Hallo, nach längerer Funkstille meinerseits, will ich nun von meinen Erfahrungen mit hochdosiertem Johanniskraut berichten.
Ich hab mich in der Apotheke eingedeckt mit Neuroplant 300 und Laif 900. Habe über mehrere Wochen 2400 mg täglich eingenommen.
Leider habe ich absolut keine Wirkung verspürt. Ich spritzte damit genau so schnell ab wie eh und je. Ohne die zusätzliche Verwendung von Emla Creme wäre ich wohl nach 10 Sekunden Penetration fertig gewesen.
Auch eine Stimmungsaufhellende Wirkung konnte ich bei mir nicht feststellen.
Einen Versuch war es natürlich wert und es wäre ja auch fast zu schön gewesen um wahr zu sein, aber leider bin ich nun genau so weit wie vorher.
Ich werde auch noch das in einem anderen Thread angesprochene DXM, also Silomat Hustenstiller, in entsprechend hoher Dosierung probieren, versprechen tue ich mir davon allerdings auch nicht viel.
Ich werde berichten.

[quote=quiblese post_id=178108 time=1678549819 user_id=7296]
Hallo Patrone, danke für deine Antwort.
Ich habe Johanniskraut Kapseln von Tetesept genommen, die aus dem Supermarkt.
Das mit dem erhöhten Hyperforingehalt bei Apotheken Produkten wusste ich nicht, vielleicht sollte ich eine neue Versuchsreihe mit Neuroplant oder Laif starten.
Du schreibst, dein persönlicher Rekord lag bei 3,5 Minuten.
Wie lange konntest du in etwa ohne die Beigabe von Johanniskraut?
Eventuell wäre es ja eine Lösung, noch mit etwas Emla Creme auf die Eichel kurz vorm Verkehr zusätzlich die Empfindlichkeit runter zu setzen und so auf eine zufriedenstellende Fickzeit zu kommen?
Danke für deine Anregungen.
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Ja. Auf keinen Fall die Supermarktprodukte nehmen. Da ist mehr Marketing dabei als sonstwas, da sie sich nicht mit ihren Dosisangaben nicht das Extrakt beziehen, sondern auf Johanniskrautpulver. Weiterhin gibt es verschiedene Potenzstufen, Hyperforin- und Hypericinkonzentrationen, etc.
Für den Placebo-Effekt sind sie ganz nett, aber die pharmakologisch wirksamen Produkte erhälst du ausschließlich in der Apotheke. Möglicherweise müsstest du diese Supermarktprodukte extrem hoch dosieren, um äquivalente Hyperforinkonzentrationen erreichen zu können, was dann sehr schnell auf den Geldbeutel geht.


[quote=quiblese post_id=178109 time=1678554760 user_id=7296]
Nach etwas Recherche im Netz habe ich heraus gefunden, dass laut einer Studie folgende 3 apothekenpflichtige Johanniskrautprodukte den prozentual höchsten Hyperforingehalt haben:
Neurplant 1x1, Neuroplant 300, Jarsin 750.
Da ersteres verschreibungspflichtig ist und letzteres scheinbar nicht mehr erhältlich ist, werde ich den Versuch wohl mit Neuroplant 300 erneut durchführen, wäre ja echt cool, wenn das klappen sollte.
Ich werde berichten.
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Genau. Hyperforin ist der eigentliche Wirkstoff, der für PE am wichtigsten ist. [url=https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17991578/]Hier ein Paper zu Hyperforin[/url] (=HF) und der durch Gebrauch dessen vermittelten IELT-Verlängerung nach Gabe einer proejakulatorischen (=IELT-verkürzenden) Forschungschemikalie.
Im Grunde genommen logisch, da Hyperforin - auch wenn über einen anderen Wirkmechanismus - die Wiederaufnahme von mehreren Neurotransmittern, darunter eben Serotonin, was für "uns" von Belang ist - hemmt und verzögerte neuroplastische Veränderungen verursacht, die mit dem spät auftretenden antidepressiven Effekt zu erklären sind.
Der Rücktransport der NT Dopamin und Noradrenalin wird ebenfalls gehemmt, daher sollte man (hochdosiertes) Johanniskrautextrakt nicht unbedingt abends einnehmen.
Das große Aber ist hier leider, dass die Wirkung recht schnell abgesättigt ist.

