Erfahrung mit Zyban (Rauchentwöhnung) ?

Hilfe die vom Doktor verschrieben wird (Potenzmittel, Medikamente, Testosteron)
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Wassermann
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Erfahrung mit Zyban (Rauchentwöhnung) ?

#1 Beitrag von Wassermann »

Off Topic - Erfahrung mit Zyban? (Rauchentwöhnung)
Seite 1 von 3
Fadeaway (31 März 2010 20:40) hat geschrieben: Ich wollte mal fragen, ob hier jemand Erfahrung mit Zyban zur Rauchentwöhnung gemacht hat?
Gruß
freshh29 (31 März 2010 20:48) hat geschrieben:
Fadeaway hat geschrieben: Ich wollte mal fragen, ob hier jemand Erfahrung mit Zyban zur Rauchentwöhnung gemacht hat?
Gruß


hier was sehr informatives und eher als Warnung

http://www.netdoktor.de/Magazin/Gefaehrlicher-Rauchstopp-2673.html
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Fadeaway (31 März 2010 21:43) hat geschrieben: Ja Danke, das hatte ich schon gelesen.
Aber ich bin weder auf Benzo/- oder Alkentzug, noch sonstwie Risikogruppe. Und irgendwo sehe ich die Nebenwirkungen auch relativ, ich bin sehr starker Raucher, also >30mg Nikotin am Tag - das bringt mich zu 100% ins Grab, so schlimm kann das bei Zyban auch nicht sein.
Aber die Wirkungsweise leuchtet mir völlig ein - ob es dauerhaft hilft, ist natürlich eine andere Frage. An Wunder glaube ich auch nicht mehr, aber es scheint mir eine brauchbare Hilfe zum Ausstieg zu sein.
Gruß
vermeer (31 März 2010 21:55) hat geschrieben: Hab es selvber schon getestet und war nicht begeistert. Bin selber starker Raucher, so 40 bis 60 Stück, und hab ausser teils üblen NW´s nichts bemerkenswertes darüber zu berichten.

Von meiner Seite her würde ich davon abraten.
_________________
Mit Fanatikern zu diskutieren heißt, mit einer gegnerischen Mannschaft Tauziehen spielen, die ihr Seilende um einen dicken Baum geschlungen hat.
Jonny (31 März 2010 22:39) hat geschrieben: Dank Zyban bin ich seit Dezember 2003 Nichtraucher.
NW Träume mit sexuellen ....... :lol:

Wichtig: unbedingt ca. 6 Wochen diszipliniert einnehmen - auch wenn "man" zunächst keine Wirkung bemerkt. Rauche weiter! Die Sucht lässt allmählich und fasst unbemerkt nach - war bei mir so.

Weitere NW:
- bis heute etwa 15.500,-- bis 20.000,--€ nicht für Zigaretten ausgegeben und somit mind. 69000 Zigaretten nicht geraucht :!:
- kein Raucher-Hüsteln mehr :D
- das Essen schmeckt auch wieder
- Klamotten und Hände riechen nicht nach Rauch (habe ich selbst als Raucher wahrgenommen)

Gruß und viel Erfolg
freshh29 (31 März 2010 23:09) hat geschrieben: Und mal nebenbei die psychische Anhängigkeit is viel viel grösser als die Körperliche
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vermeer (31 März 2010 23:44) hat geschrieben: @ Jonny

Das mit dem konstanten und disziplinierten Einnehmen ist gut gesagt. Ich hab so arg mit den NW´s zu kämpfen gehabt, das ichs lieber gelassen habe. Das waren dann so Sachen wie das ich total aufgedreht war bis hin dazu das ich mir wie unter Drogen vorkam. Freu mich aber natürlich für dich das das Produkt bei dir so gut angeschlagen hat. Ich werds auf jeden Fall nicht mehr testen.

@ fresh h

Bist du Raucher??
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freshh29 (31 März 2010 23:47) hat geschrieben:
vermeer hat geschrieben: @ fresh h

Bist du Raucher??


Jepp seitdem ich 18 bin. Also schon 11 Jahre, Rauche ne Schachtel am Tag.
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**** Alles wir Gut ****
Gonzo (01 Apr 2010 10:27) hat geschrieben:
freshh29 hat geschrieben: Und mal nebenbei die psychische Anhängigkeit is viel viel grösser als die Körperliche
Hi
Das ist genau das Problem...vor 12 Jahren habe ich von heute auf morgen aufgehört zu Qualmen. Meine Kariere: 28 Jahre Rauchen, am Schluss 3 Schachteln Marlboro BigBox am Tag. Der Nikotinentzug war ein Klax, aber.....alle Situationen, in denen ich vorher geraucht habe, mußte ich nun ohneGlimmstengel lösen!! Das ist das wirklich harte, man steht auf der gleichen Stufe wie ein Heroinfixer oder ein Alkoholiker!!!Nach der Entgiftung muß man sein komplettes Sozialwesen/verhalten umstellen. Dabei helfen keine Pillen,jedenfalls nicht langfristig. Meine Frau hat damals gleich mit aufgehört,
zur damaligen Zeit war das eine monatliche Ersparniss von 950 - 1000 DM!! :lol:
Wir wollten gerne noch Nachwuchs haben was soll ich sagen?? Wärend der Raucherei ging nix, Spermauntersuchung ergab das die kleinen sich kaum bewegen konnten.Nach 6 Monaten sah das ganz anders aus!!!
Unter dem Mikroskop ein Gewimmel ohne gleichen und ..eine ganz tolle Tochter kündigte sich an.
Was ich noch sagen will: Leute Rauchen ist unnütz! Ich habe als Kind/Jugendlicher angefangen zu Rauchen weil ich dazugehören und erwachsen sein wollte. Irgendwann ist man erwachsen und muß sich dazugehörigkeit (zu einem Selbstmörderverein) nicht erkaufen.
In diesem Sinne.... ;)
baraknaftali (01 Apr 2010 10:29) hat geschrieben: Zyban, ein weiteres Trauerspiel darüber, was die Pharmaindustrie für absurde Dinge mit uns treiben darf!

