von AB112 » Mittwoch 28. November 2012, 02:44
Sorry, daß ich der Aussage von unserem "Multim" widersprechen muss, daß Nitro-Spray sowas wie ein Lebensretter sei!
Das ist irreführend und könnte für wirkliche Herzinfarkt-Kandidaten schlimmste Folgen nach sich ziehen,
falls sie sich mit Nitro symptom-frei gesprüht haben und auf eine ärztliche Konsultation verzichten, weil "nix mehr ist"!
Angina pectoris ist die Verengung von Herzkranzgefäßen,
ein Herzinfarkt der Verschluß von Herzkranzgefäßen.
Nicht nur ein kleiner Unterschied, sondern ein ganz erheblicher!
Und:
Einen Herzinfarkt therapiert man niemals mit Nitro-Spray,
kann also einem Herzinfarktpatienten mit Nitrospray kein Leben retten oder erhalten,
aber Nitrospray bei einem Infarktpatienten eingesetzt, kann ihm anders helfen,
dazu gleich mehr ...
Was macht Nitroglycerin eigentlich?
Nun - zuerst ist es mal als Sprengstoff erfunden worden und wird auch noch als solcher eingesetzt.
Zufalls-Entdeckung war die blutdrucksenkende Wirkung von Nitro-Glycerin.
Und zwar erweitert es die Blutgefäße (Adern), wodurch sich der Druck verliert.
Diesen Umstand macht man sich in der Medizin zunutze, indem man Nitroglycerin-Präparate einsetzt,
um kurzzeitig einen hohen Blutdruck zu senken oder auf dem Weg der Gefäßerweiterung einem
Patienten im Angina-Pectoris-Anfall Linderung seiner Beschwerden zu verschaffen.
Bei einem Herzinfarkt nützt das nichts und ohne klinische Kontrolle kann das fatale Folgen haben!
Es bringt einen HI-Patienten zwar nicht direkt um, wenn er Nitro bekäme, aber es hilft ihm nichts.
Da aber ein Herzinfarkt oder ein AP-Anfall die gleichen bzw. ähnliche Symptome zeigen,
wie Brust- bzw. Herzschmerzen bis hin zu "Vernichtungsschmerz", die auch weniger oder mehr
austrahlend sein können; dazu starker Lufthunger bis Atemnot, Schweißausbrüche, Todesangst,
ist die Unterscheidung zwischen beiden außerhalb der Klinik so gut wie unmöglich.
Erst bestimmte Laboruntersuchungen, "großes" EKG und nur vom erfahrenen Arzt beurteilbare
Untersuchungsergebnisse bringen Gewißheit und führen dann zur notwendigen Therapie.
Ein Notarzt kann auch nur ein "kleines" EKG schreiben, Labor hat er keins dabei - also ab dafür,
ins Krankenhaus. Manchmal sieht man auch beim "kleinen" EKG schon bestimmte Hebungen
bzw. Senkungen der EKG-Kurven, daß hier ein HI vorliegt.
Dann setzt der NA aber schon kein Nitro mehr ein, sondern richtige Medikamente,
um von Anfang an, nichts zu versäumen.
Bei weniger auffälligen Anzeichen für einen Infarkt kann er die Gabe von Nitrospray anordnen
und beobachten, was passiert.
Notfalls kann er mit seinem Team immer noch Maßnahmen ergreifen, falls es zu Problemen kommt.
Allerdings kann er auch nur vage beurteilen, was es sein "könnte", wenn es dem Patienten
nach Nitrogabe "besser" geht. Das kann dann bestätigen, daß es "nur" ein AP-Anfall war,
aber es kann auch sein, daß es sich doch um einen HI handelt.
Leben retten tut man allerdings nicht durch die Gabe von Nitro - nur Beschwerden lindern.
Egal, ob es sich nun um einen Herzinfarkt handelt oder um einen Angina-Pectoris-Anfall,
schlüssig beurteilen und therapieren obliegt alleine den Ärzten.
Deswegen sollte man das immer klinisch abklären lassen, selbst wenn man schon öfters AP-Anfälle hatte
oder die Symptome nach geraumer Zeit wieder verschwunden sind.
