EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

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DerlebendeTod
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Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#21 Beitrag von DerlebendeTod »

NeverMind hat geschrieben: Warum auch zum Arzt gehen? Das ist m.E. keine Funktionsstörung, sondern eine (bis zu einem bestimmten historischen Evolutionsstand) durchaus positive Eigenschaft. Wer schnell eine Dame begatten konnte, war gegenüber Konkurrenten klar im Vorteil, denn er konnte schnell seine Gene weitergeben und sich kurz darauf die nächste Dame schnappen, ggfs. den sich darauf seit Stunden abjuckelnden und daher völlig erschöpften Rivalen vorher mit der Keule erschlagen ;)
Evolutionstechnisch magst du recht haben :lol:

Aber mal Witz beiseite. Welche Partnerschaft meinst du hält heute noch lange, wenn du als Mann nach nicht mal einer Minute abschießt? Von den psychischen folgen ganz zu schweigen... Glaub mir, das ist alles andere als Lustig und für die betroffenen ein ernsthaftes Problem.

Gruß
Dlt

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NeverMind
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Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#22 Beitrag von NeverMind »

DerlebendeTod hat geschrieben:Glaub mir, das ist nicht alles andere als Lustig und für die betroffenen ein ernsthaftes Problem.
Das wird so sein und kann natürlich zu ernsthaften psychischen Problemen und daraus resultierenden hohen Behandlungskosten führen. Wenn dann ein Arzt abwägt und Tramadol verschreibt, kann ich das auch verstehen.
Carpe diem!

"Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!" (Sprichwort der Dakota-Indianer)

Gast
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Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#23 Beitrag von Gast »

Also, ich bin Mitte 20 und leide schon seit dem ich denken kann an Erblich bedingter Migräne (zusätzlich noch an Lochangst, weswegen ja ich hier bin). Ich kenne mich was schmerzmittel angeht, ziemlich gut aus, und war in einer Schmerzklinik und bei mehreren Neurologen. Generell ist die Verschreibungspraxis in DE von Opiat ähnlichen Präperaten ziemlich schwierig. Vor allendingen bei Menschen in Jungen Jahren. Meine Oma hat in ihren letzten Lebensmonaten Fentanyl verschrieben bekommen, damit sie in ruhe Sterben konnte (ist ein anderes Thema, aber ich finde sowieso es unmenschlich, wenn man an starken Schmerzen leiden muss). Bei mir hat man schon viel Versucht. Zuerst in Jungen Jahren nur Paracetamol, mit natürlich sehr schwacher Wirkung. Mit 18 dann 800er Ibotrophen. Mit anfang 20 Betablocker Therapie, Triptane (die ich gar nicht vertragen habe und sogar in die Notaufnahme musste. Generell Triptane+PDE5-Hemmer=SCHLECHT!!!!). Und jetzt will mir die Klinik zur Prophylaxe Amitriptylin geben. Mit Mitte 20!!! Habe mich selber aber auch Informiert und mir über DO Tramadol und Co-Codamol bestellt. Bei beiden Präperaten bin ich ziemlich schnell beschwerdefrei. Tramadol kann ich am besten ganz am Anfang nehmen, bevor mir Übel ist, denn wenn es mir übel ist, verstärkt Tramadol durch die Serotonin Wirkung meine Übelkeit noch. Aber es wirkt sehr effektiv!! Co-Codamol nehme ich dann, wenn es mir schon Übel ist. Dauert dann zwar etwas länger, aber die Übelkeit lässt nach. Aber kein Arzt, weder in der Schmerzklinik, noch bei den Neurologen, noch mein Hausarzt will mir diese Medis verschreiben, weil ich noch zu "Jung" bin, wegen "Abhängigkeit" und so. Achja, ich soll zwar mein Lebenlang ein starkes Antidepressivum "Amitriptylin" nehmen, aber Tramadol will mir keiner verschreiben, weil ich "Süchtig" werden könnte.
Selbst mit Privatrezept wollte mir NIEMAND was verschreiben. In der Schweiz (Winterurlaub) hat man mir dann doch tatsächlich Codein+Paracetamol (also Co-Codamol) als Akutmedikament gegeben. Deutsche Ärzte haben zuviel Angst vor Süchtigen in ihrer Praxis, wobei ich einen Unterschied zu Menschen, die ihr Lebenlang Medis gegen z.B. Bluthochdruck brauchen und Medis gegen die Schmerzen nicht feststellen kann (außer dass man bei einer Wirklichen Sucht entzugserscheinungen hat, wenn man es nicht regelmäßig nimmt). Ich bestelle weiterhin bei DO und denke mir meinen Teil bei den anderen Ärzten einfach. Die Müssen ja nicht an den Nebenwirkungen leiden. Sondern ich. Um wieder On Topic zu kommen: Man gewinnt eher im Lotto, als ein Arzt einen Jungen Menschen soetwas verschreibt. Und mit der Schmerzklinik, Hausärzte, Neurologen, haben mich ca. 18 Ärzte behandelt. Und an die Mods: Nein, ich bin kein Süchtiger. Meine Letzte Bestellung bei DO war im Juni. Eine Hunderter Packung reicht bei mir ein halbes Jahr. Und ich bin Dankbar an alle "Online Apotheken" (DO, Sanix, usw.), die sowas LEGAL anbieten und ich nicht 14 Stunden lang leiden muss.