Nach etwas Recherche im Netz habe ich heraus gefunden, dass laut einer Studie folgende 3 apothekenpflichtige Johanniskrautprodukte den prozentual höchsten Hyperforingehalt haben:
Neurplant 1x1, Neuroplant 300, Jarsin 750.
Da ersteres verschreibungspflichtig ist und letzteres scheinbar nicht mehr erhältlich ist, werde ich den Versuch wohl mit Neuroplant 300 erneut durchführen, wäre ja echt cool, wenn das klappen sollte.
Ich werde berichten.

Hallo Patrone, danke für deine Antwort.
Ich habe Johanniskraut Kapseln von Tetesept genommen, die aus dem Supermarkt.
Das mit dem erhöhten Hyperforingehalt bei Apotheken Produkten wusste ich nicht, vielleicht sollte ich eine neue Versuchsreihe mit Neuroplant oder Laif starten.
Du schreibst, dein persönlicher Rekord lag bei 3,5 Minuten.
Wie lange konntest du in etwa ohne die Beigabe von Johanniskraut?
Eventuell wäre es ja eine Lösung, noch mit etwas Emla Creme auf die Eichel kurz vorm Verkehr zusätzlich die Empfindlichkeit runter zu setzen und so auf eine zufriedenstellende Fickzeit zu kommen?
Danke für deine Anregungen.

Hallo quiblese,

das tut mir leid, das zu lesen. Es wäre vermutlich deutlich leichter gewesen, wenn Johanniskraut Tramadol ersetzen könnte.
Handelte es sich dabei um ein Johanniskrautextrakt oder ein Johanniskrautpulver in Form von Nahrungsergänzungsmitteln? Da gibt's nämlich bezüglich des Hyperforingehalts extreme Unterschiede. Ersteres gibt's ausschließlich in der Apotheke.

Mein Versuch mit 2700 mg Johanniskrautextrakt zeigt eine leichte Erhöhung der IELT, die jedoch weiterhin nicht im zufriedenstellenden Bereich liegt (Personal record lag bei dreieinhalb Minuten, dafür mit starken Einbußen in der Libido und einigen Nebenwirkungen wie Juckreiz).

Von SSRI würde ich eher abraten, sofern keine Depression im Spiel ist. Da zahlst du im besten Fall mit deiner Libido und evtl. Standfestigkeit, wobei Tramadol diesbezüglich auch einen Einfluss hat, aber es ist ja eher als Bedarfsmedikament zu verbuchen. Das wäre bei SSRI nicht gegeben, da sie sich aufgrund ihrer Wirkweise nicht als Bedarfsmedikamente eignen und die Nebenwirkungen erst mit der Zeit abnehmen.
Ich hoffe auf den Tag, an dem Tramadol eine Zulassung bei EP erhält; denn abgesehen von einigen Forschungschemikalen, die antagonistisch auf die Rezeptoren wirken, die uns kommen lassen, ist es mMn und mEn das (!) Bedarfsmedikament gegen EP, nach wie vor.

Hallo, ich habe nun einige Wochen lang täglich 2500 mg Johanniskraut in Form von Kapseln zu mir genommen.
Der Effekt auf meine EP: NULL!
Leider absolut keine Wirkung, es wäre auch zu schön gewesen.
Eine zuverlässige Wirkung konnte ich bisher leider nur mit Trama erreichen. Die einzige Alternative dazu wäre wahrscheinlich die dauerhafte Einnahme von irgendwelchen Psychopharmaka wie z.B.Paroxetin, aber diesen Schritt will ich nun wirklich nicht gehen.