AP-Beschwerden können immer auch Vorbote eines drohenden Infarktes sein,
denn die Beschwerden bei beiden Erkrankungen rühren daher, daß der Herzmuskel unter Sauerstoffarmut leidet.
Entweder bekommt der Herzmuskel zu wenig oder gar keinen Sauerstoff mehr
- äußern tut es sich auf die gleiche Art: Muskeln ohne ausreichenden Sauerstoff tun weh bis sau-weh.
Nur ... man sollte bei Beschwerden solcher Art am Herzen nicht spekulieren, denn jede Minute ist kostbar,
weil es von außen nicht beurteilbar ist und Gewebe, welches keinen Sauerstoff mehr erhält, vernarben
bzw. absterben kann, was am Herzen zum unweigerlichen und unumkehrlichen Stillstand führen kann.
Das nur mal in hoffentlich für Laien verständlicher Art, zur Aussage von Nitrospray und Herzinfarkt.
Was die Kontraindikation von Blutdrucksenkern zusammen mit PDE5-Hemmern angeht:
Einen Blutdruck kann man auf verschiedenen Wegen senken, wobei es immer auf die Ursache ankommt.
Es würde zu weit führen, das jetzt in Details zu erläutern, weil es auch Menschen gibt,
bei denen es verschiedene Ursachen zur gleichen Zeit gibt, die den Blutdruck krankhaft steigern.
Dementsprechend gibt es auch zig verschiedene Präparate - jedes Mal mit einem anderen Ansatz,
wie sie das zuwege bringen, den Blutdruck zu regulieren.
Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Einnahme von PDE5-Hemmern ist das aber wichtig zu wissen,
denn man kann sowohl, als auch - aber nie ohne ärztlichen Rat und niemals hier für jeden anwendbar,
irgendwelche Aussagen treffen - außer folgende:
Präparate wie z.B. Nitrospray oder Poppers senken derart schnell und durchschlagend den Blutdruck,
dazu noch schlecht dosierbar und wegen der Art, wie sie das tun, käme jeder Notarzt eh zu spät,
falls der Blutdruck zu tief gesenkt wurde - egal, ob mit oder ohne Viagra & Co.!
Die o.g. Präparate und ihre Kumpanen wirken durch eine gefäßerweiternde Funktion (Vasodilatation),
in dem Sinne, daß die Blutgefäße erschlaffen und somit nur noch wenig oder keinen Gegendruck mehr erzeugen.
Dadurch kann es zur dramatischen und somit vital bedrohlichen Unterversorgung von lebenswichtigen Organen
kommen, wodurch das Herz und/oder das Gehirn ihre Funktion für immer einstellen könnten, falls die Dosis
hoch genug war, um diesen Zustand für mehrere Minuten aufrecht zu erhalten.
Nur ordentlich genug am Poppers ziehen oder zu oft aufs Nitrospray gedrückt und das Ende ist sicher!
Dazu muß man noch nicht einmal eine blaue Pille eingeworfen haben ...
Überdosis von Nitro oder Poppers geht auch so.
Erst recht werden solche Storys im endgültigen Desaster enden, wenn der Anwender ohnehin schon Probleme
auf dem Kerbholz hat, was ja bei der allgemeinen Zielgruppe der Impotentler vom Alter her oft zutreffend ist,
oder wenn weitere Substanzen im Spiel sind, die als Blutdruck senkend bekannt sind (Alkohol z.B.) oder eben
bestimmte Medikamente genommen werden.
PDE5-Hemmer wirken ebenfalls regulierend auf den Blutdruck (Sildenafil, der Wirkstoff in Viagra)
wurde ja zum Zwecke der Senkung des Blutdrucks in den Lungenarterien entwickelt
(die Wirkung auf die Erektionsfähigkeit war eine Zufalls-Entdeckung),
ergo ist eben immer ärztlicher Rat einzuholen, wenn man schon andere Medikamente einnimmt,
die auf den Blutdruck bzw. die Herzfunktion/en regulierend wirken.
Von daher sind u.U. nicht nur Nitro & Co. zusammen mit den kleinen Helferlein kontraindiziert.
Hoffe, das war jetzt nicht zu ausführlich?