Der Wirkstoff Bupropion hieß vor dem Jahr 2000 nach anders und zwar Amfebutamon. Man sieht schon, woher das Zeug kommt, es ist ein Amphetamin-Abkömmling mit vergleichbaren NWs und Risiken. Ursprünglich war Amfebutamon als Antidepressivum für schwerste depressive Episoden gedacht. In den USA war es in den 1980er Jahren sogar schon mal als Antidepressivum zugelassen, wurde dann wieder vom Markt genommen (wegen NWs inklusive Todesfällen) und kam später wieder zurück auf den Markt.

Nun das witzige daran: In Deutschland hat die Pharmaindustrie jahrzehntelang versucht, Amfebutamon als Antidepressivum zu vermarkten, hat aber von den deutschen Arzneimittelbehörden absolut keine Zulassung bekommen (wg der heftigen NWs und weil es eine Amphetamin-ähnliche Droge ist).

Dann, nach langen vergeblichen Versuchen, hat man es hinbekommen, den Wirkstoff in Bupropion umnennen zu lassen (?!?) und hat eine Zulassung als Zyban für die Raucherentwöhnung bekommen!!! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Als Antidepressivum für schwerst psychisch Erkrankte gibt es keine Zulassung, für Leute, die gerne zum Rauchen aufhören möchten, schon. Ob da vielleicht Geld geflosen ist.....? ;)

Vor wenigen Jahren hat es die Pharmaindustrie dann noch einmal versucht und so argumentiert: "Wenn es für Raucher zugelassen ist, dann müsste es doch möglich sein, es auch für psychisch Kranke zuzulassen!". Und nun gibt es Bupropion unter dem Namen Elontril seit 2007 in Deutschland auch für Depressive. Die haben das Pferd praktisch von hinten aufgezäumt.

In der Schweiz gibt es das Zeug übrigens auch als Antidepressivum (Name: Wellbutrin) mit der Auflage, dass es ausschließlich von speziell dafür geschulten Psychiatern eingesetzt werden darf. Witzig, wenn man Depressionen hat, dann darf es einem nur ein speziell geschulter Psychiater geben, wenn man Raucher ist, bekommt man es vom Hausarzt ohne große Überwachung.

Das Zeug hat übrigens selbst eine Suchtgefahr, also Vorsicht bei Langzeitanwendung. Dann raucht man zwar nicht mehr, schluckt aber täglich Zyban.
hr (01 Apr 2010 10:35) hat geschrieben: ein befreundeter lungenarzt sagt, Champix (Vareniclin) sei besser als Zyban.

das problem sei allerdings, dass nach absetzen, die gier nach zigaretten wieder kommt!
ich täte es, (wenn ich es nicht schon geschafft hätte) zum aufhören verwenden, ich denke, es ist ein guter einstieg zum aussstieg!
wenn man mal ein paar wochen nicht geraucht hat, ist man schon mal ganz gut im rennen, und fängt nicht leichtfertig wieder an!
frank1960 (01 Apr 2010 14:40) hat geschrieben:
Gonzo hat geschrieben:
freshh29 hat geschrieben: Und mal nebenbei die psychische Anhängigkeit is viel viel grösser als die Körperliche
Hi
Das ist genau das Problem...vor 12 Jahren habe ich von heute auf morgen aufgehört zu Qualmen. Meine Kariere: 28 Jahre Rauchen, am Schluss 3 Schachteln Marlboro BigBox am Tag. Der Nikotinentzug war ein Klax, aber.....alle Situationen, in denen ich vorher geraucht habe, mußte ich nun ohneGlimmstengel lösen!! Das ist das wirklich harte, man steht auf der gleichen Stufe wie ein Heroinfixer oder ein Alkoholiker!!!Nach der Entgiftung muß man sein komplettes Sozialwesen/verhalten umstellen. Dabei helfen keine Pillen,jedenfalls nicht langfristig. Meine Frau hat damals gleich mit aufgehört,
zur damaligen Zeit war das eine monatliche Ersparniss von 950 - 1000 DM!! :lol:
Kann ich auch 100% zustimmen. Hatte vor mehr als 10 Jahren zum Schluss auch mehr als 50 Zigaretten am Tag. Mehrfach mit unterschiedlichen Mittelchen versucht aufzuhören. Wegen der Nebenwirkungen (bei mir Kreislaufbeschwerden) aber wieder abgebrochen.
Dann zum Schluss von einem auf den anderen Tag aufgehört. Ohne pharmazeutische Hilfe. Hat geklappt. War gar nicht so schwierig. Man muss halt den Schalter im Kopf umlegen. Viel Erfolg.
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Was weiß Duden
freshh29 (01 Apr 2010 15:00) hat geschrieben: Viele denken ja auch, das Die Pflaster oder Kaugummis nicht helfen, dabei sind die genau dafür da, um die körperliche Sucht die gering ist zu besänftigen und um den körperlichen Entzug schonender zu machen, aber der große Rest ist alles Kopfache also psychisch. Und wie gesagt genau hier ist das grösste Problem wieso die meisten nicht aufhören können. Und einen Tag oder paar Wochen nur mal so zu sagen ich hör auf reicht da nicht. Es ist ein schwerer Weg aber nur wenn man diese psyhische Ebene geschafft hat zu bekämpfen schafft man es auch dauerhaft aufzuhören. Dröhnt euch nicht mit Tabs zu den mit einem Gift aufhören und mit dem nächsten zumüllen bringt nichts. Euer fester Wille reicht.
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Leisureman (01 Apr 2010 17:09) hat geschrieben: Habe selber vor 5 Jahren von der einen zur anderen Minute aufgehört zu rauchen. Ich wollte mich einfach nicht mehr von den Tabakstengeln abhängig sein. Egal was man gemacht hat, eine Zigarette ging immer. Ins Bett? Schnell noch ne Zigarette. Anfangen zu arbeiten? Schnell noch ne Zigarette.

