von Cyto » Dienstag 13. März 2012, 22:55
walker hat geschrieben:Ähnlich wie bei Potenzmitteln - bei "Markenware Bayer" gigantische Preisunterschiede:
In einem wegweisenden Urteil zwingt Indien den Pharmakonzern Bayer zur Weitergabe eines Patents für ein Krebsmedikament an einen heimischen Hersteller. Das Mittel Nexavar soll dadurch in dem Schwellenland künftig nur noch einen Bruchteil des bisherigen Preises kosten und für die Menschen dort damit erschwinglicher werden. Es ist die erste erzwungene Patentabtretung in der Geschichte Indiens. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) erklärte, nun könnten die Kosten für eine Behandlung mit dem Medikament von derzeit etwa 5500 Dollar pro Monat auf 175 Dollar gesenkt werden.
Nun, so revolutionär ist das Ganze nicht, wie es auf den ersten Blick erscheint. In der Vergangenheit war es in Indien, aufgrund des dortigen Patentrechts, gar nicht notwendig, solche Gerichtsentscheidungen zu bewirken. Davon profitieren wir ja noch heute mit unseren Pillen.
Eine „Zwangslizenz“ auf ein Patent existiert in vielen Ländern, wenn ein öffentliches Interesse besteht. Das gab es auch in DE bis 2005. Und der Begriff „öffentliches Interesse“ ist sehr auslegungsbedürftig, aber besteht in jedem Fall, wenn medizinische Heilverfahren und Arzneimittel jedem zugänglich sein sollen, weil z.B. verbreitete Krankheiten erstmalig mit guten Erfolgsaussichten damit behandelt werden können. Dies trifft insbesondere auf Krebsmedikamente und auch auf Medikamente gegen HIV zu.
Ob dieses „öffentliche Interesse“ auch bei neueren Potenzmittel, die patentiert werden, gegeben ist, wage ich zu bezweifeln. Insofern passt der Vergleich hier doch nicht so ganz.
[quote="walker"]Ähnlich wie bei Potenzmitteln - bei "Markenware Bayer" gigantische Preisunterschiede:
In einem wegweisenden Urteil zwingt Indien den Pharmakonzern Bayer zur Weitergabe eines Patents für ein Krebsmedikament an einen heimischen Hersteller. Das Mittel Nexavar soll dadurch in dem Schwellenland künftig nur noch einen Bruchteil des bisherigen Preises kosten und für die Menschen dort damit erschwinglicher werden. Es ist die erste erzwungene Patentabtretung in der Geschichte Indiens. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) erklärte, nun könnten die Kosten für eine Behandlung mit dem Medikament von derzeit etwa 5500 Dollar pro Monat auf 175 Dollar gesenkt werden.[/quote]
Nun, so revolutionär ist das Ganze nicht, wie es auf den ersten Blick erscheint. In der Vergangenheit war es in Indien, aufgrund des dortigen Patentrechts, gar nicht notwendig, solche Gerichtsentscheidungen zu bewirken. Davon profitieren wir ja noch heute mit unseren Pillen.
Eine „Zwangslizenz“ auf ein Patent existiert in vielen Ländern, wenn ein öffentliches Interesse besteht. Das gab es auch in DE bis 2005. Und der Begriff „öffentliches Interesse“ ist sehr auslegungsbedürftig, aber besteht in jedem Fall, wenn medizinische Heilverfahren und Arzneimittel jedem zugänglich sein sollen, weil z.B. verbreitete Krankheiten erstmalig mit guten Erfolgsaussichten damit behandelt werden können. Dies trifft insbesondere auf Krebsmedikamente und auch auf Medikamente gegen HIV zu.
Ob dieses „öffentliche Interesse“ auch bei neueren Potenzmittel, die patentiert werden, gegeben ist, wage ich zu bezweifeln. Insofern passt der Vergleich hier doch nicht so ganz.