[b]Sorry, daß ich der Aussage von unserem "Multim" widersprechen muss, daß Nitro-Spray sowas wie ein Lebensretter sei![/b]
Das ist irreführend und könnte für wirkliche Herzinfarkt-Kandidaten schlimmste Folgen nach sich ziehen,
falls sie sich mit Nitro symptom-frei gesprüht haben und auf eine ärztliche Konsultation verzichten, weil "nix mehr ist"!
Angina pectoris ist die Verengung von Herzkranzgefäßen,
ein Herzinfarkt der Verschluß von Herzkranzgefäßen.
Nicht nur ein kleiner Unterschied, sondern ein ganz erheblicher!
Und:
Einen Herzinfarkt therapiert man niemals mit Nitro-Spray,
kann also einem Herzinfarktpatienten mit Nitrospray kein Leben retten oder erhalten,
aber Nitrospray bei einem Infarktpatienten eingesetzt, kann ihm anders helfen,
dazu gleich mehr ...
Was macht Nitroglycerin eigentlich?
Nun - zuerst ist es mal als Sprengstoff erfunden worden und wird auch noch als solcher eingesetzt.
Zufalls-Entdeckung war die blutdrucksenkende Wirkung von Nitro-Glycerin.
Und zwar erweitert es die Blutgefäße (Adern), wodurch sich der Druck verliert.
Diesen Umstand macht man sich in der Medizin zunutze, indem man Nitroglycerin-Präparate einsetzt,
um kurzzeitig einen hohen Blutdruck zu senken oder auf dem Weg der Gefäßerweiterung einem
Patienten im Angina-Pectoris-Anfall Linderung seiner Beschwerden zu verschaffen.
Bei einem Herzinfarkt nützt das nichts und ohne klinische Kontrolle kann das fatale Folgen haben!
Es bringt einen HI-Patienten zwar nicht direkt um, wenn er Nitro bekäme, aber es hilft ihm nichts.
Da aber ein Herzinfarkt oder ein AP-Anfall die gleichen bzw. ähnliche Symptome zeigen,
wie Brust- bzw. Herzschmerzen bis hin zu "Vernichtungsschmerz", die auch weniger oder mehr
austrahlend sein können; dazu starker Lufthunger bis Atemnot, Schweißausbrüche, Todesangst,
ist die Unterscheidung zwischen beiden außerhalb der Klinik so gut wie unmöglich.
Erst bestimmte Laboruntersuchungen, "großes" EKG und nur vom erfahrenen Arzt beurteilbare
Untersuchungsergebnisse bringen Gewißheit und führen dann zur notwendigen Therapie.
Ein Notarzt kann auch nur ein "kleines" EKG schreiben, Labor hat er keins dabei - also ab dafür,
ins Krankenhaus. Manchmal sieht man auch beim "kleinen" EKG schon bestimmte Hebungen
bzw. Senkungen der EKG-Kurven, daß hier ein HI vorliegt.
Dann setzt der NA aber schon kein Nitro mehr ein, sondern richtige Medikamente,
um von Anfang an, nichts zu versäumen.
Bei weniger auffälligen Anzeichen für einen Infarkt kann er die Gabe von Nitrospray anordnen
und beobachten, was passiert.
Notfalls kann er mit seinem Team immer noch Maßnahmen ergreifen, falls es zu Problemen kommt.
Allerdings kann er auch nur vage beurteilen, was es sein "könnte", wenn es dem Patienten
nach Nitrogabe "besser" geht. Das kann dann bestätigen, daß es "nur" ein AP-Anfall war,
aber es kann auch sein, daß es sich doch um einen HI handelt.
Leben retten tut man allerdings nicht durch die Gabe von Nitro - nur Beschwerden lindern.
Egal, ob es sich nun um einen Herzinfarkt handelt oder um einen Angina-Pectoris-Anfall,
schlüssig beurteilen und therapieren obliegt alleine den Ärzten.
Deswegen sollte man das immer klinisch abklären lassen, selbst wenn man schon öfters AP-Anfälle hatte
oder die Symptome nach geraumer Zeit wieder verschwunden sind.