Ich habe mir ein Nikotinpflaster besorgt. Die Apothekerin meinte, man solle ruhig die stärksten nehmen, hilft besser.

Was soll ich sagen, es hat geklappt... :D
baraknaftali (01 Apr 2010 22:35) hat geschrieben: Besser als die Kaugummis sind übrigens die Nikotin-Lutschtabletten, die es seit 1-2 Jahren endlich auch in Deutschland gibt. Dadurch wird das Nikotin schneller freigesetzt als beim Kaugummi und die Wirkung kommt daher näher an die einer Zigarette ran. Die Folge: Man hat noch weniger das Bedürfnis zu rauchen als bei Nikotin-Kaugummi. Funktioniert!

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Re: Erfahrung mit Zyban (Rauchentwöhnung) ?

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Seite 2 von 3
astartes (01 Apr 2010 23:57) hat geschrieben: Viel wichtiger ist das verstehen im Kopf, dass man von Rauchen absolut nichts hat. Viele greifen wenn sie aufgehört haben an stressigen Tagen oder bei Ärger wieder zur Kippe, weil sie denken eine kann man sich ja genehmigen und dann ist die Sucht wieder voll da. Also man muss sein lebenlang auf Kippen verzichten und keine mehr anrühren, dann klappt das auch mit dem Nichtrauchen.
Das eigentliche aufhören ist dagegen relativ einfach.
vermeer (02 Apr 2010 2:22) hat geschrieben:
baraknaftali hat geschrieben: Besser als die Kaugummis sind übrigens die Nikotin-Lutschtabletten, die es seit 1-2 Jahren endlich auch in Deutschland gibt. Dadurch wird das Nikotin schneller freigesetzt als beim Kaugummi und die Wirkung kommt daher näher an die einer Zigarette ran. Die Folge: Man hat noch weniger das Bedürfnis zu rauchen als bei Nikotin-Kaugummi. Funktioniert!

Lutschtabletten??? Noch nie davon gehört. Gibts die auch so in der Apotheke?? Und hast du die selber getestet??
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baraknaftali (02 Apr 2010 13:26) hat geschrieben: Ja, die gibt es in der Apotheke, ohne Rezept. Aber noch nicht so lange. In anderen Ländern gibt es die schon so lange wie die Kaugummis, bei uns kamen die erst viel später dazu.

Es gibt ebenfalls unterschiedliche Stärken, die stärksten sind "Niquitin 4mg Lutschtabletten". Die hauen rein und sind für starke Raucher. Es gibt auch Lutschtabletten von Nicorette (die berühmte Kaugummi-Firma), die fand ich persönlich nicht so gut. Niquitin sind aus meiner Sicht die besten.

Ich habe Pflaster und Kaugummi probiert, bei keinem länger als 24h aufgehört zu rauchen. Dann hab ich von den damals ganz neuen Nikotin-Lutschtabletten gehört, ausprobiert und damit zum rauchen aufgehört. Hatte zwar 2-3 kleinere Rückfälle in den ersten Wochen, aber ich habe dann jedes mal sofort mit den Lutschtabletten weiter gemacht und letztendlich hab ich aufgehört.
vermeer (02 Apr 2010 13:38) hat geschrieben: Noch ne blöde Frage dazu:

Wie sind denn die vom GEschmack???

