehme an, dass Dich vor Allem die schwache Libido und die damit verbundene Situation quält.
Allein auf dem etwas erhöhten Prolaktinwert herumzureiten wird wahrscheinlich keinen Besserungsansatz ergeben.

Deshalb habe ich noch ein paar Fragen:

Dein Befinden:
- wie fühlst Du Dich allgemein? Müde, schläfrig, fast benebelt? Oder energiegeladen und morgens nach dem Aufstehen erfrischt und munter?
- Morgenlatte?
- Erektionsqualität (...ohne Hilfsmittel :cool: )
- wie fühlst Du Dich beim Sex? Voll dabei oder 'irgendwie von Deiner Geilheit getrennt'?
- ist der Druck beim Pinkeln immer noch wie früher?
- hast Du in der letzten Zeit(in den letzten Jahren) 'altersbedingt' etwas Fett an Unterbauch, Oberschenkeln oder Hintern angesetzt?

Die Laborwerte:
Dein Prolaktinwert ragt als einziger etwas über den 'Normbereich' hinaus und das fällt natürlich als erstes auf, weswegen man schnell auf die Idee kommt, dass dort der Hase im Pfeffer liegt.
Nur heißt 'im Normbereich' nichts anderes, als dass die Mehrzahl aller Untersuchten irgendwo in diesem Bereich liegen, auch die Werte eines 90-jährigen werden da erfasst.
Wenn beipielsweise Dein Testosteron- oder DHTwert eher am unteren Rand(...untere Hälfte) des Normbereichs liegen, wirst Du Dich deutlich schlechter fühlen wie im oberen Bereich.
Noch wesentlich kitzliger ist der E2/Östradiol/Estradiol-Wert. Und der wird auch am häufigsten übersehen. Hier reicht bereits eine geringe Abweichung(nach oben), die absolut im sog. Normbereich liegen kann, und Du kannst trotzdem das volle Programm bekommen: Null Libido, Prostataprobleme, Männertitten etc.
Weitere Nebenwirkung: erhöhter Prolaktinspiegel...
Falls es Dir nichts ausmacht wären daher einige konkrete Laborwerte sicher nicht schädlich, da auch Dein Alter zu erhöhter Aromatase passen würde.
Ich bin absolut nicht Deiner Meinung, aber ich werde notfalls unter Einsatz meines Lebens dafür kämpfen, dass Du sie äußern darfst.

teklanika
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 3. August 2011, 23:40

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#5 Beitrag von teklanika »

Hallo Schocker!

Das Befinden ist eher energielos, müde und abgeschlagen. Beim Sex eher danebenstehend - schwache Libido halt.
"Von Geilheit getrennt" trifft zu!
Abspecken wäre sicherlich kein Fehler - Bauchfett ist vorhanden.
Erektionsqualität mal so - mal so.

Testo 440 (166-811)
LH 5,56 (1,8-8,2)
FSH 6,95 (1,4-13,6)
SHBG 25,2 (17-78)
DHEAS 197 (45-592)
PSA 0,73 (-2,00)
TSH 4,5 (0,23-4,0)
fT3 4,93 (3,3-6,1)
fT4 11,9 (10,0-20,2)
Östradiol keine Werte vorhanden.

Das Thema Schilddrüse läßt mich aufhorchen. Latente Hypothyreose mit leicht erhöhtem TSH bei normalen T3,T4 ist wohl vorhanden.
Würde da eine T4 Substitution schon was bringen?

Was spricht denn gegen den Versuch, den Prolaktinwert testweise in die Knie zu zwingen?

Benutzeravatar
The Shocker
Beiträge: 23
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 10:12

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#6 Beitrag von The Shocker »

teklanika hat geschrieben:Was spricht denn gegen den Versuch, den Prolaktinwert testweise in die Knie zu zwingen?
Nichts. Es ist schließlich Dein Körper...nur wirst Du damit höchstwahrscheinlich nicht den gewünschten Effekt erzielen. Mit recht hoher Wahrscheinlichkeit ist Dein leicht erhöhter Prolaktinwert nur ein Symptom, Maßnahmen zur Senkung würden vermutlich eben genau das bewirken - einen niedrigeren Wert, aber ohne Besserung der anderen Symptome.

