Viagra heißt jetzt Avigra - zumindest in Neuseeland!

Hilfe die vom Doktor verschrieben wird (Potenzmittel, Medikamente, Testosteron)
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Dieter666
Moderator
Moderator
Beiträge: 4293
Registriert: Sonntag 15. August 2010, 13:50

Viagra heißt jetzt Avigra - zumindest in Neuseeland!

#1 Beitrag von Dieter666 »

Weil in Neuseeland das Viagra Patent abläuft, hat Pfizer dort Avigra auf den Markt gebracht (Kein Witz!)
Das Ganze ist schon im Juni 2011 angekündigt worden:
http://www.edguider.com/viagra/viagra_s ... e_130.html

Hier das offizielle announcement:
http://www.pfizer.co.nz/sites/pfizernzc ... vigra.aspx
The price of Avigra will be substantially less than the price of Viagra, making it more affordable and allowing more men to access treatment for a healthier sex life.ii Prices will vary from pharmacy to pharmacy.
PS:Natürlich ist das Zeug weiterhin verschreibungspflichtig - die armen Ärzte wollen ja auch ein bisserl was mitverdienen ...

Exakte Preise kenne ich noch nicht - für uns ist das Zeug eh uninteressant ...
Mit jetzt 79 Jahren war Ende mit dem Sex - aber wir lieben uns immer noch!

Cyto
Beiträge: 65
Registriert: Sonntag 29. August 2010, 08:32

Re: Viagra heißt jetzt Avigra - zumindest in Neuseeland!

#2 Beitrag von Cyto »

4 Stück Avigra kosten in Neuseeland etwa 32 NZD. Dies entspricht ungefähr 18 Euro, also 4,50 Euro pro Pille. Wie Dieter schon sagte, uninteressant für uns.

Benutzeravatar
Dieter666
Moderator
Moderator
Beiträge: 4293
Registriert: Sonntag 15. August 2010, 13:50

Re: Viagra heißt jetzt Avigra - zumindest in Neuseeland!

#3 Beitrag von Dieter666 »

Danke, Cyto für diese info, ich hatte keine Preise gefunden!

Da ist Pfizer ja richtig "billig" - fast auf dem Niveau von Pillendienst selig ... :D :D :D

PS: Um so unverschämter, aber eben eindeutige Geldschneiderei, dass überall sonst die Pillen wesentlich teurer sind - oder machen die in Neuseeland Minus ?

PPS: Wenn die Preise hier auf ein ähnliches Niveau sinken würden, könnten die Angsthasen ja ruhig schlafen - aber Kacke:

Sie müssen ja immer noch vorher zum Onkel Doktor!
Mit jetzt 79 Jahren war Ende mit dem Sex - aber wir lieben uns immer noch!

Cyto
Beiträge: 65
Registriert: Sonntag 29. August 2010, 08:32

Re: Viagra heißt jetzt Avigra - zumindest in Neuseeland!

#4 Beitrag von Cyto »

Dieter666 hat geschrieben:Um so unverschämter, aber eben eindeutige Geldschneiderei, dass überall sonst die Pillen wesentlich teurer sind - oder machen die in Neuseeland Minus ?
Dieter,

ich denke, du weißt selbst, dass die Pillenpreise in keinerlei Zusammenhang zu den „Herstellkosten“ stehen. Neuseeland ist ein kleiner Markt, 4,4 Millionen Einwohner, davon round about 2,2 Millionen männlich und davon wiederum maximal 220 Tausend potentielle Kunden (grob geschätzt). Faktisch interessieren sich also lediglich ein paar Tausend Männer für diese Pillen; Peanuts also.

Neuseeland liegt für Indien oder China zwar nicht gerade vor der Haustür, aber ich vermute mal, dass Firmen wie Cipla, Ranbaxy usw. trotzdem an diesem Markt interessiert waren. Deren Problem ist aber die dortige Zulassung, kein sachliches, aber ein rein finanzielles Problem.

Senkt man nun die Preise so weit, dass sich dieser Aufwand nicht mehr wirtschaftlich lohnt, dann hat man erst einmal diese Wettbewerber vom Hals. Und wenn Pfizer die Pillen für 20…30 Euro-Cent herstellt, dann bleibt ja immer noch ein „kleiner“ Gewinn.