Neutral oder irgend ne Pfefferminz oder Fruchtmischung??
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baraknaftali (02 Apr 2010 17:46) hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob es unterschiedliche gibt, meine waren mit Minz-Geschmack. Aber nicht so penetrant wie befürchtet, kann man gut lutschen. Die Lutschtabletten sind auch relativ klein, so wie ein Tic-Tac, vielleicht minimal größer.
vermeer (02 Apr 2010 17:50) hat geschrieben: Ok danke für die Info. Werd morgen mal in der Apotheke danach schauen. hoff doch mal das die nicht allzu teuer sind
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dijonas (02 Apr 2010 21:12) hat geschrieben: Ich finde, wichtiger als die Hilfsmittel zur Entwöhnung ist der feste Wille oder die Überzeugung, mit dem Rauchen aufzuhören.
Sonst klammert man sich nur wieder an eine "Krücke" und sucht vielleicht nach Entschuldigungen, wenn es nicht klappt mit dem Aufhören.

Besser ist es, ganz sicher aufhören zu wollen.

lG dijonas
freshh29 (02 Apr 2010 21:24) hat geschrieben:
dijonas hat geschrieben: Ich finde, wichtiger als die Hilfsmittel zur Entwöhnung ist der feste Wille oder die Überzeugung, mit dem Rauchen aufzuhören.
Sonst klammert man sich nur wieder an eine "Krücke" und sucht vielleicht nach Entschuldigungen, wenn es nicht klappt mit dem Aufhören.

Besser ist es, ganz sicher aufhören zu wollen.

lG dijonas

Ja bin ganz deiner Meinung. Wenn man aber extrem viel raucht ist ein kleines Hilfsmittel wie Pflaster Kaugummis Lutschtabletten für den Anfang schon ok damit der Körper noch etwas Nikotin bekommt.
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dijonas (03 Apr 2010 7:53) hat geschrieben: Als ehemliger Suchtraucher (bis 60 Stück am Tag) kann ich dich verstehen.

Trotzdem ist es nur eine Art von Ausrede, etwas als Ersatz zu nehmen.

Am Wichtigsten ist es meiner Meinung nach, sicher zu sein, was man will. Dann kann man nur noch auch sich sehen.

Das gilt auch hinsichtlich des "Leidens"

lG und viel Erfolg

dijonas
Fadeaway (03 Apr 2010 13:43) hat geschrieben: Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Mit der reinen Willenskraft ist es so eine Sache, ich glaube es gibt einfach Menschen die eine Prädisposition für bestimmte Suchtstoffe haben und dementsprechend unter spezifisch stärkerer Abhängigkeit leiden, als andere. Zusätzlich gibt es natürlich noch die vulgo "Suchtcharakter" genannte psychisch-soziale Prädisposition, die ich allerdings für eine Störung im Dopamin/Serotoninhaushalt halte. Ich habe eine sehr bewegte Drogenkarriere hinter mir, die Liste der Stoffe, die ich genommen habe oder gar abhängig war, ist lang: Alkohol, Coffein, Tetrahydrocannabinol, Psilocybin, Lysergsäurediethylamid, MDMA, Meskalin, Benzodiazepin, Amphetamin, N-Methylamphetamin, Phencyclidin, Kokain, Opium und eben Nikotin. Ich bin gewissermaßen durchaus ein "Fachmann" was Drogen und Abhängigkeitspotenziale angeht.

Wenn jetzt von "Willenskraft" die Rede ist, so hilft das nichts, ohne die persönliche Prädisposition zu beachten. Simples Beispiel, ich habe mal ~2 Jahre lang täglich gekifft, bestimmt 1g am Tag oder mehr. Mir fiel selbst auf, wie ich immer antriebsloser wurde, gleichgültiger, der soziale Rahmen sich auf die Droge fixierte. Ich habe von einem Tag zum Anderen aufgehört - überhaupt kein Problem. Bekannte von mir, sind bis heute in diesem Trott, gefangen in ihrer Abhängigkeit. Die ganzen Psychodrogen, Pilze, LSD, MDMA und Co. Interessante Erfahrung, würde ich nicht missen wollen, Suchtwirkung = Null. Noch extremer Kokain - ich war längere Zeit in der Medienbranche tätig, haufenweise Leute, die das wie Kaffee konsumieren. Ich kenne mehrere Leute, die es so richtig und in jeder Hinsicht ruiniert hat - bei mir, Suchtwirkung = Null.

Für mich sind andere Stoffe gefährlich, z.B. Opium. Auf das ich durch die Schulmedizin gebracht wurde, komplizierter Bruch, über längere Zeit auf Rezept bekommen - das war echte Willenskraft sich hinterher nicht anderweitig Ersatz zu besorgen. Am anfälligsten war ich jedoch für Amphetamin und die wesentlich stärkere Variante Methamphetamin - und das war keineswegs irgendein "Drogenelend", zu der Zeit war ich selbstständig, 14h Arbeit am Tag, Vortragsreisen ohne Ende und dabei richtig Geld verdient. Nach zwei Jahren mußte ich jedoch feststellen, dass ich ausgebrannt war und ohne das Zeug kaum den Alltag geschafft habe. Im Augenblick der Erkenntnis habe ich mein Leben komplett verändert und von einem Tag zum Anderen aufgehört - Willenstärke, sicherlich. Aber ähnlich wie beim Nikotin ist es eben auch hauptsächlich eine psychische Abhängigkeit. Die Folgen haben mich dennoch einige Jahre begleitet.

