von Sven » Sonntag 25. November 2012, 12:14
Als selbst Psychiatrieerfahrener kann ich nur sagen, dass "Inderklappsegewesene" nach wie vor argwöhnisch betrachtet werden, man sich über diese lustig macht oder sogar Spaß dran hat zu testen, wo deren Belastungsgrenzen liegen. Das schöne Bild, das alle Menschen bestes Verständis für psychische Erkrankungen, wird geschickt projeziert, stimmt aber in der Realität nicht. Selbst wenn manch ein Promi schon zu Lebzeiten oder nach seinem Ableben dafür herhalten musste und im öffentlich-rechtlichen relativ realistische Filme, welche recht einfühlsam umgesetzt sind, laufen (auch wenn wohl kein Normalverdiener einen permanent mitlaufenden Therapeuten zahlen könnten und Ärzte und Therapeuten letztlich Arbeitszeiten, also eben einen Job haben
).
Eine Klinikärztin meinte mal zu mir, dass ich ja nun wüßte, dass es in der Psychiatrie ganz normal zu geht, ich solle aber aufpassen, was ich "draußen" erzähle, denn da ists nach wie vor einfach nur die Klappse.
Personal Coaches können innerhalb einer Woche bei in Depressionen übergehenden Burnout ganz sicher nicht das leisten, was ein ganzes Team samt Konzept innerhalb von 6 - 12 Wochen Reha oder stationärer Psychotherapie schafft. Solches Coaches können in der kurzen Zeit sicher vorrübergehende Sinnkrisen begradigen, jede andere Aussage halte ich für unseriös.
Prinzipiell kann ich aus heutiger Sicht sagen, dass sich jeder möglichst frühzeitig Hilfe suchen sollte, wenn auch nur der leiseste Verdacht besteht, etwas nicht mehr selbst bewältigen zu können. Die Wartezeiten bei Therapeuten sind, regional zwar verschieden, für Kassenpatienten sehr lang. Hausärzte haben aber meist auch entsprechende Erfahrungen (schließlich füllen sie Überweisungen aus) oder haben vielleicht sogar eine Zusatzausbildung. Hier keine Hemmungen haben, dem Hausarzt sind keine Leiden fremd. U.U. gehts erstmal zum Facharzt, denn da kommt man schneller an einen Termin. Sollte die ärztliche Meinung eine Klinik empfehlen, sollte darauf geachtet werden, eine auch therapeutisch und ganzheitlich arbeitende Einrichtung zu wählen, auch wenn es hier ggf Wartezeiten von 6 Wochen geben könnte, welche aber immernoch besser als 6 - 18 Monate sind.
Obs nun an der Frau liegt, die einen nicht drauf lässt, an einem selbst, was die Frau verunsichert, berufliche, materielle Probleme, Stress im sozialen Umfeld usw. Alles kann die eigene Psyche wie auch die des Partners belasten. Sicher kann sexueller Frustabbau bei einer Liebschaft medikamentenähnliche Wirkungen entfalten, greift aber u.U. nicht das eigentliche Problem auf.
Auf keinen Fall sollte man warten, bis die Akkus komplett alle sind und ein kapitaler Crash droht. Da kann die Akkutpsychiatrie zwar auch noch helfen, jedoch ist das eigene Durcheinander dann so groß, dass Diagnosen abenteuerlich sind und vielleicht weitergehenden Therapien durch diese Diagnosen unmöglich werden. Auch könnte ein solcher Crash irreversible Schäden anrichten.
Da ich schon 'ne lange Zeit Erfahrungen sammeln durfte und musste, glaube ich zu wissen, wovon ich schreibe. Letztlich aber sinds eben meine Erfahrungen und die von Bekanntschaften, die ich während dieser Zeit schloss.
Als selbst Psychiatrieerfahrener kann ich nur sagen, dass "Inderklappsegewesene" nach wie vor argwöhnisch betrachtet werden, man sich über diese lustig macht oder sogar Spaß dran hat zu testen, wo deren Belastungsgrenzen liegen. Das schöne Bild, das alle Menschen bestes Verständis für psychische Erkrankungen, wird geschickt projeziert, stimmt aber in der Realität nicht. Selbst wenn manch ein Promi schon zu Lebzeiten oder nach seinem Ableben dafür herhalten musste und im öffentlich-rechtlichen relativ realistische Filme, welche recht einfühlsam umgesetzt sind, laufen (auch wenn wohl kein Normalverdiener einen permanent mitlaufenden Therapeuten zahlen könnten und Ärzte und Therapeuten letztlich Arbeitszeiten, also eben einen Job haben ;) ).
Eine Klinikärztin meinte mal zu mir, dass ich ja nun wüßte, dass es in der Psychiatrie ganz normal zu geht, ich solle aber aufpassen, was ich "draußen" erzähle, denn da ists nach wie vor einfach nur die Klappse.
Personal Coaches können innerhalb einer Woche bei in Depressionen übergehenden Burnout ganz sicher nicht das leisten, was ein ganzes Team samt Konzept innerhalb von 6 - 12 Wochen Reha oder stationärer Psychotherapie schafft. Solches Coaches können in der kurzen Zeit sicher vorrübergehende Sinnkrisen begradigen, jede andere Aussage halte ich für unseriös.
Prinzipiell kann ich aus heutiger Sicht sagen, dass sich jeder möglichst frühzeitig Hilfe suchen sollte, wenn auch nur der leiseste Verdacht besteht, etwas nicht mehr selbst bewältigen zu können. Die Wartezeiten bei Therapeuten sind, regional zwar verschieden, für Kassenpatienten sehr lang. Hausärzte haben aber meist auch entsprechende Erfahrungen (schließlich füllen sie Überweisungen aus) oder haben vielleicht sogar eine Zusatzausbildung. Hier keine Hemmungen haben, dem Hausarzt sind keine Leiden fremd. U.U. gehts erstmal zum Facharzt, denn da kommt man schneller an einen Termin. Sollte die ärztliche Meinung eine Klinik empfehlen, sollte darauf geachtet werden, eine auch therapeutisch und ganzheitlich arbeitende Einrichtung zu wählen, auch wenn es hier ggf Wartezeiten von 6 Wochen geben könnte, welche aber immernoch besser als 6 - 18 Monate sind. ;)
Obs nun an der Frau liegt, die einen nicht drauf lässt, an einem selbst, was die Frau verunsichert, berufliche, materielle Probleme, Stress im sozialen Umfeld usw. Alles kann die eigene Psyche wie auch die des Partners belasten. Sicher kann sexueller Frustabbau bei einer Liebschaft medikamentenähnliche Wirkungen entfalten, greift aber u.U. nicht das eigentliche Problem auf.
Auf keinen Fall sollte man warten, bis die Akkus komplett alle sind und ein kapitaler Crash droht. Da kann die Akkutpsychiatrie zwar auch noch helfen, jedoch ist das eigene Durcheinander dann so groß, dass Diagnosen abenteuerlich sind und vielleicht weitergehenden Therapien durch diese Diagnosen unmöglich werden. Auch könnte ein solcher Crash irreversible Schäden anrichten.
Da ich schon 'ne lange Zeit Erfahrungen sammeln durfte und musste, glaube ich zu wissen, wovon ich schreibe. Letztlich aber sinds eben meine Erfahrungen und die von Bekanntschaften, die ich während dieser Zeit schloss.