Benutzeravatar
Dieter666
Moderator
Moderator
Beiträge: 4293
Registriert: Sonntag 15. August 2010, 13:50

Re: Viagra heißt jetzt Avigra - zumindest in Neuseeland!

#5 Beitrag von Dieter666 »

Richtig, Cyto - um so entlarvender dieses Verhalten von Pfizer ...

Das Argument mit den ach so hohen Entwicklungskosten ist eben nicht stichhaltig.

Die Preise werden so gemacht: Das Maximum, was der Markt her gibt - und wenn es irgendwelche Probleme gibt, also Konkurrenz entstehen könnte ..., dann werden schnell die Preise gesenkt - aber nur dort wo die Konkurrenz gefährlich werden könnte ...

Also gerade zu ein Lehrstück für Monopole im Kapitalismus, Karl Marx würde sich freuen ...

PS: Ich bin kein Marxist - aber im Kapitalismus müssen Bremsen und Schranken eingebaut werden imho - vor allem wenn es um die Gesundheit geht.

Man könnte die ganze Argumentation wg "gefälschter Medikamente" umdrehen - aber das macht unsere Presse und Staatsgewalt natürlich nicht:

Wären die Preise für Viagra etc nicht so extrem hoch, dass sich ein normal verdienender Mensch mit ED ein erfülltes Sexleben gar nicht mehr leisten kann - dann gäbe es auch niemand der diese "Hinterhoflabor-Medikamente" kauft.

Hier werden unglückliche Menschen verarscht und auf die gleiche Stufe gestellt wie Junkies - nur weil sie ihre Sexpartner glücklich machen wollen.

Zum Glück haben wir hier dieses Forum, dass uns wenigstens aus der Patsche geholfen hat - aber ich bedaure manchmal die große Masse der Unaufgeklärten, die eben niocht an die generika herankommt, weil sie es nicht wissen oder sich nicht trauen oder ...

Also sind die Pharma-Gangs schuld, wenn Leute an den "Giftpillen" aus China oder Indien sterben ...
Mit jetzt 79 Jahren war Ende mit dem Sex - aber wir lieben uns immer noch!

Cyto
Beiträge: 65
Registriert: Sonntag 29. August 2010, 08:32

Re: Viagra heißt jetzt Avigra - zumindest in Neuseeland!

#6 Beitrag von Cyto »

Dieter,

du siehst das falsch, denn die „Nebenwirkungen“ des Kapitalismus sind leider in Kauf zu nehmen, da die Alternativen zu Kapitalismus nun auch nicht so prickelnd sind. Die von dir geforderten „Bremsen und Schranken“ im Kapitalismus führen wohl oder übel weit weg vom Kapitalismus und auch weg von Demokratie.

Monopole im Kapitalismus lassen sich nur aufrechterhalten, wenn gleichzeitig Dinge wie Patentschutz, Rezeptpflicht und die damit verbundenen Zulassungsbeschränkungen diese Monopole stützen, oder sogar erst ermöglichen. Aber in einer globalen Welt sind alle diese Dinge mehr oder weniger zweitrangig. Erst der Kapitalismus und auch die Demokratie öffnen den Ausweg aus der vermeintlichen Misere. Man(n) muss den Ausweg nur nutzen, auch wenn am Beispiel unserer Pillen ein gewisses Restrisiko besteht, dafür auch „negative Begleiterscheinungen“ in Kauf zu nehmen.

Ich persönlich beklage daher auch nicht den realen Kapitalismus sondern eher den Lobbyismus, der sich da entwickeln kann. Geld regiert nun einmal die Welt und verhindert, oder verzögert damit Realpolitik.

Was soll´s, wir kennen schon den Ausweg aus der Misere und täglich werden es mehr. Dieser Prozess ist kaum umkehrbar und das wissen auch die Pharmakonzerne. Aber bis dahin müssen ja noch die Aktionäre befriedigt werden, womit wir dann wieder bei Kapitalismus wären. In diesem Sinne haben sich aber auch die Randbedingungen seit Karl Marx etwas verändert.

Jetzt sind wir aber wirklich in :ot: ; sorry

Antworten