Alkohol wurde durch die Arbeit und das Amphetamin zum Problem, eine Flasche Wein am Abend zum "Runterkommen" wurde zur Regel. Dann zum Selbstzweck. Bis mir klar wurde, wohin die Reise geht - seitdem trinke ich nur noch sehr kontrolliert und überschreite selbstgesetzte Grenzen nicht mehr. Ohne die vorherigen Erfahrungen, wäre ich sehr gefährdet gewesen. Für mich eine der gefährlichsten Drogen überhaupt. Was mich jedoch seit fast 25 Jahren begleitet: Nikotin. Natürlich habe ich auch schon öfter Versuche gemacht aufzuhören und die Gründe des Scheiterns waren vielfältig. Auf mich treffen zwei Punkte zu, ich bin Suchtraucher UND Gesellschaftsraucher. Einmal war ich Dank Nikotinpflaster 3 Monate rauchfrei und auf bestem Weg, dann kam ich mit einer starken Raucherin zusammen. Gerade wenn das Umfeld Rauchen fördert, ist es extrem schwer die eigentliche Sucht zu bekämpfen.

Eine sehr interessante Erfahrung habe ich jedoch einmal in einer schweren Lebensphase gemacht - innerhalb kurzer Zeit hatte ich drei nahe Todesfälle zu verkraften, beruflich war ich in einer Umbruchphase, die Amphetaminsucht waberte noch durch den Kopf, eine Beziehung ging in die Brüche. Ein Arzt verschrieb mir SSRI-Hemmer und die Wirkung war verblüffend. Zunächst schlief ich fast eine Woche durch. Und dann entfaltete ich eine Aktivität ohne gleichen, trank keinen Tropfen Alkohol mehr, rauchte praktisch nicht mehr - innerhalb von 6 Wochen hatte ich einen neuen Job, eine neue Wohnung und eine neue Freundin. Völlig abstinent, vielleicht noch 3 Zigaretten am Tag und fühlte mich dabei absolut prima. Daher kommt meine Idee, dass das gesamte Suchtverhalten u.U. eben ein reines Neurotransmitterproblem sein könnte.

Nun sind einige Jahre vergangen und ich würde mal behaupten, außer Nikotin habe ich überhaupt keine Suchtproblematik mehr. Ich habe meinen Seelenfrieden gefunden und lebe in einer praktisch rauchfreien Umgebung, doch ein Versuch aufzuhören, scheiterte nicht mal an dem unstillbaren Verlangen, sondern daran, dass ich fürchtlich reizbar und giftig wurde. Wie ein Choleriker in fortgeschrittenem Stadium. Für mich ist klar, von heute auf morgen kann ich nicht aufhören, wenn ich meiner Umgebung das Leben nicht zur Hölle machen will.

Und so stieß ich auf Zyban, von der Wirkungsweise:

"Amfebutamon, greift in einen komplizierten körpereigenen Wirkmechanimus ein: Nikotin setzt sich im Körper an eine bestimmte Bindungsstellen der Nervenzellen. In der Folge erhöhen sich die Konzentrationen der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Dopamin ist für den Genusseffekt, aber auch für die Sucht verantwortlich. Noradrenalin steigert die Aufmerksamkeit und die Leistungsfähigkeit des Körpers. Durch ständigen Zigaretten- bzw. Tabakgenuss gewöhnt sich der Körper an die erhöhte Konzentration dieser Botenstoffe. Gibt jemand das Rauchen auf, fehlt dem Körper das gewohnte Nikotin. Der Anteil an Dopamin und Noradrenalin sinkt, und der Körper reagiert mit Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und "Heißhunger" nach der Droge.

Hier setzt die Wirkung von Amfebutamon ein. Es hält die Konzentration der beiden Botenstoffe im Gehirn konstant und verhindert damit die Entzugssymptome und das starke Verlangen nach der Zigarette. Der große Vorteil des Amfebutamon ist, dass es selbst nicht an den gleichen Bindungsstellen wie das Nikotin ansetzt und daher nicht dessen Sucht auslösende Wirkung hat."
Es entspricht genau dem, was mir meine Erfahrungen sagen. Natürlich braucht es noch ergänzende Schritte, so will ich z.B. wieder anfangen zu Laufen. Sport macht sich imho gegen jede Sucht gut, da körpereigene "Belohnungsstoffe" ausgeschüttet werden. Sozial sind die Rahmenbedingungen gegeben, meine Umgebung ist rauchfrei - also wenig Risiko durch sozialen Druck in Versuchung zu geraten. Allen Carr ist auch schon gelesen, leider hilft bei mir die Einsicht nicht wirklich weiter.

Ich denke, ich werde es probieren und gebe dann natürlich gerne Auskunft über den Fortschritt. Eine Extramotivation kommt bei mir auch von meiner Mutter, die vor zwei Jahren an Speiseröhrenkrebs verstarb - sie war Kettenraucherin bis zum bitteren Ende - ich denke noch bin ich in dem Alter, wo nicht alle Schäden irreversibel sind.