Hallo Patrone, vielen Dank für Deine Ausführungen.
Das Johanniskraut ist übrigens wesentlich billiger, wenn Du eine Variante aus der Drogerie nimmst anstatt eines Johanniskrauts, das apothekenpflichtig ist.
Ob die Qualität bzw. der Wirkungsintensität bei den Mitteln aus der Drogerie wesentlich schlechter als bei apothekenpflichtigen Mitteln ist, weiß ich allerdings ehrlich gesagt nicht. Darüber wurde ja bereits innerhalb des Forums diskutiert, allerdings ohne einen eindeutigen Konsens.
Ich fühle mich aber beflügelt und neugierig von deinen Ausführungen und werde die höheren Dosierungen von Johanniskraut (vorerst eine Variante vom DM anstatt Laif oder Neuroplant, die sind mir dann doch zu teuer) mal an mir und meiner Liebsten ausprobieren.

[quote=quiblese post_id=177617 time=1676476919 user_id=7296]
Hallo Patrone, wie lange genau nahmst du die Dosis von 2250 mg ein bis du einen Effekt auf deine reine Penetrationszeit bemerkt hast?
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Hi,

die Wirkung hatte ich bereits ab 1800 mg verspürt, jedoch nicht nach der ersten Einnahme, sondern nach ca. 1-2 Wochen. Gefühlt hat sich die IELT bei Erhöhung auf 2250 mg nochmals verlängert, aber nur leicht. Ab Montag nehme ich 3 Tbl. tgl. ein (wären 2700 mg). Ich berichte, falls sich etwas tut. Die Dosis von 900 mg hat meine IELT nicht verändert, auch nicht nach mehrwöchiger Einnahme. Irgendwann switche ich auf ein SSRI um und stelle einen Vergleich ein (nicht primär wegen der kurzen IELT, sondern tatsächlich "on-label").

Die zeitverzögerte, für serotonerge AD typische Verlängerung der IELT in erst höherer Dosierung ergibt aber auch Sinn, da erst ein bestimmter Serotoninspiegel im synaptischen Spalt vorherrschen muss, damit einige der 5-HT-Rezeptoren vom 2er Subtyp herunterreguliert werden, die proejakulatorisch wirken (zum 5-HT2C-Rezeptor gibt es ganz interessante Studien an Mäusen).
Dass Tramadol sofort wirkt, liegt daran, dass es antagonistisch an 5-HT2C-Rezeptoren wird und gleichzeitig diese Rezeptoren downreguliert. Den Feinschliff übernimmt dann die opiode Komponente, die bei Tramadol aber so schwach ausfällt, dass diese Substanz hierzulande nicht im BtMG gelistet werden muss.
Es überrascht mich daher nicht, dass Johanniskraut ähnlich gut wirkt wie ein niedrig dosiertes SS(N)RI. Es ist nur arschteuer, wenn man es nicht vom Arzt verschrieben bekommt. Da macht dann ein SSRI eher Sinn, nur leider würde ich das nur empfehlen, wenn Depressionen auch ein Thema sind.

Hallo Patrone, wie lange genau nahmst du die Dosis von 2250 mg ein bis du einen Effekt auf deine reine Penetrationszeit bemerkt hast?

Hi,

ich habe einen Selbstversuch gestartet und nehme seit einigen Wochen Johanniskraut ein (Markenprodukt aus der Apo, das mit den vier Buchstaben ;)).
Zu Beginn nahm ich 900mg tgl. ein, erhöhte anschließend auf 1800, die ich bis vor letzter Woche auch tgl. einnahm. Seit einigen Tagen habe ich auf 2250 mg erhöht (2,5 Tabletten).
Meine IELT verlängert sich nun tatsächlich (Effekt trat erst bei 1800 mg ein), jedoch dennoch nicht im zufriedenstellenden Bereich (von knapp über einer Minute auf zwei bis höchstens drei, je nach Form).

Offensichtlich bedarf es eines bestimmten Serotoninspiegels, bis die Wirkung eintritt bzw. einer Anpassung an den neuen Spiegel durch Herunterregulation von bestimmten Serotoninrezeptoren, welche die IELT verkürzen und bei einem Mangel verstärkt exprimiert werden.