MOD:
Bitte das nächste Mal keine Textwürste.
Beiträge lesbar gegliedert in Absätzen schreiben, danke.

LolliPop
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Re: Überraschende Wirkung von Tramadol auf EP = schnellsprit

#24 Beitrag von LolliPop »

Ich bin sehr dafür, dass alle Betroffenen versuchen Tramadol beim Hausarzt zu bekommen. Unter Angabe der tatsächlichen Gründe. Auch Ärzte können dazulernen. EP macht viele Beziehungen kaputt. Als die Geschlechterrollen noch klar definiert waren, war EP kein Problem. Jetzt sucht sich die Frau einen anderen der lange kann.



@ NW Du zitierst ein von den Medien konstruiertes Problem, das es nicht gibt.

NeverMind hat geschrieben:Die Kassen übernehmen immer noch viel zu viel Kosten für Produkte/Dienstleistungen, die mit der Behandlung von tatsächlichen Krankheiten aber auch nicht das Geringste zu tun haben. Dieses Jahr werden die meisten Kassen wieder tiefrote Zahlen schreiben, es ist an der Zeit (vor allem durch ungesunden Lebenswandel entstandene) vermeidbare Kosten nach dem Verursacherprinzip gerechter umzulegen, aber wozu, wenn es doch genug Melkkühe gibt, denen man bei Bedarf dreist in die Taschen greifen kann.... :x[/quote



Flocki erklärt das wahre Problem (das medial verschleiert wird) sehr schön:

Flocki hat geschrieben:
Unser Gesundheitssystem wird ein paar erschlichene Verordnungen eines vergleichsweise preiswerten Medikaments schon verkraften - das geht nämlich den Bach runter, weil die Pharmamafia den Hals nicht vollkriegt, während andererseits nicht mal von einem Viertel der erwirtschafteten Einkommen Beiträge abgeführt werden müssen. Würde die Politik diesen Zustand ändern, wäre das Gesundheitssystem über Nacht auf Jahrzehnte finanziell bestens versorgt und die aktuellen Beiträge zur GKV könnten ab dem nächsten Ersten halbiert werden.

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NeverMind
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Re: Überraschende Wirkung von Tramadol auf EP = schnellsprit

#25 Beitrag von NeverMind »

LolliPop hat geschrieben:@ NW Du zitierst ein von den Medien konstruiertes Problem, das es nicht gibt.
Hast du schon einmal ansatzweise von den immensen, durch Adipositas (Fettleibigkeit) verursachten Kosten gehört? Ich kenne einige Ärzte, die immer mehr Patienten teure Medikamente verschreiben müssen, weil diese einfach nicht bereit sind weniger zu fressen. Das zB. habe ich gemeint, würde es diesen Leuten nämlich an den eigenen Geldbeutel gehen, dann wäre da mehr Einsicht zu erreichen. Dieses Problem ist bereits ein großer Kostenfaktor und wird in den nächsten Jahren eine wahre Kostenexplosion verursachen. Ich wünschte, du hättest mit deiner zitierten Aussage Recht :?
Carpe diem!

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Flocki
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Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#26 Beitrag von Flocki »

Nur lässt sich dieses Problem nicht über einen veränderlichen Eigenanteil der GKV-Beiträge lösen. Der eine ruiniert die Gesundheit durch falsche Ernährung, der nächste durch zuviel Alkohol, wieder einer durch Risikosportarten und mancher möglicherwise durch unkontrollierte Überdosierung von Generika aus dubiosen Quellen. :rofl:

Sollen die alle Risikozuschläge zahlen?