Gruß und Dank an alle
freshh29 (03 Apr 2010 14:13) hat geschrieben: Also dann wünsche ich Dir viel Glück bei deinem Vorhaben, auch wenn ich es Dir nie empfelen würde. Da ich schon mehrere negative Berichte gelesen habe über Zyban. Ist ja im endeffekt nur ein Nachfolger vieler angeblicher Wunderpillen die beim aufhören helfen sollen. Dazu kommt das Problem das es passieren kann das du irgendwann an den Pillen hängst als Ersatz für Ziggis. Aber über einen Bericht von Dir würde ich mich dennoch freuen. Wobei der dann auch nur aussagekräftig ist, wenn du irgendwann keine Zigaretten mehr rauchst und auch kein Zyban mehr einwirfst..
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ab112 (03 Apr 2010 16:35) hat geschrieben:
Für mich sind andere Stoffe gefährlich, z.B. Opium. Auf das ich durch die Schulmedizin gebracht wurde, komplizierter Bruch, über längere Zeit auf Rezept bekommen
Opium haste da keins bekommen. Aber ein Opiat ... zwar nur ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Wobei es schon eine perfide Unterstellung ist, wie Du da der Schulmedizin (D)einen Vorwurf strickst!
(Ich schätze mal, bei einem Heilpraktiker würdest Du heute noch leiden.)
Der Einsatz von opiathaltigen Analgetika beinhaltet leider immer auch, neben der gewollten Ausschaltung von Schmerzen als Hauptwirkung, das bekannte Risiko der Nebenwirkungen - wo bei Dir eben vermutlich die euphorisierende Wirkung leider sehr zum Tragen kam - als die Schmerz-Rezeptoren nämlich "gesättigt" waren ...
Unter der Obhut eines geschulten Facharztes wäre es vermutlich nicht dazu gekommen (?).


Ich denke, Du bist einer der besonders psycho-sensiblen Menschen, die stärker gefährdet sind, wenn sich die Serumspiegel von Dopamin/Seretonin im Missverhältnis befinden und sich Deine Psyche deswegen nicht im grünen Level der Zufriedenheit befindet ...

Wenn ich Deine Drogen-Vita so lese, fällt mir auf, daß Du mehr als andere, sehr stark in Dich hinein-hörst, Deine Intelligenz Dich meist vor Missbrauchs-Exzessen bewahrt(e), indem Du mit bewußt eingesetzter Willenskraft (?) dann im richtigen Moment das Ruder herum-reißt, aber aufgrund fehlendem Glücksgefühl dann auf einen anderen Glücksbringer (Ersatz"droge") umsteigst ...

Alles in allem glaube ich, Du verkörperst den typischen Charakter eines Abhängigkeits-Gefährdeten, der trotz seiner funktionierenden Willenskraft immer labil bleibt.
Sobald Du, aus welchen Gründen auch immer, unzufrieden bist, suchst Du nach einem chemischen Mittel, das Dir hilft, das seelische Glück (wieder-) zu erlangen.
Eine für mich sehr fragliche Methode von "Willenskraft".