AP-Beschwerden können immer auch Vorbote eines drohenden Infarktes sein,
denn die Beschwerden bei beiden Erkrankungen rühren daher, daß der Herzmuskel unter Sauerstoffarmut leidet.
Entweder bekommt der Herzmuskel zu wenig oder gar keinen Sauerstoff mehr
- äußern tut es sich auf die gleiche Art: Muskeln ohne ausreichenden Sauerstoff tun weh bis sau-weh.
Nur ... man sollte bei Beschwerden solcher Art am Herzen nicht spekulieren, denn jede Minute ist kostbar,
weil es von außen nicht beurteilbar ist und Gewebe, welches keinen Sauerstoff mehr erhält, vernarben
bzw. absterben kann, was am Herzen zum unweigerlichen und unumkehrlichen Stillstand führen kann.
Das nur mal in hoffentlich für Laien verständlicher Art, zur Aussage von Nitrospray und Herzinfarkt.
[b]Was die Kontraindikation von Blutdrucksenkern zusammen mit PDE5-Hemmern angeht:[/b]
Einen Blutdruck kann man auf verschiedenen Wegen senken, wobei es immer auf die Ursache ankommt.
Es würde zu weit führen, das jetzt in Details zu erläutern, weil es auch Menschen gibt,
bei denen es verschiedene Ursachen zur gleichen Zeit gibt, die den Blutdruck krankhaft steigern.
Dementsprechend gibt es auch zig verschiedene Präparate - jedes Mal mit einem anderen Ansatz,
wie sie das zuwege bringen, den Blutdruck zu regulieren.
Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Einnahme von PDE5-Hemmern ist das aber wichtig zu wissen,
denn man kann sowohl, als auch - aber nie ohne ärztlichen Rat und niemals hier für jeden anwendbar,
irgendwelche Aussagen treffen - außer folgende:
Präparate wie z.B. Nitrospray oder Poppers senken derart schnell und durchschlagend den Blutdruck,
dazu noch schlecht dosierbar und wegen der Art, wie sie das tun, käme jeder Notarzt eh zu spät,
falls der Blutdruck zu tief gesenkt wurde - egal, ob mit oder ohne Viagra & Co.!
Die o.g. Präparate und ihre Kumpanen wirken durch eine gefäßerweiternde Funktion (Vasodilatation),
in dem Sinne, daß die Blutgefäße erschlaffen und somit nur noch wenig oder keinen Gegendruck mehr erzeugen.
Dadurch kann es zur dramatischen und somit vital bedrohlichen Unterversorgung von lebenswichtigen Organen
kommen, wodurch das Herz und/oder das Gehirn ihre Funktion für immer einstellen könnten, falls die Dosis
hoch genug war, um diesen Zustand für mehrere Minuten aufrecht zu erhalten.
Nur ordentlich genug am Poppers ziehen oder zu oft aufs Nitrospray gedrückt und das Ende ist sicher!
Dazu muß man noch nicht einmal eine blaue Pille eingeworfen haben ...
Überdosis von Nitro oder Poppers geht auch so.
Erst recht werden solche Storys im endgültigen Desaster enden, wenn der Anwender ohnehin schon Probleme
auf dem Kerbholz hat, was ja bei der allgemeinen Zielgruppe der Impotentler vom Alter her oft zutreffend ist,
oder wenn weitere Substanzen im Spiel sind, die als Blutdruck senkend bekannt sind (Alkohol z.B.) oder eben
bestimmte Medikamente genommen werden.
PDE5-Hemmer wirken ebenfalls regulierend auf den Blutdruck (Sildenafil, der Wirkstoff in Viagra)
wurde ja zum Zwecke der Senkung des Blutdrucks in den Lungenarterien entwickelt
(die Wirkung auf die Erektionsfähigkeit war eine Zufalls-Entdeckung),
ergo ist eben immer ärztlicher Rat einzuholen, wenn man schon andere Medikamente einnimmt,
die auf den Blutdruck bzw. die Herzfunktion/en regulierend wirken.
Von daher sind u.U. nicht nur Nitro & Co. zusammen mit den kleinen Helferlein kontraindiziert.
Hoffe, das war jetzt nicht zu ausführlich?