Die Politik schafft es doch nicht mal, einfachste Kennzeichnungen (siehe "Ampel") gegen die Lobby der Nahrungsersatzstoff-Industrie durchzusetzen.

BTW: Die Manager von Nestle und Co. kommen an den gleichen Baum wie die Pharmabonzen, wenn meine politischen Freunde erstmal am Ruder sind... ;)

ciao
Flocki

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NeverMind
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Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#27 Beitrag von NeverMind »

Flocki hat geschrieben:Nur lässt sich dieses Problem nicht über einen veränderlichen Eigenanteil der GKV-Beiträge lösen.
Die Politik schafft es doch nicht mal, einfachste Kennzeichnungen (siehe "Ampel") gegen die Lobby der Nahrungsersatzstoff-Industrie durchzusetzen.
Leider hast du Recht :crying:
Carpe diem!

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Bobo
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Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#28 Beitrag von Bobo »

@Gast: Häufig sprechen User von Kopfschmerzen als NW von Tramadol. Du benutzt es um dem entgegenzuwirken. Mit Erfolg. Versteh ich nicht ?!

Andro
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Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#29 Beitrag von Andro »

Ich kann nicht nachvollziehen, dass viele Tramadol vom Arzt nicht bekommen.

Ich war bei 2 Ärzten und beide haben mir Tramdol gegeben. Bei beiden war ich ehrlich und habe gesagt, dass ich unter EP leide und mich das sehr belastet.

Dem 1. Arzt habe ich erzählt, dass im Internet viele positiv darüber berichten und ich das gerne ausprobieren möchte (habe vorher noch nie Tramadol genommen). Er gab mir direkt ne Packung Tropfen mit.

Dem 2. Arzt habe ich gesagt, dass ich unter EP leide und das Tramadol bei mir wirkt. Er war von der Idee zwar nicht so begeistert, hat mir aber 30 Tab 50 mg aufgeschrieben.

Also, falls euer Arzt euch keine Rezept geben möchte, dann geht zum nächsten, bis ihr eins bekommt.

Gast
Gast

Re: EP: Tramadol offiziell via Arzt - Rezept - Apotheke

#30 Beitrag von Gast »

Bobo hat geschrieben:@Gast: Häufig sprechen User von Kopfschmerzen als NW von Tramadol. Du benutzt es um dem entgegenzuwirken. Mit Erfolg. Versteh ich nicht ?!
Kann ich ganz gut Erklären.
Hier geht es ja nicht um normale "Kopfschmerzen", sondern um Migräne. Viele denken einfach, dass Migräne nur schlimme Kopfschmerzen sind. Was aber nicht der Fall ist. Migräne ist eine Neurologische Erkrankung, während Kopfschmerzen auch andere Ursachen haben können (Man denke nur mal an den Schmerzreiz, den man hat, wenn man gefrorenes Eis ist).

Tramadol packt neben den Opiod-Agonist, auch an den Serotonin-Mechanismus (in ähnlicher Weise funktionieren Triptane auch). Und dieser Mechanismus ist für die Kopfschmerzen von normalen Usern Verantwortlich. Wenn jemand, der keine Migräne hat Sumatriptan einwirft, wird er auch Kopfschmerzen feststellen, obwohl es ja ein Analgetikum ist.

Ich darf an dieser Stelle mal Wikipedia Zitieren "Eine Kombination aus Tramadol und Paracetamol zeigte sich in einer klinischen Studie als wirksam zur Behandlung des Migränekopfschmerzes, der Phonophobie und der Photophobie" (Silberstein SD, Freitag FG, Rozen TD, et al: Tramadol/acetaminophen for the treatment of acute migraine pain: findings of a randomized, placebo-controlled trial.).

Tramadol ist in der hinsicht ein "Borderline" Medikament. Einerseits sollte durch die Andockung an die Opiod Rezeptoren keine Schmerzen mehr erreichen, andererseits verursacht es durch die Serotonin Wirkung bei einigen Patienten Kopfschmerzen. So wurde mir das in der Schmerzklinik erzählt.

Bei jedem funktionieren Medikamente immer etwas anders. Grade im Neurologischen Bereich.

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