Mein Tipp:
Höre das Rauchen OHNE die Hilfe von chemische Krücken auf.
Treibe Sport, ernähre Dich bewußt und verschaffe Dir so das erforderliche Glückshormon. Das funktioniert auch.
Deine Willenskraft wird Dir helfen!
Fadeaway (03 Apr 2010 17:29) hat geschrieben:
Opium haste da keins bekommen. Aber ein Opiat ... zwar nur ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Das ist mir klar, es war übrigens Tramal und der Arzt der es mir verschrieb war gefühlte 95 Jahre alt - dafür dann gleich 3x10ml und folgend nochmal die gleiche Dosis. Erst später kam ich durch einen Indien-Bekannten und einen Perser an "echtes" Rohopium. Für mich die Droge, wo ich sagen würde, sie gibt mir das, was mir fehlt. Aber ich war immer klug genug, Abstand zu wahren.
Wobei es schon eine perfide Unterstellung ist, wie Du da der Schulmedizin (D)einen Vorwurf strickst!
(Ich schätze mal, bei einem Heilpraktiker würdest Du heute noch leiden.)
Der Einsatz von opiathaltigen Analgetika beinhaltet leider immer auch, neben der gewollten Ausschaltung von Schmerzen als Hauptwirkung, das bekannte Risiko der Nebenwirkungen - wo bei Dir eben vermutlich die euphorisierende Wirkung leider sehr zum Tragen kam - als die Schmerz-Rezeptoren nämlich "gesättigt" waren ...
Unter der Obhut eines geschulten Facharztes wäre es vermutlich nicht dazu gekommen (?).
Das war nicht meine Absicht so einen Eindruck zu vermitteln. Meine Erfahrung ist eher, dass Schulmediziner gewöhnlich sehr achtsam damit umgehen. Beim einem Hexenschuß habe ich z.B. mal klar Tramal gefordert und auch bekommen, aber 5-6 Tabletten oder eine Spritze sind was anderes als 60ml. Ich habe auch seit langem immer einen kleinen Vorrat im Haus für Notfälle, aber der wird auch zu keinem anderen Zweck angefasst.
Ich denke, Du bist einer der besonders psycho-sensiblen Menschen, die stärker gefährdet sind, wenn sich die Serumspiegel von Dopamin/Seretonin im Missverhältnis befinden und sich Deine Psyche deswegen nicht im grünen Level der Zufriedenheit befindet ...
Exakt. Mein "Normalzustand" ist leicht depressiv, aber es hat nicht nur Nachteile, so bin ich dadurch sehr empathisch, macht sich gut bei Verhandlungen. Ebenso werfen mich wirklich harte Schicksalsschläge nicht aus der Bahn - gefährlich ist für mich ein 0815-Alltag oder Beziehungen mit Borderlinern.
enn ich Deine Drogen-Vita so lese, fällt mir auf, daß Du mehr als andere, sehr stark in Dich hinein-hörst, Deine Intelligenz Dich meist vor Missbrauchs-Exzessen bewahrt(e), indem Du mit bewußt eingesetzter Willenskraft (?) dann im richtigen Moment das Ruder herum-reißt, aber aufgrund fehlendem Glücksgefühl dann auf einen anderen Glücksbringer (Ersatz"droge") umsteigst ...
An Intelligenz glaube ich dabei nicht - eher an Überlebenswillen. Und der Fähigkeit, zur Not das Leben eben total umzukrempeln. Aber Du hast es richtig gelesen, die Gefahr für mich liegt immer darin, eine Droge durch die Andere zu substituieren. Für mich sind Arbeitssucht, Glücksspiel oder z.B. Börsenspekulation übrigens gleichwertige Gefahren - speziell weil ich darin auch außerordentlich erfolgreich war.
Alles in allem glaube ich, Du verkörperst den typischen Charakter eines Abhängigkeits-Gefährdeten, der trotz seiner funktionierenden Willenskraft immer labil bleibt.
Sobald Du, aus welchen Gründen auch immer, unzufrieden bist, suchst Du nach einem chemischen Mittel, das Dir hilft, das seelische Glück (wieder-) zu erlangen.
Ich hoffe, ich bin aus diesem Teufelskreislauf entkommen. Selbst Koffein als Alltagsdroge habe ich in den Griff bekommen, einzig das Nikotin ist so etwas wie der Fels in der Brandung. Um davon loszukommen, bin ich in der Tat zu jedem Pakt mit dem Teufel bereit. Natürlich ist es eine Krücke für 7 Wochen irgendein fragwürdiges Mittel zu schlucken - aber was risikiere ich schon? Mein Problem, wird eher darin liegen, nach 2-3 Monaten eben nicht wieder anzufangen. Aber dafür braucht es andere Hilfen.
Mein Tipp:
Höre das Rauchen OHNE die Hilfe von chemische Krücken auf.
Treibe Sport, ernähre Dich bewußt und verschaffe Dir so das erforderliche Glückshormon. Das funktioniert auch.
Deine Willenskraft wird Dir helfen!
Ich bin Hobbykoch, also bewußte Ernährung ist eh gegeben, Sport ist fest eingeplant, als Ziel Marathon. Ohne weitere Hilfe - ich weiß nicht. Auf Entzug werde ich einfach sehr unangenehm, speziell in meiner rauchfreien Umgebung vertraue ich da nicht auf übermässiges Verständnis.

Vielen Dank jedenfalls für Deinen Beitrag, zeugt von viel Einfühlungsvermögen und Verständnis, auch wenn Du meine Variante ablehnst. Ich werde auf jeden Fall detailiert Auskunft geben, wie es mir mit der Chemo-Krücke ergeht.
Gruß
frank1960 (03 Apr 2010 20:49) hat geschrieben: Ich glaube, du (Fadeaway) wirst Deinen Weg aus der Nikotin- oder besser Zigarettenabhängigkeit finden. Suchterfahren genug scheinst du ja zu sein ;)

Ich glaube, Patentrezepte gibt es nicht, jeder ist da anders gestrickt.

Die schrittweise sanfte Nikotin-Entwöhnung, wie Du sie vor hast, war bei mir nicht erfolgreich - zu viele Rückschläge durch die ständige Erinnerung an das Rauchen, die man zwangsläufig hat, ließen mich immer wieder rückfällig werden. Also habe ich dann vor 12 Jahren von einen auf den anderen Tag, ohne jedes Hilfsmittel und ohne Übergangsphase, aufgehört.
Ich habe außer meiner Familie niemandem von meinem Vorhaben erzählt und meine Gewohnheiten beibehalten. So bin ich weiterhin auf Arbeit mit den anderen "eine Rauchen gegangen". Die Kollegen haben erst nach vielen Wochen registriert, dass ich "nur so" dabei stand.

Zur Ersatzdroge:
Ja, Marathon ist eine gute Ersatzbefriedigung, wenn man gerne läuft. Ich kannte vor 25 Jahren auch einen ehemaligen Kettenraucher, der unmittelbar nach dem Aufhören mit dem Lauftraining angefangen hatte. Nach ein paar Jahren lief er dann den Marathon unter 3 Stunden.

Zum Risiko des Rauchens:
Man sagt, nach 10 Jahren soll das Risiko, an einer der Folgeerkrankungen des Rauchens zu erkranken, wieder so hoch sein, wie bei einem ständigen Nichtraucher. Naja, Statistik, die Kerndisziplin der Medizin !