Deine Laborwerte sind mehr oder minder alterstypisch, wobei mich immer wieder verwundert, dass Östradiol regelmäßig ignoriert oder - wie in Deinem Fall - garnicht erst ermittelt wird.
Östradiol wird im Körper aus Testosteron gebildet, mittels eines Enzyms namens Aromatase. Ab einem gewissen Alter bildet der Körper davon mehr und mehr. Folge: Testospiegel sinkt, Östradiol steigt. Und das ist für einen männlichen Körper in jeder Hinsicht verheerend: Verweiblichungseffekte( schonmal ein altes Päärchen gesehen, bei dem der Mann fast wie eine alte Frau wirkte?), Prostatavergrößerung, 'Nebel im Gehirn' und eben dieses 'getrennt von der eigenen Geilheit'/schwache Libido.
Der Grund dafür ist, dass Ö. an die Testosteronrezeptoren bindet, und das viel stärker als T. selbst - und damit stehen diese Rezeptoren nicht mehr für T. zur Verfügung. Rezeptoren für T. gibt es an vielen Stellen im Körper, beispielweise im Gehirn. Und wenn die nicht richtig aktiviert werden, sind Symptome wie Du sie erlebst die Folge. Ich hoffe ich habe mich allgemeinverständlich ausgedrückt...

Schöne Erklärung, nur hilft Dir das auch noch nicht weiter. Was also tun?
Du hattest vor, Deinen Prolaktinspiegel medikamentös zu beeinflussen - das wolltest Du aber sicher nicht ohne Deinen Arzt/ regelmäßige Laborwerte tun, oder?
Als erstes solltest Du mit Deinem Arzt reden, da Du typische Hypogonadismussymptome hast, aber bei einem durchaus akzeptablen Testolevel. Wenn Du jetzt obige Zusammenhänge berücksichtigst, halte ich den Verdacht auf zu hohe Ö.-Werte für naheliegend. Das kann aber nur eine weitere Laboruntersuchung bestätigen oder widerlegen.
Der Normbereich ist 13-54 pg/mL, wobei ich noch nie jemanden erlebt habe, der bei über 30pg/ml noch Trieb verspürte. Um die 20 ist gut, über 30 und unter 15 nicht.
Am Rande: Wenn Du mit Deinem Arzt redest, solltest Du besser Worte wie 'Internetforum' oder auch nur 'Internet' vermeiden. Zumal Du eh alles, was Du an Weisheit aus dem Netz hast, immer kritisch prüfen solltest.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird Dein Doc mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wissen, was zu tun ist, da es keine für diesen Zweck zugelassenen Medikamente gibt.
Ich würde zunächst über drei Monate Zink supplementieren(50mg/d), das funktioniert bei Deiner Altersgruppe erstaunlich oft sehr gut.
Ansonsten wäre eine Off-Label-Verschreibung eines Aromatasehemmers(Letrozol/Anastrozol/Aromasin) angezeigt, das ist allerdings schwierig, da diese eigentlich für Brustkrebspatientinnen gedacht sind und entsprechend hoch dosiert.

Halt uns auf dem Laufenden,
Thomas
Ich bin absolut nicht Deiner Meinung, aber ich werde notfalls unter Einsatz meines Lebens dafür kämpfen, dass Du sie äußern darfst.

teklanika
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 3. August 2011, 23:40

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#7 Beitrag von teklanika »

Hallo Schocker!

Östradiol lasse ich testen, bin mal gespannt auf den Wert.

Zum Thema Hypothyreose hast du ja leider nichts geschrieben - weißt du dazu vielleicht auch noch was?
Der Regelkreis regt bei Mangel an T4,T3 ja über TRH->TSH die Schilddrüse an, mehr T4 zu erzeugen.
TRH wiederum regt auch die Ausschüttung von Prolaktin an.


Dieser Ansatz soll aus ärztlicher Sicht verfolgt werden. T4 substitution.
Innerhalb welches Zeitraum müsste denn hier eine Verbesserung eintreten?

Benutzeravatar
The Shocker
Beiträge: 23
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 10:12

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#8 Beitrag von The Shocker »

Hallo,
sobald ich Zeit finde schreibe ich später gern noch zur Schilddrüse, das wird dann nur wohl wieder etwas länger...
Ganz kurz: Bist Du im Besitz eines guten Fieberthermometers? Dann miss mal eine Zeit lang Deine Körpertemperatur, morgens nach dem Aufwachen VOR dem Aufstehen und am späten Nachmittag, falls Du das nicht sowieso schon tust.

Gruss,
Thomas
Ich bin absolut nicht Deiner Meinung, aber ich werde notfalls unter Einsatz meines Lebens dafür kämpfen, dass Du sie äußern darfst.

allforall
Beiträge: 42
Registriert: Mittwoch 6. Februar 2013, 16:46

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#9 Beitrag von allforall »

@ Shocker :
Was hälts Du (so neben bei) von Cabergoline - Dostinex ?
Wäre das was ? Im diesen Kontext ?
_________________
wir auch !

teklanika
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 3. August 2011, 23:40

Re: Prolaktinspiegel - Ab welchen Werten wirds zum Problem?

#10 Beitrag von teklanika »

Hallo Schocker!
Temperatur messen?? Da bin ich gespannt wozu.
Ebenso erwarte ich mit Spannung die Schilddrüsenausführungen!

Antworten