Lange Rede - kurzer Sinn. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben.
_________________
Was weiß Duden
ab112 (03 Apr 2010 22:12) hat geschrieben: @ Fadeaway

Hmm ...
Ohne jetzt widersprechen oder etwas anfügen zu wollen,
auch nicht dem Beitrag von Frank,
wünsche ich Dir ebenfalls viel Erfolg!



PS:
Eins habe ich noch ...
Tramal (Tramadol) ist schon ein sehr potentes Mitte und in der richtigen Dosierung, bei überlegter Indikation, trotz der bekannten Nebenwirkungen.
Aber es ist und bleibt ein Opioid und fällt somit nicht grundlos unter das BTM-Gesetz.

Alternativ würde ich bei einem Hexenschuss (Lumbalgie) o.ä. Beschwerden
zu einem Präparat wie Ibuprofen raten ...
... nicht nur wegen der "seichteren" Nebenwirkungen.
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Wassermann
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Re: Erfahrung mit Zyban (Rauchentwöhnung) ?

#3 Beitrag von Wassermann »

Off Topic - Erfahrung mit Zyban? (Rauchentwöhnung)
Seite 3 von 3
baraknaftali (04 Apr 2010 0:02) hat geschrieben:
ab112 hat geschrieben: Tramal (Tramadol) ist schon ein sehr potentes Mitte und in der richtigen Dosierung, bei überlegter Indikation, trotz der bekannten Nebenwirkungen.
Aber es ist und bleibt ein Opioid und fällt somit nicht grundlos unter das BTM-Gesetz.

Tramadol fällt nicht unter das BTMG! Es ist einfach nur rezeptpflichtig.

Im Thread über Tramadol bei Schnellspritzern habe ich außerdem mehrere Links zu empirischen Studien gepostet, in denen nachgewiesen wurde, dass das Suchtpotential von Tramal minimal ist. Das ist auch meine persönliche Erfahrung.
Fadeaway (08 Mai 2010 11:50) hat geschrieben: So, ich bin jetzt beim dritten Tag mit Zyban.

Den Hexenschuss habe ich mit dem Tramadol recht gut überstanden, obwohl ich es teilweise recht hoch dosiert (300mg/Tag) genommen habe, keinerlei Probleme beim Absetzen. Also trotz gewisser Empfänglichkeit und durchaus angenehmer Wirkung, würde ich die Suchtwirkung eher gering einstufen, zumindest bei kurzzeitigem Einsatz. Sehr verblüfft hat mich, dass ich innerhalb sehr kurzer Zeit gut 5Kg abgenommen habe. Schon nicht schlecht, sowas im Haus zu haben.

Da beide Medikamente allerdings keinesfalls zusammen eingenommen werden dürfen, habe ich einige Tage abgewartet, bis ich jetzt mit dem Zyban angefangen habe und dessen Nebenwirkungen sind wahrlich nicht von schlechten Eltern. Bereits die erste Tablette hat eine Unruhe ausgelöst, als wenn etwas von innen an den Nerven im gesamten Körper zieht. An Schlaf war jedenfalls nicht zu denken.

Am zweiten Tag bin ich kurz nach Mitternacht erstmal eine Runde joggen gegangen, ich fühle mich etwas wie ein Spielzeugpüppchen, wo man hinten etwas zu stark am Aufzugsrad gedreht hat, total überdreht. Dafür klappte das Schlafen in der zweiten Nacht ganz gut. Dennoch würde ich als hervorstechenste Nebenwirkung eine starke innere Unruhe bezeichnen, sehr ausgeprägter Bewegungsdrang.

Was das eigentlich Ziel angeht, habe ich mir den 10.ten Tag als Vorgabe gesetzt, interessanterweise bemerke ich aber jetzt schon eine Wirkung. An Tag eins, habe ich sogar mehr geraucht als üblich, vermutlich als Reaktion auf die Unruhe, am zweiten Tag hat sich das gelegt, am Abend habe ich das Rauchen sogar glatt vergessen.

Am dritten Tag fällt mir auf, dass das Bedürfnis abgenommen hat, ich rauche noch aus Gewohnheit, aber nicht aus zwanghafter Gier. Es fühlt sich ein wenig so an, als hätte ich grad eine geraucht, es ist schon verblüffend. Also die Macht der Gewohnheit zu durchbrechen, kann Zyban sicher nicht leisten, aber zumindest der körperliche Jap wird jetzt schon deutlich reduziert.

Wünschenswert wäre allerdings, dass sich die Nebenwirkungen etwas legen, 2 Monate derart überdreht kann ich mir im Augenblick nicht so recht vorstellen.
baraknaftali (08 Mai 2010 20:23) hat geschrieben: Die NWs treten vor allem zu Beginn auf und sollten sich angeblich mit der Zeit abschwächen. Aber schon übel, wie Du es beschreibst.
vermeer (09 Mai 2010 1:25) hat geschrieben: Kann fadeaway nur beipflichten was die NW´s angeht. Hatte das auch schon getestet aber nachdems mich im Büro so übel gepusht hatte hab ichs dann auch gleich wieder bleiben lassen.
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